Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Fußball: Regionalliga: Ein Weltenbummler will bei den Würzburger Kickers seine Karriere in Schwung bringen

Fußball: Regionalliga

Ein Weltenbummler will bei den Würzburger Kickers seine Karriere in Schwung bringen

    • |
    • |
    Kickers-Neuzugang Lado Akhalaia ist mit 21 Jahren schon ganz schön herumgekommen in der Fußball-Welt.
    Kickers-Neuzugang Lado Akhalaia ist mit 21 Jahren schon ganz schön herumgekommen in der Fußball-Welt. Foto: Frank Kranewitter

    Das Stadion des Viertligisten Atletico Baleares liegt in einer eher tristen Gegend der mallorquinischen Insel-Hauptstadt Palma. Industriebetriebe und schmucklose Einkaufszentren prägen das Bild in den Straßen am östlichen Stadtrand. Drinnen im Estadio Balear sieht die Sache ganz anders aus. Ein echtes kleines Schmuckstück in Blau und Weiß ist diese Arena, in der sich die Rothosen in dieser Woche den Feinschliff holen wollen für die restliche Saison in der Fußball-Regionalliga.

    Rund 30 Angestellte hat der mallorquinische Klub, in dem der deutsche Unternehmer Ingo Volckmann das Sagen hat, der nach eigenen Aussagen in den letzten Jahren gut 25 Millionen Euro in den Verein steckte. Echte Profibedingungen herrschen hier, auch wenn der Klub in der Vorsaison aus der 3. Liga abgestiegen und auch in dieser Saison noch nicht so richtig in die Erfolgsspur gekommen ist.

    Auch die verletzten Spieler sind dabei

    Auf zwei top gepflegten Rasenfeldern will Trainer Martin Lanig nun also mit den Würzburger Kickers weiter an den Grundlagen für ein erfolgreiches Frühjahr arbeiten. Dafür ist das Team komplett angereist. Auch die Langzeitverletzten Peter Kurzweg und Ebrahim Farahnak sind dabei, die im Kreis ihrer Mitspieler an ihrem Comeback arbeiten. Angreifer Benjamin Girth, den zuletzt ein Muskelfaserriss zum Zuschauen gezwungen hatte, kann schon wieder einen Teil der Übungen im Mannschaftstraining mitmachen.

    Ein anderer Stürmer hat bei den Kickers gerade erst Neuland betreten. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die wilde Tour durch mittlerweile sechs Länder, die Kickers-Neuzugang Lada Akhalaia im Alter von 21 Jahren schon hinter sich hat, sucht ihresgleichen. "Mit zwölf Jahren habe ich mein Zuhause zum ersten Mal verlassen", erzählt der gebürtige Moldawier beim Gespräch in der Lobby des Drei-Sterne-Teamhotels, das in einer Seitengasse des Küstenortes Can Pastilla unweit des Flughafens liegt. In die Ukraine sei er damals gewechselt. Es folgten später ein Jahr in Portugal, drei fußballerische Ausbildungsjahre in Italien bei den Traditionsklubs Inter Mailand und FC Turin und zuletzt ein Engagement beim luxemburgischen Erstligisten FC Swift Hesperingen. So einen Menschen nennt man dann wohl Weltenbummler.

    "Ich kann mich an vielen Orten wohlfühlen."

    Kickers Neuzugang Lado Akhalaia

    "Ich kann mich an vielen Orten wohlfühlen", sagt Akhalaia über sich selbst: "Es ist mir überhaupt nicht leicht gefallen, aber ich musste schnell lernen, alleine zurecht zu kommen. Man lernt Sprachen, lernt viele neue Dinge kennen. Das ist anspruchsvoll. Aber man gewöhnt sich daran", sagt er auf Englisch. Deutsch ist nicht mehr die einzige Sprache derzeit innerhalb des Kickers-Teams. Integrationsprobleme habe es aber nicht gegeben, erzählt der Neuzugang. Die Atmosphäre im Team empfindet er als gut: "Jeder hilft mir und nimmt mich an der Hand." Im Trainingslager teilt er sein Zimmer mit Benyas Junge-Abiol, der selbst von einer Vergangenheit in den USA erzählen kann.

    Aber warum, hält Akhalaia nun die Station bei den Kickers für den richtigen Karriereschritt? "Weil mich die Verantwortlichen von dem Projekt und den Zielen überzeugt haben. Ich hatte nach einem Gespräch mit dem Trainer ein gutes Gefühl", sagt er. Lanig sieht in Akhalaia ein großes Entwicklungspotenzial, wie der Kickers Cheftrainer immer wieder betont: "Ich denke, hier kann ich mich gut weiterentwickeln." Der Traum des Moldawiers bleibt eine internationale Profikarriere, damit sich all die Mühen der letzten Jahre gelohnt haben.

    Auf jeden Fall bringt der Angreifer, der vor der Abreise nach Mallorca beim Testspiel-Sieg über Eintracht Frankfurt II (1:0) für die Kickers debütierte, reichlich Erfahrung aus verschiedenen Fußball-Kulturen mit in das Team. "In Italien", berichtet er, "ist es tatsächlich so, dass unheimlich viel Wert auf Taktik gelegt wird. Da geht es in der Ausbildung sehr viel um diesen Aspekt."

    Arbeit an den körperlichen Voraussetzungen

    Zumindest am Montag stand für Akhalaia und seine Mitspieler etwas ganz anderes auf dem Programm. Das Team arbeitete weiter intensiv an den körperlichen Voraussetzungen. Lauf-, Kraft- und Koordinationsübungen standen zum wiederholten Mal in der Vorbereitung auf dem Programm. Trainer Lanig scheint es Ernst damit zu sein, seine Mannschaft zum Liga-Neustart – das Spiel bei Bayern München wurde von Freitag, 28. Februar, auf Samstag, 1. März, verlegt – auf ein anderes körperliches Level zu hieven. Hier hatte er vor der Winterpause Mängel bei seinen Schützlingen ausgemacht.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden