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Fußball: Fast überall wird die Saison abgebrochen - außer in Bayern

Fußball

Fast überall wird die Saison abgebrochen - außer in Bayern

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    Er sieht im bayerischen Sonderweg kein Problem: BFV-Präsident Rainer Koch
    Er sieht im bayerischen Sonderweg kein Problem: BFV-Präsident Rainer Koch Foto: Hendrik Schmidt/dpa

    Der Bayerische Fußballverband (BFV) sieht sich selbst unter seinem Vorsitzenden Rainer Koch gerne als Impulsgeber, als Vorreiter im deutschen Fußball. Als die Corona-Pandemie im März urplötzlich das öffentliche Leben und auch den Fußball zum Stillstand brachte, waren die Bayern denn auch im April mit die ersten, die entschieden, wie es für die vielen Klubs im Land weitergehen soll. Ein Abbruch, so war damals zu hören, komme aus Sicht der Verbandsführung nicht in Frage. Für den BFV-Vorstand gab es "keine Alternative" zum eigenen Vorschlag, die Spielzeit erst einmal auszusetzen und dann, wenn möglich, ab 1. September mit dem heutigen Stand fortzusetzen. Bei einer rasch angesetzten und zügig durchgeführten Online-Abstimmung unter allen bayerischen Klubs, die nur drei Tage nach Vorstellung des Konzepts beendet wurde, holten sich die Verbandsoberen ein entsprechendes Votum ab. 68,13 Prozent der teilnehmenden Klubs stimmten für die Saisonfortsetzung. Ein Modell für ganz Deutschland, war man damals beim BFV überzeugt.

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    In anderen Landesverbänden sah man freilich die Entscheidung nicht ganz so alternativlos wie in Bayern. Inzwischen ist das Bild, wie es im deutschen Amateurfußball weitergeht, schon deutlich klarer und ziemlich eindeutig: Bayern befindet sich in einer Sonderrolle. Einzig in Thüringen strebt man ebenso eine Saison-Fortsetzung an.

    In allen anderen Landesverbänden stehen die Zeichen entweder auf Abbruch oder die Amateurfußball-Saison ist sogar schon offiziell beendet. Zuletzt stimmten bei einer Abstimmung in Niedersachsen die Klubs mit deutlicher Mehrheit für ein vorzeitiges Saisonende, obgleich die Verbandsführung das bayerische Modell bevorzugt hatte. Die Entscheidung dort muss freilich noch von einem außerordentlichen Verbandstag bestätigt werden, ebenso wie in vielen weiteren Landesverbänden. Die Tendenz ist aber unverkennbar. Weiterspielen ist auch laut Auskunft des DFB auf seiner Internetseite nirgendwo außer in Bayern oder Thüringen vorgesehen.

    Bayern befindet sich innerhalb des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) also plötzlich auf einem Sonderweg. Für BFV-Präsident Koch ist das aber kein Problem. "Amateurfußball findet vor Ort oder in der Region statt. Wichtig ist, dass die Vereine vor Ort mit den Entscheidungen ihres Landesverbandes einverstanden sind. Wir haben nicht nur in der Politik ein föderales System, wonach Entscheidungen vor Ort und unter regionalen und lokalen Gesichtspunkten getroffen werden, sondern aus gutem Grund auch innerhalb des DFB. Eine bundesweit einheitliche Lösung wäre gleichbedeutend damit, dass in Mecklenburg-Vorpommern die Entscheidung genauso getroffen werden muss wie in Bayern", wird er auf der Internetseite des DFB zitiert. "Ich finde es in dieser so schwierigen Frage, zu der es schlicht keine, sprich die eine richtige Lösung gibt, gut und richtig, dass jeder Landesverband sich auf ein Votum seiner Vereine stützen kann. Das ist viel wichtiger als eine bundesweit einheitliche Lösung", sagt Koch.

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