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Basketball: Bundesliga: Filipovski ärgert sich über Termin-Kollision: Die Würzburg Baskets reisen nur mit kleinem Kader nach Oldenburg

Basketball: Bundesliga

Filipovski ärgert sich über Termin-Kollision: Die Würzburg Baskets reisen nur mit kleinem Kader nach Oldenburg

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    Im Hinspiel erkämpften sich Owen Klassen und die Würzburg Baskets gegen Oldenburg einen 83:78-Erfolg.
    Im Hinspiel erkämpften sich Owen Klassen und die Würzburg Baskets gegen Oldenburg einen 83:78-Erfolg. Foto: Heiko Becker

    Im Sport wird, wenn eine Mannschaft drei wichtige Spiele vor der Brust hat, gerne von der "Woche der Wahrheit" gesprochen. Für den Trainer der Würzburg Baskets Sasa Filipovski natürlich eine Formulierung, die nicht philosophisch genug ist. Er schaut, wie es Trainer eben so tun, "nur von Spiel zu Spiel".

    Auch wenn dem 49-Jährigen sicher bewusst ist, was für einen Schritt in Richtung Play-off-Teilnahme die Würzburger Bundesliga-Basketballer mit dem Spiel am Samstag in Oldenburg (Sprungball 18.30 Uhr), dem Heimspiel gegen Göttingen am Mittwoch (20 Uhr) und dem dritten Spiel in acht Tagen gegen die Hamburg Towers am Sonntag, dem 17. März (15:30 Uhr) machen könnten. Denn Oldenburg und Hamburg sind Teams, die noch Ambitionen auf die Play-off-Teilnahme haben –und die Würzburg mit zwei Siegen in direkten Duellen endgültig distanzieren könnte.

    Klassen und Seljaas sind einsatzfähig

    "Wir haben gar nicht genug Spieler, um irgendetwas zu planen", sagte Filipovski über mögliche Szenarien. Unter der Woche sei es um die Erholung des Teams gegangen. Die Rotation wird Filipovski nur erweitern, wenn der Spielstand es zulässt. Einen Einsatz des zur Zeit pausierenden siebten Ausländers Emmanuel Little schließt er aus, wenn nichts passiert. "Wir verlieren Qualität, wenn wir rotieren. Das können wir uns nicht leisten", analysierte Filipovski schonungslos. Den zuletzt angeschlagenen Owen Klassen plagte unter der Woche auch noch ein Magen-Darm-Virus, Zac Seljaas war ebenfalls leicht krank. Beide stiegen aber am Donnerstag wieder ins Training ein, und sind am Samstag einsatzbereit.

    Trotzdem können die Würzburger nur mit neun Profis und Nachwuchstalent Noah Wendland nach Oldenburg reisen. Der Grund: Die Regionalliga-Mannschaft spielt am Samstag um 17 Uhr das entscheidende Spiel um den Einzug ins Finale in Unterhaching. Elijah Ndi erzielte im zweiten Halbfinalspiel 16 Punkte, und ist ein Leistungsträger im Team von Alex King, das am Saisonende in die drittklassige ProB aufsteigen soll.

    Filipovski sieht Oldenburg als Favorit

    "Es ist verrückt, dass wir Spieler abgeben müssen, weil das Spiel zur gleichen Zeit angesetzt wird. Das gibt es nirgendwo in Europa", schimpfte Filipovski am Donnerstag in seinem Büro im Würzburger Trainingszentrum. Der Slowene hat schon in vielen europäischen Ländern gearbeitet, in denen mehr Rücksicht auf die Teams und ihre zweiten Mannschaften genommen wird. Weil die Basketball-Bundesliga und die Regionalliga Südost aber organisatorisch voneinander getrennt sind, kommt es in Deutschland immer wieder zu solchen Überschneidungen.

    "Wir haben neun Spieler, Oldenburg gleich 16", schob Filipovski die Favoritenrolle in den hohen Norden. Die Niedersachsen spielen eine von Verletzungen geprägte Saison. Zuletzt konnten sie bei der Auswärtsniederlage in Berlin aber wieder eine volle Rotation aufbieten. "Sie haben so viele Spieler, wir wissen gar nicht, wer spielen wird", berichtete Filipovski. Klar ist für den Würzburger Trainer: Die Leistungen der Oldenburger stehen und fallen mit ihrem Aufbauspieler DeWayne Russell, der mit 16,6 Punkten und 6,5 Vorlagen pro Spiel zumindest statistisch eine seiner schwächeren Saisons spielt. Dementsprechend stehen auch die EWE Baskets mit zehn Siegen und zwölf Niederlagen nur auf Rang elf.

    Owen Klassen kennt DeWayne Russell

    Der Würzburger Center Owen Klassen konnte sich im vergangenen Jahr aus nächster Nähe von Russels Qualitäten überzeugen, denn er profitierte als Teamkollege in Oldenburg immer wieder von dessen Anspielen. "Das System war auf ihn zugeschnitten. Jedes System begann und endete mit ihm, und er hatte sehr viel den Ball in der Hand", sagte Klassen. Eine ähnliche Rolle hat im Würzburger Team dieses Jahr Otis Livingston II, der auch statistisch fast das liefert, was Russell letztes Jahr gezeigt hat. "Otis will immer zuerst punkten, aber ohne egoistisch zu sein. Russell ging es immer darum, seine Mitspieler in Szene zu setzen. Er punktete nur, wenn das nicht funktionierte", kommentiert der Kanadier den Vergleich der Spielmacher.

    Bleibt noch der Blick aufs Hinspiel: Die Würzburger siegten kurz vor dem Jahreswechsel, obwohl sie im Schlussviertel fast eine 20-Punkte-Führung herschenkten. Die Oldenburger hatten damals von einer Mann- auf eine Zonenverteidigung, also eine Art Raumdeckung, umgestellt und die Würzburger damit vor Probleme gestellt. 

    "Wir sind vorbereitet, weil wir das seit Saisonbeginn trainieren", stellte Filipovski klar. Er selbst ist sowieso kein Fan dieser Verteidigungsart, weil sie für ihn ein Bluff ist, der von schlauen Spielern schnell ausgehebelt werden kann. "Da fehlt der Druck gegen den Ballführenden. Es ist einfach nicht aggressiv genug", meint der Würzburger Trainer, der noch nicht rechnen möchte, was nach den drei Spielen in acht Tagen sein könnte. An Filipovski ist eben ein Philosoph verloren gegangen, kein Mathematiker.

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