Wer spielt in Bayern am besten Futsal? Diese Frage wird am Samstagnachmittag in der Bürgermeister-Goebels-Halle in Bad Neustadt beantwortet. Neben Gastgeber TSV Großbardorf, der als Organisator automatisch qualifiziert ist, kämpfen die sieben Bezirkssieger um den Sieg beim Turnier um den Lotto Bayern Hallencup 2018, welches der Bayerische Fußball-Verband (BFV) ausrichtet. Der Unterfrankensieger kommt aus dem Landkreis Würzburg, Bezirksligist TSV Rottendorf hatte sich am vergangenen Wochenende bei der Bezirksmeisterschaft in Aschaffenburg den Titel und damit das Ticket nach Bad Neustadt gesichert.
Der Nachfolger des Titelverteidigers ZV Thierstein wird am Samstag gegen 19.30 Uhr feststehen. Eröffnet wird das Turnier um 14 Uhr mit der Partie zwischen dem TSV Rottendorf und dem FC Stätzling aus Schwaben.
Für TSV-Coach Manuel Gröschl und sein Team war der Gewinn der Bezirksmeisterschaft einigermaßen überraschend gekommen. „Ab dem Viertelfinale hat sich neben der Spielfreude auch der Wille zu gewinnen eingestellt. Das haben die Jungs an diesem Tag echt gut gemacht“, sagt der Trainer des Bezirksligisten TSV Rottendorf. Die Gruppe – seine Mannschaft trifft auf den SV Burgweinting (Kreisliga, Meister Oberpfalz), den 1.
FC Oberhaid (Bezirksliga, Meister Oberfranken) und den FC Stätzling (Landesliga, Meister Schwaben) – hält er für machbar, auch wenn er die Teams „überhaupt nicht kennt. Unser Ziel ist es, die Vorrunde zu überstehen und dann von Spiel zu Spiel weiterzuschauen“, sagt der 32-Jährige.
Für ihn und sein Team ist die Teilnahme an solch einem großen Turnier etwas Besonderes. Die Rottendorfer wollen die Gelegenheit nutzen, sich gut zu präsentieren. Lautstarke Unterstützung dürfte ihm und seiner Mannschaft dabei sicher sein. Der Verein hat sich das Angebot des Bayerischen Fußball-Verbandes zu Nutze gemacht und für 80 Leute Gruppentickets erstanden – für einen Euro pro Person. „Jetzt wollen wir schauen, dass wir einen 50-Mann-Bus organisiert bekommen. Für unseren Verein ist das ein Riesending“, so Gröschl.
„Die Jungs haben richtig Bock auf das Turnier“, sagt André Betz. Er hat in der Bürgermeister-Goebels-Halle seinen ersten offiziellen Auftritt als Trainer des Bayernligisten TSV Großbardorf und baut darauf, dass sich die Mannschaft ordentlich präsentiert. „Wir wollen auf jeden Fall die Gruppenphase überstehen. Unser Ziel ist das Halbfinale“, sagt der 36-Jährige, der zuvor eineinhalb Jahre die U 19 der Großbardorfer trainierte. Leicht wird es nicht, dessen ist sich Betz bewusst: „Im Futsal ist viel möglich. Der höchstklassige Klub ist nicht automatisch Favorit.“
Ein Klassist im Finale
In Gruppe B treffen die Grabfelder auf Türkspor Nürnberg (Bezirksliga, Meister Mittelfranken), das unter seinem früheren Namen Dergahspor schon vor zwei Jahren beim Landesfinale dabei war, den 1. FC Reichstorf (A-Klasse, Meister Niederbayern) und den FC Hepberg (Kreisliga, Meister Oberbayern).
„Dass sich ein A-Klassist für das Finalturnier qualifiziert, ist nicht an der Tagesordnung“, sieht Michael Tittmann, der Futsal-Beauftragte im BFV-Verbandsspielausschuss, in den Reichstorfern einen willkommenen Farbtupfer und Mutmacher für Vereine aus unteren Spielklassen. Schließlich habe jeder Klub einige gute Hallenspieler in seinen Reihen.
Wie ernst die Großbardorfer das Turnier nehmen, unterstreicht ein Sondertraining in der vergangenen Woche in der Landkreishalle in Bad Neustadt, bei dem Schiedsrichter Thomas Habermann vom FC Ober-Mittelstreu die Regeln noch einmal ausführlich beleuchtete. „Wir haben ja keine große Erfahrung im Futsal“, sagt der sportliche Leiter Andreas Lampert schmunzelnd. In den vergangenen Jahren hatten die Großbardorfer zwar regelmäßige Mannschaften für die Futsal-Meisterschaften gemeldet. Bestückt waren sie freilich selten bis nie mit Stammkräften der ersten Mannschaft. Das wird in Bad Neustadt anders sein. Zehn Spieler darf André Betz melden, „fast alle sind aus dem Bayernliga-Kader“, sagt er.
„Ich sehe keinen Favoriten auf den Titel“, sagt der unterfränkische Bezirksvorsitzende und stellvertretende BFV-Vorsitzende Jürgen Pfau, „die Ligazugehörigkeit im Freien ist beim Futsal kein Kriterium.“ Freilich drückt er insgeheim den beiden unterfränkischen Klubs aus Rottendorf und Großbardorf die Daumen. „Ich weiß, dass das Turnier hervorragend organisiert sein wird. Und ich hoffe, dass die Halle voll sein wird“, sagt er. Letzteres deutet sich an. Im Vorfeld hat der BFV 525 Tickets verkauft. „Das ist ein Bestwert, was eine Hallenmeisterschaft betrifft“, sagt BFV-Pressesprecher Fabian Frühwirth.
Antritts- und Siegprämien
Jeder der acht Klubs erhält 500 Euro Antrittsprämie. Der Sieg bei der 36. bayerischen Hallenmeisterschaft ist mit 1000 Euro dotiert, der zweitplatzierte Klub erhält 500 Euro, die unterlegenen Halfinalisten je 250 Euro. Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigte Karten gibt es für drei Euro. Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt.