Wer kann schon von sich behaupten, mit 80 Jahren zu den Besten der Welt zu gehören? Tennisspielerin Gerti Zubeil kann genau das. Aufgrund ihrer jüngsten Turniererfolge katapultierte es sie auf Position neun der aktuellen Tennis-Weltrangliste der Frauen 80+, der sogenannten„Super-Seniorinnen“.
Dort findet sie sich in einem erlauchten Kreis von Tennisspielerinnen dieser Altersklasse aus aller Herren Länder wieder. Angeführt wird die Liste von der Britin June Pearce. Zubeil ist Dank ihrer Erfolge über die vor ihr platzierten Spielerinnen in dieser Kategorie die zweitbeste Deutsche. Und das auch auf nationaler Ebene in der Rangliste des Deutschen Tennis Bunds.
Wieder hat die Grande Dame des unterfränkischen Tennisbezirks, wie sie seit Jahren immer wieder gerne bezeichnet wird, es allen gezeigt. Nach dem Motto „wer rastet, der rostet“ reiste sie in diesem Jahr wie vor ihrer dreijährigen Turnierabstinenz von Wettbewerb zu Wettbewerb und kam – ebenso wie früher – von allen mit mindestens einer Medaille zurück. Lang liest sich die Liste der Erfolge allein in diesem Jahr. Los ging es im Januar mit der Hallen-EM in Seefeld, von der Zubeil Bronze im Einzel und Doppel mit nach Hause brachte. Im Juni bestätigte sie ihre gute Form und landete bei der EM in Pörtschach ebenfalls auf Rang drei.
Für Zubeil waren die deutschen Meisterschaften in Bad Neuenahr in diesem Jahr etwas ganz besonders, denn dort holte sie sich Ende Juli den Titel im Einzel und im Doppel. Wenig später setzte sie den Titel der internationalen deutschen Meisterin im Einzel obendrauf.
Und dann stand die besondere Herausforderung an: der Fed Cup der Seniorinnen – der Doris Hart Cup – in Umag. Vom Deutschen Tennisbund nominiert, schwang Zubeil für Deutschland erfolgreich den Schläger. Trotz personell geschwächter Mannschaft und über 30 Grad verbesserte sich das Team mit Siegen über die Ukraine und Schweden in der Rangliste von Platz sieben auf Platz sechs.
„Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“, besagt eine Redensart. Genau die greift bei Zubeil, denn nach diesen großen Erfolgen gibt es für sie Sinn, das Turniertennis – und nur das – endgültig an den Nagel zu hängen und mit einem positiven Gefühl in den Turnierruhestand zu gehen. Sollte die Sehnsucht nach dem Wettbewerb doch zu groß werden, gibt es immer noch die Möglichkeit eines Comebacks. So wie sie es nach drei Jahren Turnierabstinenz schon einmal getan hat.