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SPORT: Hitze-Tipps: Diese Getränke empfehlen 7 Sportlerinnen und Sportler aus Unterfranken für Training und Wettkampf

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Hitze-Tipps: Diese Getränke empfehlen 7 Sportlerinnen und Sportler aus Unterfranken für Training und Wettkampf

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    Er schwört nicht nur bei heißen Außentemperaturen auf viel Osmose-Wasser: Box-Profi Raphael Rogers hat alle anderen Drinks mittlerweile verbannt.
    Er schwört nicht nur bei heißen Außentemperaturen auf viel Osmose-Wasser: Box-Profi Raphael Rogers hat alle anderen Drinks mittlerweile verbannt. Foto: Thomas Obermeier

    Sommer, Sonne, Hitzewelle. In Unterfranken wird es dieses Wochenende wieder richtig heiß. Was tun, wenn man trotz hohen Temperaturen weiter Sport machen will? Wer Sport treibt, kommt automatisch ins Schwitzen. Experten zufolge verliert man beim durchschnittlichen Freizeitsport unter körperlicher Belastung zwischen 0,5 bis ein Liter Wasser pro Stunde. Profis übertreffen dieses Maß um ein Vielfaches. Und was der Körper an Wasser verliert, fordert er zurück. Ausreichend trinken ist also Pflicht.

    Wir haben sechs Sportlerinnen und Sportler sowie einen früheren Fußballer und heutigen Physiotherapeuten gefragt, welche Getränke sie selbst gerne und viel trinken – und was sie anderen Aktiven empfehlen.

    1. Tom Schütz, Fußballer und früherer Zweitliga-Profi aus Burgpreppach: Beeren-Smoothie und Bier

    Genießt mittlerweile das Bierchen nach der Anstrengung: der Burgpreppacher Tom Schütz (rechts), hier im Duell  mit dem Stettfelder Andreas Bruchmann.
    Genießt mittlerweile das Bierchen nach der Anstrengung: der Burgpreppacher Tom Schütz (rechts), hier im Duell  mit dem Stettfelder Andreas Bruchmann. Foto: Ralf Naumann

    Ein Bier? Der Burgpreppacher Tom Schütz, lange Zeit in Diensten von Arminia Bielefeld und nun wieder bei seinem Heimatverein TSV Burgpreppach in den Haßbergen aktiv, sagt nicht nein. Aber er verweist auf den Einfluss der Menge. "Mittlerweile ist mir der Kasten lieber als ein Ernährungsplan, wenn ich mal mitspiele, ist ein Bier schon in Ordnung", sagt der 34-Jährige lachend. "Das war es übrigens auch als Profi. Wenn wir nach einem Sieg mal mit Bier oder Radler in der Kabine saßen, hat sich der Trainer oft auch eins aufgemacht und mit angestoßen."

    Als Berufssportler merke man die Auswirkungen allerdings deutlicher. "Die ersten Einheiten, sollte man unterwegs mal über die Stränge geschlagen haben, spürt man deutlich." Es sei eine Einstellungssache, verbunden mit der Frage, wie man durchs Leben gehe: "Wenn man als Amateur am Wochenende mal was trinkt, bringt man auch in der Woche darauf seine Leistung", sagt Schütz. Er selbst trinkt gerne Beeren-Smoothies: "Mein Favorit war einer mit Beeren und Nüssen, so einen kann man sich auch selbst machen." Zur Belohnung nach dem Sport empfiehlt der Wahl-Bielefelder aber etwas anderes: "Eiskalte Spezi aus der Glasflasche – geht immer!"

    2. Lea Boy, zweifache Schwimm-Weltmeisterin aus Würzburg: Wasser und Elektrolyt-Lösung

    Erfrischung im Wasser: Lea Boy stärkt sich ab und an auch im Rennen, wie hier bei der Schwimm-WM in Budapest Ende Juni. 
    Erfrischung im Wasser: Lea Boy stärkt sich ab und an auch im Rennen, wie hier bei der Schwimm-WM in Budapest Ende Juni.  Foto: Ian MacNicol, dpa

    Mit zuckerhaltigen Getränken kann Lea Boy, die Freiwasser-Spezialistin des SV Würzburg 05, nichts anfangen: "Ich trinke Wasser, weil's mir schmeckt", erklärt die 22-Jährige kurzerhand. Doch nur mit Wasser kommt auch die Vize-Weltmeisterin über 25 Kilometer nicht aus, wenn es um Medaillen geht. "Bei den Langstrecken-Wettkämpfen, die bis zu fünfeinhalb Stunden dauern – und beim Training – nehme ich auch Kohlenhydrate-Getränke zu mir." Das Pulver, das Boy verwendet, soll als Kohlenhydrat- und Elektrolytlösung dabei helfen, die Leistungsfähigkeit zu erhalten. "Dieses Pulver können auch Hobbysportler zu sich nehmen", sagt die dreifache WM-Medaillengewinnerin. 

    3. Lisa Schlagbauer, Powerlifterin aus Würzburg: Isotonische Getränke

    Greift auch mal zum Energydrink, wenn sie sich müde fühlt: Die Würzburgerin Lisa Schlagbauer braucht als Powerlifterin vor allem Kraft.
    Greift auch mal zum Energydrink, wenn sie sich müde fühlt: Die Würzburgerin Lisa Schlagbauer braucht als Powerlifterin vor allem Kraft. Foto: Michael Endres

    Die Würzburger Kraftsportlerin Lisa Schlagbauer versucht, während Trainingseinheiten von über zwei Stunden regelmäßig Proteine zu sich zu nehmen. "Bei hohen Temperaturen trinke ich isotonische Getränke, um den Elektrolytverlust durch das Schwitzen zu kompensieren, das kann ich auch Hobbysportlern nur raten."

    Auf Softdrinks oder Säfte verzichtet die 25-jährige EM-Dritte im Powerlifting, "weil ich meine Kalorien lieber esse". Wenn sich Schlagbauer, die wegen ihres Studiums derzeit in Köln lebt, in ihrer Freizeit etwas gönnt, dann "Spezi ohne Zucker". Manchmal gibt's bei ihr auch Energydrinks – "vor allem, wenn ich mich vor dem Training etwas müde fühle".   

    4. Maja Betz, Triathletin aus Nordheim vor der Rhön: Wasser, Wasser, Wasser

    Nutzt bei den Wettkämpfen auch ein Kohlenhydrat-Sport-Gel: Maja Betz aus Nordheim vor der Rhön.
    Nutzt bei den Wettkämpfen auch ein Kohlenhydrat-Sport-Gel: Maja Betz aus Nordheim vor der Rhön. Foto: Roland Solich, MarathonPhotoslive.com

    Softdrinks kommen bei der Nordheimerin Maja Betz nicht in Glas und Becher: "Ich vermisse sie einfach gar nicht und trinke Wasser, Wasser, Wasser", sagt die 24-jährige Triathletin mit einem Lachen. Wenn sich die Langdistanz-Athletin mal eine Ausnahme gönnt, trinkt sie gern Saftschorle – mit selbstgekeltertem Saft ihrer Mutter. Und: "Kaffee trinke ich auch mal im Alltag, aber dann schwarz, ganz ohne Zusätze."

    Im Wettkampf sei das Trinken "ein extrem wichtiger Faktor", so Betz. Zusätzlich zum Wasser greift die Rhönerin beim Rennen zu einem Kohlenhydrat-Eiweiß-Drink und einem Kohlenhydrat-Sport-Gel: "Man muss die Speicher voll halten, um maximal leistungsfähig zu sein", sagt Betz. "Darauf zu achten und das mithilfe des Gels oder der Getränke zu versuchen, kann ich nur empfehlen. Ich vertrage das auch ganz gut."

    5. Fabio Kress, Ruderer aus Würzburg: Kaffee

    Nutzt die Wirkung von Koffein: Fabio Kress – auch wenn der Würzburger Ruderer hier mit einem Gläschen Sekt anlässlich einer Bootstaufe zuprostet.
    Nutzt die Wirkung von Koffein: Fabio Kress – auch wenn der Würzburger Ruderer hier mit einem Gläschen Sekt anlässlich einer Bootstaufe zuprostet. Foto: Silvia Gralla

    Bei den Ruderern ist ein ganz klassischer "Energydrink" beliebt, verrät der Würzburger Sportler des Jahres, Fabio Kress: Kaffee. Das klassische Heißgetränk zum Sport, jetzt in der Hitze? "Ich denke, die Gründe sind klar", sagt der 22 Jahre alte Student. Das Koffein wirkt muskelentspannend und macht wach, weil es die Ausschüttung der Stresshormone Kortisol und Adrenalin fördert. Das erhöht den  Blutdruck, das Herz schlägt schneller. Entgegen der landläufigen Meinung trocknet Kaffee den Körper auch nicht aus. "Zudem greifen auch wir häufig auf die Elektrolytgetränke zurück. Gerade, wenn man sehr viel schwitzt."

    6. Raphael Rogers, Boxer und Ex-Fußballer aus Schweinfurt: Osmose-Wasser 

    Trinkt fast ausschließlich Osmose-Wasser: Raphael Rogers (rechts), hier beim Kampf gegen den Italiener Matteo Deiana 2021.
    Trinkt fast ausschließlich Osmose-Wasser: Raphael Rogers (rechts), hier beim Kampf gegen den Italiener Matteo Deiana 2021. Foto: Alexandre Gorodnyi

    Der frühere Landesliga-Kicker des SV Euerbach/Kützberg, Raphael Rogers, der mittlerweile als Box-Profi in den Ring steigt, hält die Flüssigkeitszufuhr für enorm wichtig: "In dieser Hinsicht werden viele Fehler gemacht, viele Getränke sind einfach zu ungesund", sagt der 35-Jährige. Er selbst habe mittlerweile alles durch Osmose-Wasser ersetzt. Mit einigem Aufwand: Zuhause habe er sich extra einen Osmose-Filter für 3000 Euro einbauen lassen, sagt Rogers. "Natürlich ist das teuer, doch es lohnt sich." Das Wasser werde gereinigt, energetisiert und gut durch den Körper aufgenommen: "Ich glaube daran." Trotzdem, manchmal gibt's auch beim Boxer kleine Ausnahmen. "Wenn ich auf ein Bierfest gehe, gibt's natürlich auch mal Bratwurst und Bier."

    7. Peter Hofmann, Physiotherapeut und Ex-Fußballer aus Aidhausen: Wasser mit Zitrone und Basen-Tee 

    Macht sich viele Gedanken rund um die Flüssigkeitszufuhr: Peter Hofmann, der heute eine eigene Praxis betreibt. 
    Macht sich viele Gedanken rund um die Flüssigkeitszufuhr: Peter Hofmann, der heute eine eigene Praxis betreibt.  Foto: Schmitt

    Der frühere Keeper der DJK Waldberg, der als Osteopath und Physiotherapeut viel mit Sportlern in der Region zusammenarbeitet, rät auch Amateuren, sich Gedanken über ihr Trinkverhalten zu machen. "Generell sollte man gefiltertes, belebtes Wasser ohne Kohlensäure trinken und die Menge der eigenen Konstitution, dem Alter und der Belastung anpassen", sagt Peter Hofmann, der 1997 für Waldberg in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Bayern München im Tor stand.

    Er selbst verfasse dazu viele Konzepte: "In der Saisonvorbereitung sollte man etwas anderes trinken als zwischen den Spielen, nach dem Wettkampf etwas zur Regeneration und dann wieder etwas, um sich zu pushen." Hofmann empfiehlt in der Vorbereitung zwei Mal täglich "hochdosierte Obst- beziehungsweise Gemüsesäfte", bis zu zwei Mal am Tag eiweiß- und kohlenhydrathaltige Smoothies und alle ein bis zwei Wochen auch "Detox-Getränke zur Leber- und Milz-Reinigung".

    Vor und während der Belastung sei Wasser sinnvoll, "auch mit frisch gepresster Zitrone – oder eine isotonische Getränkemischung". Sein Tipp für danach: bis zu ein Liter Wasser mit Honig und einer halben gepressten Grapefruit, bis zu drei Tassen Basen-Tee und erneut "ein bis zwei Mal täglich eiweiß- und kohlenhydrathaltige Smoothies". 

    Es sei nicht immer leicht, etwas zu finden, das den Sportlerinnen und Sportlern auch schmecke, gibt der Therapeut lachend zu Bedenken: "Nach einem Training mit dem FC 05 Schweinfurt, für den ich ja auch mal zuständig war, hab ich mal einen richtig gesunden Tee hingestellt. Den haben die Spieler aber nicht gemocht." Generell empfiehlt der 54-jährige Aidhäuser, wachsam zu sein beim Kauf von Getränken: "Die gekauften Produkte sollten stofflich rein, ohne künstliche Triebmittel, ohne Nanopartikel und ohne Zucker sein."

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