Positive Nachrichten für den Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern, zerknirschte Stimmung bei den Würzburger Kickers - und allen anderen Vereinen, die noch auf ausstehende Forderungen vom Betzenberg warten. Die Gläubiger der hoch verschuldeten Lauterer haben bei einer Versammlung im Fritz-Walter-Stadion dem vom Verein erarbeiteten Insolvenzplan zugestimmt.

Für Kaiserslautern bedeutet das die Möglichkeit für einen wirtschaftlichen Neuanfang. Die Gläubiger hingegen werden mit lediglich vier Prozent ihrer Außenstände abgespeist. Konkret bedeutet das im Fall der Würzburger Kickers: Die noch zu Teilen ausstehende Ablösesumme für Mittelfeldspieler Janik Bachmann, der die Rothosen im Juli 2019 in Richtung Pfalz verlassen hatte, bekommt der FWK nicht. Informationen dieser Redaktionen zufolge hat der FCK nur die erste Rate beglichen. 200 000 Euro der insgesamt 350 000 Euro stehen noch aus. Dem Schuldenschnitt zufolge bekommen die Kickers davon nun nur noch 8 000 Euro.
"Schwieriger, aber alternativloser Schritt"
Die Gelder zur Verfügung stellt dem Drittligisten eine regionale Investorengruppe, die die Außenstände an die Gläubiger überweisen wird und zudem elf Millionen Euro frisches Kapital in den Verein pumpt. "Ich danke allen Beteiligten in diesem Verfahren für die kritisch konstruktiven Gespräche und die jeweiligen Sanierungsbeiträge. Wir sind wie angekündigt diesen für den FCK schwierigen, aber alternativlosen Schritt gegangen und sehen ihn als große Chance für eine erfolgreiche Zukunft des 1. FC Kaiserslautern", sagte Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt.

Juristische Möglichkeiten, an diesem Vorgehen noch etwas zu ändern, bleiben den Kickers nicht. Mehr als die vier Prozent sind nicht zu holen vom Betzenberg. Wichtige Gelder, die beispielsweise in den neuen Kader hätten fließen können, brechen weg. Neben den Kickers müssen unter anderen auch die SG Sonnenhof Großaspach (für Philipp Hercher) und Carl Zeiss Jena (für Timmy Thiele) verzichten. Was der Sache einen üblen Beigeschmack verleiht: Kaiserslautern lockte im vergangenen Jahr Spieler wie Bachmann mit zweitligatauglichen Gehältern. Außerdem umging der Verein den bei Anmeldung eines Insolvenzverfahrens üblichen Abzug von neun Punkten. Diese Regelung war coronabedingt ausgesetzt worden.