Amateurfußball in Bayern war zwar vor den an diesem Montag in Kraft tretenden Corona-Beschränkungen noch erlaubt gewesen, viel gespielt wurde am Wochenende in der Region allerdings nicht mehr. Lediglich in der Regionalliga Bayern gab es noch nennenswerten Spielbetrieb. Sechs von acht am Wochenende angesetzten Begegnungen fanden hier statt. Für die höchste Amateurklasse im Freistaat hatte der Bayerische Fußball-Verband (BFV) jedoch eine Bestimmung außer Kraft gesetzt, die besagt, dass eine Spielabsage ohne Zustimmung des Gegners möglich ist, wenn ein Verein an der Partie beteiligt ist, in dessen Gebietskörperschaft der Sieben-Tage-Inzidenzwert über 50 liegt.
Vorzeitige Winterpause?
Für die Klassen unterhalb der Regionalliga galt diese außer Kraft gesetzte Regelung aber weiter: Deshalb fanden am Wochenende in den Bayernligen nur 2 von 17 angesetzten Partien statt. Ebenso viele waren in den Landesligen terminiert, dort ging kein einziges Spiel über die Bühne. Bereits vor dem Wochenende waren in Unterfranken alle Ligapokalspiele auf Kreis- und Bezirksebene abgesagt worden, gleiches galt für den Ligapokal-Wettbewerb der Landesligisten. An diesem Montag will die BFV-Spitze darüber beraten, ob die Fußballer im Freistaat vorzeitig in die Winterpause gehen.
Spielen durfte auch die Dritte Handball-Liga. In der Gruppe Mitte war die Partie HSC Bad Neustadt gegen HG Saarlouis (Endstand 22:18), die einzige, die noch angepfiffen wurde. Doch das wird bis auf weiteres die letzte Begegnung des neben dem TV Kirchzell einzigen unterfränkischen Drittligisten gewesen sein. "Das Präsidium und der Vorstand des Deutschen Handballbundes haben gemeinsam am Freitagabend in einer Videokonferenz beschlossen, den Spielbetrieb in der 3. Liga und Jugend-Bundesliga ab Montag zunächst bis einschließlich 15. November auszusetzen", heißt es in einer Mitteilung des Verbands. Die zuständigen Gremien des Verbandes würden in der Zwischenzeit die Möglichkeiten der Fortsetzung des Spiel- und Trainingsbetriebs und die dafür erforderlichen Maßnahmen prüfen.

Hintergrund dessen ist der Umstand, dass ab diesem Montag Amateursport untersagt, professioneller Sport aber weiter gestattet ist. Allerdings hatte es zuletzt Unklarheiten um die Definition professionellen Sports gegeben: Es war nicht klar, ob Drittliga-Handballer als Profis und Amateure geführt werden.
Ausnahme für Kaderathleten im Individualsport
Derweil teilte der Bayerisches Landes-Sportverband (BLSV) mit, dass neben Berufssportlern auch Leistungssportler der Bundes- und Landeskader unter bestimmten Voraussetzungen während des Lockdowns Wettkämpfe bestreiten oder trainieren könnten. "Die Einschränkungen, die ab dem kommenden Montag auf unsere Sportlerinnen und Sportler zukommen, sind gravierend. Ein Lichtblick ist dabei, dass zumindest der Sportbetrieb für Individualsportarten sowie für unsere ,Olympiasieger von morgen' in den Landeskadern, wenn auch unter Einschränkungen, möglich ist", wird BLSV-Präsident Jörg Ammon in einer Pressemitteilung des Verbands zitiert.