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FUßBALL: DRITTE LIGA: Kickers kassieren nächste Schlappe

FUßBALL: DRITTE LIGA

Kickers kassieren nächste Schlappe

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    Das 3:1 für Aalen durch Marian Sarr (ganz rechts). Es schauen bewundernd zu (von links) die Kickersspieler Patrick Drewes im Tor, Anthony Syhre, Dennis Mast sowie der ehemalige Würzburger Royal-Dominique Fennell.
    Das 3:1 für Aalen durch Marian Sarr (ganz rechts). Es schauen bewundernd zu (von links) die Kickersspieler Patrick Drewes im Tor, Anthony Syhre, Dennis Mast sowie der ehemalige Würzburger Royal-Dominique Fennell. Foto: Foto: Frank Scheuring/foto2press

    Die Lage wird für die Würzburger Kickers schon früh in der Saison sehr brenzlig. Die Mannschaft vom Dallenberg verlor nach zwei Niederlagen zum Auftakt auch ihr drittes Saisonspiel der Dritten Liga, mit 2:3 (1:3) beim VfR Aalen, der den ersten Saisonsieg feierte, und zeigte dabei vor allem in der ersten Halbzeit eine bedenkliche Leistung und erschreckende Schwächen in der Defensive. „Wir bekommen viel zu einfache Tore. Das müssen wir schleunigst abstellen“, so Kickers-Torhüter Patrick Drewes.

    Ohne Gnaase und Baumann in der Startelf

    Kickers-Trainer Michael Schiele hatte bei seiner Rückkehr an die ehemalige Wirkungsstätte gleich mit seiner Aufstellung verraten, worauf es ihm an diesem Abend ankam. Die Defensive sollte endlich stehen. Dafür hatte Schiele auch einen Angreifer aus seiner Formation gestrichen. Dominic Baumann blieb auf der Bank. Orhan Ademi bildete den Solo-Sturm. Auch Dave Gnaase, beim Auftakt in Osnabrück noch Torschütze, blieb draußen. Dafür rückten Simon Skarlatidis und Janik Bachmann ins Mittelfeld-Zentrum und sollten Sand ins Aalener Angriffsspiel streuen. Soweit zur Theorie.

    Die war freilich schon nach drei Minuten über den Haufen geworfen. „Kollektive Naivität“ hatte Schiele schon nach den ersten beiden Spieltagen für die Mehrzahl der Gegentore verantwortlich gemacht. Auch das Kickers-Abwehrverhalten vor dem Aalener 1:0 ist so bestens beschrieben. Die Würzburger kamen noch nicht einmal richtig in einen Zweikampf, leisteten lediglich Geleitschutz, ehe eine präzise Hereingabe durch den Gäste-Strafraum flog, der Ex-Würzburger Sascha Traut volley abzog und der Ball zur Aalener Führung ins Tor rauschte.

    •  Der Live-Ticker zum Nachlesen

    Ein Volltreffer, der Wirkung zeigte. Die Schiele-Elf hing hernach wie ein angeschlagener Boxer in den Seilen. Aalen spielte förmlich Katz und Maus. Einfachste Mittel reichten aus, um die Kickers-Hintermannschaft auseinanderzunehmen. Bestes Beispiel: Aalens 2:0 in der achten Minute. Ein Pass durch die Schnittstelle der Dreierkette, und schon lief VfR-Angreifer Matthias Morys alleine aufs Kickers-Tor zu. Rothosen-Keeper Patrick Drewes war chancenlos.

    Ein beängstigender Auftritt

    „Ich nehme das auch ein bisschen auf meine Kappe. Ich hatte ausgegeben, dass wir den Gegner bereits in dessen Hälfte angreifen und sind dann mit einem langen Ball überlistet worden“, sagte Trainer Schiele nach der Partie.

    Und auf der anderen Seite? Da hatte Patrick Göbel per Kopf aus kurzer Distanz die Chance zum Anschlusstreffer. Dennis Mast erzielte in der 31. Minute, nachdem der beim Auftritt in seiner Geburtsstadt emsige Fabio Kaufmann geflankt und Ademi durchgelassen hatte, auch tatsächlich das 1:2. Das Signal für die Wende?

    Von wegen. Am Ende mussten die Kickers sogar noch froh sein, dass sie bis zum Seitenwechsel nur noch einen Treffer kassierten. Die Entstehung des Aalener 3:1 war exemplarisch für den chaotischen Auftritt der Gäste vor dem Seitenwechsel.

    Auch Schuppan patzt

    Einen Abschlag von Aalens Torhüter Daniel Bernhardt verlängerte Kickers-Kapitän Sebastian Schuppan überflüssigerweise ins Toraus zu einer Ecke für den VfR. Als der Ball dann in die Mitte flog, stand Schuppan nicht bei seinem Gegenspieler, Marian Sarr rauschte heran und köpfte den Ball mit Schmackes an Drewes vorbei in die Maschen. Zuvor hatte der zweite Ex-Würzburger bei den Hausherren, Royal-Dominique Fennell, mit einem abgefälschten Schuss noch die Latte getroffen.

    Von Morys schwindelig gespielt

    Es war ein ernüchternder, nein ein beängstigender Auftritt der Kickers in Halbzeit eins. Die Gäste konnten immer wieder durchs Mittelfeld kombinieren, ohne dass sie überhaupt einmal einen Zweikampf führen mussten. Die Würzburger fanden in der Defensive einfach keinen Weg in dieses Spiel, standen viel zu weit von ihren Gegenspielern entfernt. Abwehrspieler Ibrahim Hajtic war von Aalens Torschützen Morys schon komplett schwindelig gespielt worden, als ihn Schiele noch vor der Halbzeitpause vom Feld holte und durch Hendrik Hansen ersetzte (41.).

    Debüt des Neuzugangs

    Aber immerhin: Die Rothosen steckten nicht auf, versuchten es in der zweiten Hälfte mit etwas mehr Offensivgeist. So kam auch Neuzugang Patrick Breitkreuz zu seinem Debüt im Kickers-Dress. Wirklich glänzen konnte er an diesem Sommerabend auf der Schwäbischen Ostalb aber auch nicht mehr. Der Kickers-Auftritt kam unterm Strich übers Bemühen nicht hinaus.

    Neun Ecken ohne Wirkung

    Neun Eckbälle verpufften völlig, ohne nur für ein bisschen Gefahr zu sorgen. Aalen hätte die Sache für den Ex-VfR-Akteur Schiele noch richtig bitter machen können. Aber die Hausherren beschränkten sich aufs Verwalten des Resultats, anstelle die unübersehbaren Fehler der Gäste konsequent auszunutzen. Die Quittung: Die Würzburger kamen tatsächlich noch einmal zurück in diese Partie, als Simon Skarlatidis einen Freistoß aus knapp 20 Metern Entfernung in den Torgiebel zwirbelte.

    Der Anschlusstreffer brachte in den Schlussminuten zumindest noch ein bisschen Hektik ins Tribünen-Viereck und ließ das Resultat für die Gäste besser aussehen, als der Auftritt über 90 Minuten war. „Es ist zum Kotzen“, benutzte Torschütze Skarlatidis nach der Partie deftige Worte: „Wir müssen schauen, dass wir schleunigst das Ruder herumreißen. Denn die Richtung stimmt derzeit überhaupt nicht.“

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