Es war Nachmittag, als die Würzburger Kickers am dritten Tag ihres Trainingslagers auf Mallorca zur ersten Einheit des Tages im Estadio Balear ankamen. Am Morgen hatte ein gemeinsamer Strandspaziergang angestanden, erst nach dem Mittagessen war es zurück ins Teamhotel gegangen. Bevor es dann auf dem Trainingsplatz zur Sache ging, blickte Moritz Hannemann beim kurzen Gespräch auf der Tribüne noch einmal zurück auf die bisherige Saison in der Fußball-Regionalliga Bayern.
"Es war ja im Sommer ganz klar kommuniziert, dass unser Ziel der Aufstieg ist. Dass wir hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben sind, ist ja deutlich sichtbar. Das gilt für jeden Einzelnen – auch für mich", sagt der 26-Jährige. Sieben Tore und sieben Vorlagen stehen für ihn in dieser Saison auf der Habenseite. "Wenn man sich alleine die Zahlen anschaut, bin ich zufrieden. Für mich geht es darum, meine Leistung konstant abzurufen, in jedem Spiel so zu spielen wie bei meinen besten Auftritten."
Vom Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm war er im Sommer nach Würzburg gekommen. Vor allem, um Spielpraxis zu sammeln. "Ein Schritt zurück" sei das gewesen, sagt der bei der SpVgg Unterhaching ausgebildete Mittelfeldspieler. Eine Entscheidung, die er auch im Nachhinein nicht für falsch hält: "Ich konnte viel spielen. Natürlich wäre es schöner, wenn wir als Team erfolgreich wären. Aber ich bereue den Wechsel nach Würzburg sicherlich nicht."
Auch, weil er dem Kickers-Team nach wie vor viel zutraut. "Wir können jedes Spiel in der Regionalliga Bayern gewinnen. Wir müssen nur unser volles Potenzial auf den Platz bringen", ist Hannemann überzeugt. Und genau das gelte es nun in den verbliebenen 13 Saisonspielen unter Beweis zu stellen: "Was dann am Ende dabei herauskommt, werden wir sehen." Bereits das erste Spiel nach der Winterpause beim FC Bayern München II sei richtungsweisend: "Das wäre wichtig für ein gutes Gefühl und damit wir uns für eine richtig gute Vorbereitung belohnen."
Vor allem im körperlichen Bereich habe das Team spürbar zugelegt, findet Hannemann: "Das war auch nötig. Wir müssen in jedem Spiel an die Grenzen gehen können. Das muss unser Trumpf in der Regionalliga sein. Ich finde, wir haben inzwischen eine ganz andere Energie auf dem Platz als noch vor ein paar Monaten, auch weil jeder Spieler sich selbst hinterfragt und noch eine Schippe draufgelegt hat."
Am Mittwochmittag, zur ungewöhnlichen Anstoßzeit um 11 Uhr, steht für die Kickers eine Belastungsprobe auf dem Programm. Dann treffen sie in einem Testspiel auf ihren Gastgeber, den spanischen Viertligisten Atlético Baleares.