Als alles vorbei war am Samstagabend in der Volkacher Mainschleifenhalle, herrschte auf Seiten der zweiten Mannschaft der DJK Waldbüttelbrunn ausgelassener Jubel. Im dritten Anlauf – 2023 war das Team nach einer vorangegangenen sportgerichtlichen Auseinandersetzung hinter TSV Lohr II ebenso Zweiter geworden wie ein Jahr später hinter dem SV Michelfeld – hatte die Regionalliga-Reserve endlich den Meistertitel in der Handball-Bezirksoberliga klargemacht. Möglich gemacht hatte dies ein 36:30 (19:15)-Sieg am vorletzten Spieltag im Spitzenspiel beim Tabellenzweiten HSG Volkach.

"Hey, hey, Landesliga, Landesliga", ertönte es im Waldbüttelbrunner Spielerkreis nach dem Abpfiff. Dass diese Landesliga seit dieser Saison Oberliga heißt – geschenkt. Allerdings kann ein Team den Aufstieg der Waldbüttelbrunner Reserve in die nächsthöhere Spielklasse noch verhindern – und zwar die eigene erste Mannschaft. Wenn die nämlich aus der Regionalliga in die Oberliga absteigt, ist die Aufstiegsmöglichkeit für die eigene zweite Garnitur verbaut. Und die Regionalliga-Saison dauert noch bis 31. Mai. "Ja, das ist so. Wir müssen warten", sagte DJK-Trainer Dominik Lohn, der bekräftigte, dass seine Handballer die Aufstiegsmöglichkeit gerne wahrnehmen würden.
Sollte die DJK-Reserve nicht aufsteigen können, wäre laut Statuten die einzig mögliche Nachrücker der Zweitplatzierte, nämlich die HSG Volkach. "Ob wir das machen würden, haben wir noch nicht entschieden, Wir wollten erst einmal den Augenblick genießen", machte Volkachs Trainer Thorsten Klinger klar. Denn seine Mannschaft, in der Vorsaison noch Tabellensechster, hatte eine Runde gespielt, in der sie alle Erwartungen übertroffen hatte. Und in der ihr der Spielplan vom vorletzten Spieltag ein "Endspiel" um die Meisterschaft in eigener Halle serviert hatte.
Gut gefüllte Mainschleifenhalle
Bei diesem "Endspiel" war die Mainschleifenhalle gut gefüllt, was einen stimmungsvollen Rahmen für das Spitzenspiel bot. Allerdings kamen die Gäste mit dieser Situation besser zurecht, auch wenn sie ohne ihren verletzten Topwerfer Markus Kirchner antreten mussten. Das Volkacher Spiel war zu abhängig von der Wurfkraft eines Sebastian Krapf, der es in der aktuellen Saison auf 201 Tore gebracht hat und im Spitzenspiel am Samstagabend 14 Treffer erzielte. "Er war heiß, aber hatte wohl zu wenig Unterstützung", sagte sein Trainer Klinger über den erfolgreichsten Werfer der aktuellen Bezirksoberliga-Saison.

Waldbüttelbrunns Spiel war dagegen variabler und hatte zahlreiche Optionen, so dass den Gästen auch bei Volkacker Deckungsumstellungen immer wieder etwas einfiel. Zudem hatte die DJK mit Janis Kestedi zwischen den Pfosten einen deutlichen Vorteil auf der Torhüterposition. So spielte der Gast die zweite Hälfte stets mit einem komfortablen Vorsprung.

"Dass das so klar wird, war dann doch überraschend", fasste Gäste-Trainer Lohn zusammen. Und sein Kollege Klinger betont: "Die bessere Mannschaft hat gewonnen." So gibt es an der Spitze in der Handball-Bezirksoberliga sportliche eine Entscheidung, die aber noch durch externe Faktoren außer Kraft gesetzt werden könnte.
Handball: Bezirksoberliga Männer
HSG Volkach – DJK Waldbüttelbrunn II 30:36 (15:19)
Volkach: Gürsching, M. Lurz – Jorich 1, Schanz, Cronau 1, N. Lutz 3, Götz 2, Resler 1, Krapf 14/4, Brezina 1, Schättler 3, Müller 1, Weimann, Fertig 3.
Waldbüttelbrunn: Kestedi, Schöler – Spanheimer 1, Martin 4, L. Becker 3, Hansen 7/6, Gutbrod, See 3, Zimmer 1, Lutz 5/2, Grimmer 4, Hohmann 3, Stumpf 5.
Schiedsrichter: Götz/Kütt (Gerolzhofen/Rimpar). Zeitstrafen: 4:4. Siebenmeter: 6/4 – 8/8. Zuschauende: 280.
Spielfilm: 2:2 (4.), 5:4 (7.), 8:8 (12.), 11:11 (17.), 13:14 (22.), 14:18 (29,), 17:22 (36.), 19:28 (45.), 22:30 (50.), 29:33 (58.).