Die Frage, ob die Saison der Würzburger Kickers anders verlaufen wäre, hätte es diese oder jene offensichtlich falsche Schiedsrichter-Entscheidung nicht gegeben, ist hypothetisch. Was aber bleibt, ist das ungute Gefühl, dass die Rothosen in dieser Saison benachteiligt wurden.
Nun könnte man sagen, dass Fehler eben vorkommen, wenn Menschen am Werk sind. Und Schiedsrichter sind eben auch nur Menschen. Ein Argument, das aber durch den Einsatz von Videotechnik kaum noch gelten kann.
Warum bei einem Großteil der Entscheidungen aus dem Kölner Keller kein Signal kam, obwohl dort ein ausgebildeter Schiedsrichter die Szene aus allen nur möglichen Kameraperspektiven anschauen konnte, ist schlichtweg ein Rätsel. Der Unparteiische auf dem Feld kann einmal etwas falsch sehen, aber dafür soll doch die ganze aufwendige Videotechnik da sein. Wenn die aber selbst bei offensichtlich falschen Entscheidungen nicht eingesetzt wird, ist der Frust ungleich größer. Dass Korrekturen ausbleiben, kann auch von den Verantwortlichen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) keiner erklären. Die Konsequenz sind Verschwörungsmythen.
Vier Jahre nach Einführung des Videobeweises muss man feststellen: Er hat den Fußball nicht gerechter gemacht - im Gegenteil, das Gefühl der Ungerechtigkeit ist noch größer als früher. Es ist an der Zeit, ihn wieder abzuschaffen.