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Basketball: Bundesliga: Maurice Stuckey greift wieder an

Basketball: Bundesliga

Maurice Stuckey greift wieder an

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    Von Ober- nach Unterfranken: Bamberg-Leihgabe Maurice Stuckey geht diese Saison für die s. Oliver Baskets auf Korbjagd.
    Von Ober- nach Unterfranken: Bamberg-Leihgabe Maurice Stuckey geht diese Saison für die s. Oliver Baskets auf Korbjagd. Foto: Foto: Fabian Frühwirth

    Diese Geschichte ist einfach zu schön, um sie zu ignorieren. „Auch wenn es mittlerweile ziemlich ruhig um die Sache geworden ist und ich damit kaum mehr in Verbindung gebracht werde“, sagt Maurice Stuckey mit einem Schmunzeln um die Lippen, das verrät, dass diese Geschichte durchaus noch immer einen hohen Stellenwert für ihn hat. 2006 war es, da gehörten die bundesweiten Basketball-Schlagzeilen dem damals 16-jährigen Schüler aus Augsburg. Stuckey wurde in Hamburg im Rahmen des „Jordan Classic Camps“ unter zahlreichen Talenten aus der ganzen Republik zum „besten Nachwuchsspieler Deutschlands“ gekürt. Aus den Händen des Namensgebers der Veranstaltung, niemand Geringeres als der vielleicht beste Basketballer der Geschichte, Michael „Air“ Jordan, erhielt Stuckey seine Siegertrophäe. „Ich war eigentlich krank an diesem Tag, wollte gar nicht da hochfahren. Doch ich hatte schon früher zu meinen Eltern gesagt, dass ich einmal Michael Jordan treffen möchte. Dass ich mich gegen die verbliebenen 20 Teilnehmer durchsetzen konnte, war natürlich unfassbar“, erinnert sich Stuckey.

    Mit 19 Jahren nach Bamberg

    Sein Bestreben, Basketball-Profi zu werden, verfolgte der 1,87-Meter-Mann mit der Auszeichnung im Gepäck von nun an noch intensiver und zielstrebiger – mit beachtlichem Erfolg. Denn zunächst verlief Stuckeys Karriere fast wie im Bilderbuch: Nach dem Wechsel von seinem Heimatverein BG Leitershofen/Stadtbergen zur bundesweit viel beachteten Nachwuchsschmiede Ehingen/Urspringschule bei Ulm (Zweite Liga ProB) folgte 2009 mit 19 Jahren der Wechsel nach Bamberg mit Doppelspielrecht in Breitengüßbach. „Das war damals optimal für mich. Ich konnte mit den Profis trainieren und in Güßbach Spielerfahrung sammeln“, sagt Stuckey, der noch im gleichen Jahr zu seinem ersten Erstliga-Einsatz kam und nur ein Jahr später auch im EuroLeague-Wettbewerb debütierte. „Bis dahin ist es wirklich gut für mich gelaufen, ich habe mich Jahr für Jahr weiterentwickelt und ein immer höheres Niveau erreicht.“ Die Berufung in die Nationalmannschaft schien nur eine Frage der Zeit, „die Türen stehen für ihn offen“, sagte sein damaliger Breitengüßbacher Trainer Volker Stix, damals gleichzeitig Assistent von Dirk Bauermann im Nationalteam.

    Doch in der Achterbahn des Leistungssports, die ihn bis dato stetig nach oben befördert hatte, saß der 22-Jährige in der vergangenen Saison plötzlich im Waggon nach unten: Erst in der Saisonvorbereitung im September 2011, dann kurz nach seinem Comeback im März dieses Jahres brach er sich jeweils den fünften Mittelfußknochen des rechten Fußes – eine Saison zum Vergessen für den Aufbauspieler, der sich damals so seine Gedanken über die missliche Situation machte: „Da kommt man dann schon mal ins Grübeln und fragt sich: Wo wäre ich jetzt, wenn das nicht passiert wäre? Aber jetzt bin ich einfach froh, wieder gesund zu sein und zu sehen, dass es wieder vorangeht“,

    Trotz auskurierter Verletzung entschied sich Stuckey im Sommer für eine Veränderung und bat bereits vor Saisonende Bamberg-Manager Wolfgang Heyder, an einen anderen Verein ausgeliehen zu werden, um Spielpraxis sammeln zu können. Beim Meister und Pokalsieger der vergangenen drei Jahre sah er angesichts der großen Erwartungshaltung im Umfeld und personellen Neuverpflichtungen im Verein nach seinem langen Ausfall nur geringe Perspektiven. Das Angebot der s. Oliver Baskets, in dieser Saison 100 Kilometer mainabwärts einen Neuanfang zu starten, kam da gerade recht. „Ich habe ein paar Mal mit Marcel gesprochen und hatte sofort das Gefühl, dass es die richtige Entscheidung für mich ist“, sagt Stuckey. Für ein Jahr ist der Spielmacher von Ober- nach Unterfranken ausgeliehen, sein Vertrag in Bamberg läuft bis 2014. Doch das ist Zukunftsmusik, zunächst will er im Baskets-Trikot wieder angreifen. „Das hier in Würzburg ist meine Mannschaft. Und mit ihr möchte ich eine erfolgreiche Saison spielen. Das ist das Einzige, was zählt.“

    „Das hier in Würzburg ist meine Mannschaft. Und mit ihr möchte ich eine erfolgreiche Saison spielen. “

    Maurice Stuckey, Bamberger Leihgabe an die s. Oliver Baskets

    Doch nicht nur sportlich bereut der Sohn einer Deutsch-Französin und eines US-Amerikaners seinen Wechsel nach Würzburg nicht. „Meine Freundin Florinela und ich fühlen uns pudelwohl hier. Die Mannschaft und das Management haben es uns auch sehr einfach gemacht, sich hier einzugewöhnen.“ Noch ein wenig unbeschwerter könnte es werden, wenn an diesem Mittwoch gegen Gießen im zweiten Heimspiel der erste Sieg vor den heimischen Fans folgen sollte. Den festen Willen dazu hat Stuckey jedenfalls: „Wir freuen uns alle auf das Spiel. Von der Intensität her ist die Begegnung in Bremerhaven künftig die Messlatte. Wir wollen der Partie unseren Stempel aufdrücken und 40 Minuten Druck machen.“

    • Alle Informationen zur EuroCup- Auslosung finden Sie auf Seite 23

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