Als Luca Ramold am Samstagabend kurz nach 22.15 Uhr beim insgesamt neunten Versuchs des Sechs-Meter-Schießens im Finale der Hallenmeisterschaft des Fußball-Kreises Würzburgs eingeschossen hatte, war klar: Sein SV Kürnach war nach einem 6:4-(2:2)-Erfolg gegen den TSV Grombühl neuer Titelträger.

Beim nach Futsalregeln gespielten Turnier in der Erasmus-Neustetter-Halle in Rottendorf hatte der letztlich siegreiche Tabellenzweite der Bezirksliga West vor dem Finale alle fünf Partien gewonnen und dabei überzeugt. Im Endspiel gegen den TSV Grombühl allerdings lag das Team von SV-Trainer Christian Hofrichter gegen den starken Kreisligisten dreieinhalb Minuten vor Schluss mit 0:2 zurück, rettete sich dann aber nach Treffern von Jan Schneider und Louis Probst noch ins Sechs-Meter-Schießen, in dem die Kürnacher die Nerven behielten.
Gute Technik und engagierter Fußball
"Die Jungs waren mit Spaß dabei und wollten gewinnen", fasste Hofrichter das Erfolgsrezept seines jungen Teams zusammen. Also ein gelungener Mix aus guter Technik und engagiertem Fußball, der den Kürnachern ebenso wie den im Finale unterlegenen Grombühlern die Qualifikation zur Bezirksmeisterschaft am Freitag, 10. Januar, bescherte. Dort ist der Fußball-Kreis Würzburg noch mit zwei weiteren Mannschaften vertreten – mit dem ASV Rimpar als Ausrichter und dem TSV Rottendorf als Titelverteidiger.

Da auch der TSV Grombühl eine Runde weitergekommen ist, überwog beim Vorletzten der Kreisliga Würzburg 1 die Freude den Ärger über das verlorene Finale. "Wir sind froh, dass wir überhaupt das Finale erreicht haben. Dafür muss ich den Jungs wirklich ein Kompliment machen", erklärte Trainer Okan Delihasan.
Dabei hatten viele in der am Samstagabend gut besuchten Halle die Kicker aus dem Würzburger Stadtteil als vermeintlich schwächsten Halbfinalisten eingestuft, was sich aber schnell als Irrtum erweisen sollte. Denn der TSV Grombühl spielte gegen Gastgeber TSV Rottendorf, der seine vier Vorrundenspiele ohne Verlustpunkt über die Bühne gebracht hatte, ein wirklich starkes Halbfinale und hatte beim 1:0-Sieg durch das von Max Heininger erzielte Tor sogar noch gute Chancen zu weiteren Treffern. Im Finale befand sich der TSV dann nach Treffern von Leon Köhler und Sebastian Markert und der daraus resultierenden 2:0-Führung auf dem Weg zur großen Überraschung, ließ sich den Vorsprung aber aus der Hand nehmen.
Lob für den TSV Grombühl
Trotzdem gab's Lob für den Zweitplatzierten: "Der Grombühler Sieg war verdient", kommentierte Rottendorfs Coach Jens Eiring die 0:1-Halbfinalniederlage seines Teams. Gleichzeitig bedauerte er, dass seine Mannschaft im Halbfinale nicht so gut zurechtgekommen war wie in den vier siegreich gestalteten Gruppenspielen, in denen der Neunte der Bezirksliga West einen starken Eindruck hinterlassen hatte. Immerhin bleibt den Rottendorfern die Möglichkeit, die Sache geradezurücken, wenn sie am Freitag bei der Bezirksmeisterschaft in Rimpar als Titelverteidiger ins Rennen gehen.

Ingesamt war die sportliche Qualität ansprechend: "Wir haben hier einen kleinen Kreis von Mannschaften, die die Wettbewerbe in der Halle annehmen. Und ihr Niveau wird immer besser", betonte Kreisspielleiter Marco Göbet, in dessen Zuständigkeitsbereich es anders als in den drei anderen unterfränkischen Kreisen noch genügend Meldungen gegeben hatte, sodass vor der Endrunde in Rottendorf ein Qualifikationsturnier anberaumt werden musste.
Technisch starke Jugendliche
Dafür, dass es in Rottendorf guten Hallenfußball zu sehen gab, leistete auch der Würzburger FV seinen Beitrag, der ausschließlich U-19-Spieler aufgeboten hatte, die in der regulären Runde in der Bayernliga an den Start gehen. Dass es für sie nicht für mehr als Platz drei reichte, lag daran, dass andere Teams den technisch versierten Jugendlichen in puncto Robustheit und Cleverness noch ein Stück voraus waren. "Trotzdem hat es uns wirklich Spaß gemacht", machte WFV-Trainer Steffen Rögele klar, dessen Team sich im Sechs-Meter-Schießen gegen Ausrichter Rottendorf den dritten Platz ergatterte.
Titelverteidiger TSV Lengfeld schied nach zwei Unentschieden und zwei Niederlagen schon in der Vorrunde aus, war allerdings nicht so stark besetzt wie beim Sieg im Jahr 2024.
Hallenfußball: Kreismeisterschaft Würzburg, Männer
Vorrunde, Gruppe A: TSV Lengfeld – SV Kürnach 1:2, SV Heidingsfeld – (SG) VfR Burggrumbach 1:2, TSV Grombühl – SV Heidingsfeld 2:0, SV Kürnach – TSV Lengfeld 4:1, (SG) VfR Burggrumbach – TSV Grombühl 1:5, TSV Lengfeld – SV Heidingsfeld 1:1, TSV Grombühl – SV Kürnach 0:3, TSV Lengfeld – (SG) VfR Burggrumbach 0:0, SV Heidingsfeld – TSV Grombühl 1:3, SV Kürnach – (SG) VfR Burggrumbach 1:0.
Endstand: 1. SV Kürnach 10:2 Tore/12 Punkte, 2. TSV Grombühl 10:5/9, 3. SV Heidingsfeld 4:8/4, 4. TSV Lengfeld 2/2:5, 5. (SG) VfR Burggrumbach 1/1:7.
Gruppe B: FV Karlstadt – FC Iphofen 0:1, ETSV Würzburg – TSV Rottendorf 1:2, Würzburger FV – FV Karlstadt 4:0, FC Iphofen – ETSV Würzburg 1:1, TSV Rottendorf – Würzburger FV 3:0, FV Karlstadt – ETSV Würzburg 0:1, Würzburger FV – FC Iphofen 2:0, TSV Rottendorf – FV Karlstadt 1:0, Würzburger FV – ETSV Würzburg 1:0, FC Iphofen – TSV Rottendorf 0:4.
Endstand: 1. TSV Rottendorf 10:1 Tore/12 Punkte, 2. Würzburger FV 7:3/9, 3. ETSV Würzburg 3:4/4, 4. FC Iphofen 4/2:7, 5. FV Karlstadt 0:7/0.
Halbfinale: SV Kürnach – Würzburger FV 3:1, TSV Rottendorf – TSV Grombühl 0:1.
Spiel um Platz 3: Würzburger FV – TSV Rottendorf 4:3 im 6-Meter-Schießen.
Endspiel: SV Kürnach – TSV Grombühl 6:4 nach 6-Meter-Schießen.