Viel zu halten gab es für Vincent Friedsam bei seiner Rückkehr ins Tor von Fußball-Regionalligist Würzburger Kickers nicht. 60 Minuten lang war der Torhüter, der nach einem im Vorbereitungsspiel beim Karlsruher SC Ende Januar erlittenen Kahnbeinbruch in der Hand aussetzen musste, eigentlich nur mit Rückpässen seiner Mitspieler beschäftigt worden.
"Dann habe ich mir selber einen Bock geleistet und mal einen aufs Tor gekriegt", erinnerte sich der 20-Jährige nach dem 3:0-Sieg der Rothosen gegen den SV Heimstetten. Ein Abspielfehler des Keepers ermöglichte den Gästen die einzige Torchance. Für Friedsam zumindest auch die Chance, sich mal in der Kernkompetenz zu beweisen: "Da hat man seine Stärke bei Eins-gegen-eins-Situationen gesehen", fand Trainer Marco Wildersinn. Friedsam parierte und blieb bei seiner Rückkehr ohne Gegentor.
"Ein Torwart, der gut mitspielt und viel Ruhe ausstrahlt", so charakterisiert Wildersinn den Torhüter, der vor der Saison vom 1. FC Köln II nach Würzburg gekommen war. Friedsams Vertrag läuft im Juni aus, genau wie der von Eric Verstappen, der im Winter nachverpflichtet worden war. Der an der Schulter verletzte Marc Richter, der in dieser Saison nicht mehr eingreifen wird, ist indes bereits für kommende Saison gebunden. "Es geht für uns auf der Torwartposition auch darum, noch Entscheidungen im Hinblick auf die kommende Saison zu treffen", sagt Wildersinn denn auch: "Wir haben uns ein Bild von Eric gemacht, jetzt ist Vini dran."

Friedsams Vorteil dabei: Anders als der 28-jährige Verstappen würde er einen der erforderlichen U-23-Plätze im Kader einnehmen – vier dieser jungen Spieler müssen immer auf dem Spielberichtsbogen stehen. So spricht vieles dafür, dass Friedsam auch in den kommenden Wochen Bewährungschancen erhält. Ein Wechselspiel im Tor in den nächsten Wochen schließt Wildersinn aus: "Wir werden uns auf einen Torwart festlegen. Aber da ist nichts entschieden."