Nicht nur Torsten Ziegner, auch Sebastian Schuppan muss seinen Hut nehmen: Die Würzburger Kickers haben den Vorstand Sport "von seinen Aufgaben abberufen", so der Wortlaut der Pressemitteilung des Klubs. Viereinhalb Stunden zuvor vermeldete der Fußball-Drittligist die Entlassung von Trainer Ziegner. Es habe nach der Entscheidung zu dessen Freistellung "weitere, vertiefende Gespräche im Aufsichtsratsgremium des FWK gegeben. Dabei ist die Entscheidung gereift, dass die sportliche Stagnation des Profikaders der letzten Monate einen kompletten Neustart der sportlichen Ausrichtung nötig macht."
Kurzum: Tabula rasa am Dallenberg. Nach elf Saisonspielen mit lediglich sieben Punkten nutzen die Verantwortlichen des Klubs die nun anstehende Länderpause für einen regelrechten Kahlschlag. Trainer Torsten Ziegner, Co-Trainer Michael Hiemisch und Sportvorstand Sebastian Schuppan müssen ihre Koffer packen. Der 35-jährige Schuppan wurde im November vergangenen Jahres Vorstand Sport beim da noch Zweitligisten. Zuvor spielte er selbst drei Jahre für die Kickers, zuletzt als Kapitän und mit dem entscheidenden Elfmeter gegen Halle, der den Aufstieg in Liga zwei bedeutet hatte.
Thorsten Fischer: Schuppan "gebührt großer Dank"
Nicht der Vorstandsvorsitzende Christian Jäger, sondern der FWK-Aufsichtsratsvorsitzende Thorsten Fischer wird zudem in der Mitteilung zitiert. "Sebastian hat den schwierigen Spagat gewagt, nach Ende seiner aktiven Profilaufbahn übergangslos an verantwortlicher Position im Club einzusteigen, und dies in äußerst herausfordernden Zeiten für die Kickers. Dafür gebührt ihm großer Dank", so Fischer.
"Vorrübergehend" soll Jochen Seuling, der in leitender Position bei der Flyeralarm Sportmanagement GmbH angestellt ist, zusammen mit Jäger die übergeordneten Aufgaben im sportlichen Bereich übernehmen.
In einer früheren Version des Artikels war fälschlicherweise von elf Punkten nach elf Spielen die Rede. Richtig sind sieben Punkte. Wir haben die entsprechende Stelle überarbeitet und bitten den Fehler zu entschuldigen.
