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Fußball: 3. Liga: Nullnummer gegen Havelse: Frust bei den Kickers wird immer größer

Fußball: 3. Liga

Nullnummer gegen Havelse: Frust bei den Kickers wird immer größer

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    Pure Verzweiflung: Stürmer Marvin Pourie hätte die Partie gegen Havelse alleine entscheiden können.
    Pure Verzweiflung: Stürmer Marvin Pourie hätte die Partie gegen Havelse alleine entscheiden können. Foto: foto2press/Frank Scheuring

    Die Aussagen vor der Partie waren deutlich. "Wir müssen dieses Spiel gewinnen", hatte Trainer Torsten Ziegner unmissverständlich als Ziel gegen den TSV Havelse ausgegeben. Es hat nicht geklappt. Und so stellt sich nach dem 0:0 gegen das Liga-Schlusslicht, das im achten Anlauf den ersten Punkt in dieser Saison holte, die Frage, wie es nun weitergeht bei den Kickers. Bereits in der Halbzeitpause hatte Kickers-Sportvorstand Sebastian Schuppan beim übertragenden Bezahlsender betont: "Wir reden mit dem Trainer und nicht über den Trainer." Nach dem Spiel dann sagte Kickers-Chefcoach Ziegner selbst: "Aktuell ist es ein sehr harmonisches und vertrauensvolles Zusammenarbeiten bei uns. Bei uns wird auch einmal lautstark diskutiert, aber immer zielgerichtet nach vorne und so werden wir es auch schaffen, da unten raus zu kommen."

    Sprich: Auch nach acht sieglosen Spielen sieht es beim Tabellenvorletzten nicht nach schnellen personellen Konsequenzen aus. Dabei stellt sich nach der Nullnummer vom Samstag mehr denn je die Frage, ob die Kickers in dieser Konstellation noch die Kraft aufbringen, sich aus dem Sumpf selbst zu befreien. Die Lage scheint verfahren. "Ich glaube, dass die Mannschaft besser ist, als das, was wir leisten", ist Ziegner überzeugt. Wirklich nachweisen, konnten die Kickers die Drittliga-Tauglichkeit zuletzt aber nicht. "Im Vergleich zum vergangenen Wochenende war dies ein Fortschritt. Die Mannschaft hat bis zum Schluss alles versucht, um dieses Spiel erfolgreich zu gestalten. Das war in Duisburg nicht so", sagte Ziegner mit Blick auf das 0:2 am vergangenen Wochenende im Ruhrpott.

    Diesmal freilich ging es gegen den bis hierher in dieser Saison noch gänzlich punktlosen Aufsteiger. Und da waren die Erwartungen andere. Ziegner hatte auf jene Startelf vertraut, die er schon am Dienstag beim 3:0-Sieg Toto-Pokal-Spiel in Eltersdorf aufs Feld geschickt hatte. Das bedeutete auch, dass für Fanol Perdedaj, der noch im Sommer als vermeintlicher Schlüsselspieler vorgestellt wurde, im bis dato wichtigsten Spiel der Saison zum Anpfiff nur ein Platz auf der Bank blieb.

    Der Liveticker zum Nachlesen:

    Chancen frühzeitig, die Weichen auf Sieg zu stellen, hatten die Rothosen reichlich. Vor allem ein Spieler: Marvin Pourié. Der erst kurz vor dem Saisonstart verpflichtete vermeintliche Torjäger stand nach seiner Muskelverletzung erst zum zweiten Mal bei einem Drittligaspiel in der Würzburger Startelf. Und er hätte sein erstes Liga-Tor für die Kickers nicht nur schießen können, sondern müssen. Das fand am Ende auch Ziegner. "Das ist zu sorglos dem ganzen Verein gegenüber", kommentierte der Trainer Pouriés Chancenwucher. Es ist gar nicht so einfach, festzustellen, welche der vielen Chancen des 30-Jährigen nun die größte war: Die nach fünf Minuten, als er völlig frei aus acht Metern neben das Tor schoss? Oder die Gelegenheit in der 36. Minute als Kopacz stark vorbereitete, Pourié aber aus vier Metern am stark reagierenden TSV-Keeper Norman Quindt scheiterte? Oder die Kopfball-Chance in der 68. Minute, als der Kickers-Stürmer den Ball nach einem Eckball aus vier Metern per Aufsetzer über das Tor beförderte? Dies ist, wie bereits erwähnt, nur eine kleine Auswahl der Pourié-Chancen. "Wenn sie heute jemanden kritisieren wollen, dann kritisieren sie mich", sagte der unglückliche Angreifer denn auch selbstkritisch im Interview nach dem Spiel.

    Eine von vielen Großchancen: Marvin Pourié scheitert an Havelses Torhüter Norman Quindt.
    Eine von vielen Großchancen: Marvin Pourié scheitert an Havelses Torhüter Norman Quindt. Foto: foto2press/Frank Scheuring

    Sei's drum! Den Schlamassel haben die Kickers nun so oder so. Und dass die Bemühungen in der zweiten Halbzeit längst nicht mehr so zielstrebig waren, wie vor der Pause war auch den Aktiven auf dem Rasen nicht entgangen. "Wenn wir unsere Chancen nicht nutzen, wird es schwer. Dann fühlen wir uns auf dem Platz natürlich immer unwohler", so Abwehrmann Lars Dietz: "So ein Spiel wie in der zweiten Halbzeit würde ich mir auch nicht gerne auf der Tribüne anschauen."

    Der Frust war denn auch nach der Partie spürbar und entlud sich beim Schlusspfiff mit Pfiffen von der Tribüne. Am Ende stand das Team dann vor dem zumindest teilweise wieder gefüllten Fanblock und hörte sich den Rapport eines Vertreters der Fan-Szene an. "Ich kann das verstehen", so Dietz: "Ich denke, die Mannschaft will immer 100 Prozent geben. Aber wir schaffen das irgendwie nicht immer." Nun stehen das Auswärtsspiel in Magdeburg und danach die Heim-Aufgabe gegen Wehen Wiesbaden an. Beides sind Top-Teams in der 3. Liga. Es sind schwere Zeiten am Dallenberg.

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