Um die Seine als Wettkampfstätte bei den Olympischen Spielen in Paris gibt es weiter große Diskussionen. Nachdem am Sonntag aufgrund der schlechten Wasserqualität im durch die französische Metropole fließenden Fluss das Training der Triathleten abgesagt werden musste, äußerte sich auch Schwimm-Bundestrainer Bernd Berkhahn.
"Die Kulisse ist toll. Da wollen wir alle schwimmen, das ist gar keine Frage. Aber die Bedingungen geben es gerade noch nicht her", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Neben der Verschmutzung – zum Teil seien in den letzten Tagen Autoreifen und Paletten im Fluss gesichtet worden – sei das größte Problem die Strömung: "Die Triathleten werden Probleme haben, zurückzukommen. Die Schwimmer werden es vielleicht schaffen, aber werden lange brauchen." Bei den Wettkämpfen schwimmen die Athleten teilweise mit der Strömung und zeitweise gegen sie.

Die Freiwasserrennen sind für den 8. und 9. August geplant. Sollten die Bedingungen in der Seine, die am Freitagabend noch als Herzstück der spektakulären Eröffnungsfeier geglänzt hatte, bis dahin nicht passen, könnten die Schwimmerinnen und Schwimmer an die Wettkampfstätte der Ruderer ausweichen.
Davon wäre dann auch die Freiwasserschwimmerin Leonie Beck betroffen, die seit einigen Jahren in Italien trainiert, aber nach wie vor für den SV Würzburg 05 startet und als eine der Gold-Favoritinnen gilt. Für die 27-Jährige, die gerne im warmen Wasser schwimmt, ist auch die Temperatur der Seine eine Herausforderung. "Ich habe intensiv daran gearbeitet, dass ich in kaltem Wasser besser zurechtkomme", verriet sie unlängst im Interview mit dieser Redaktion.
Eine Prognose darüber, ob die Rennen in der Seine stattfinden können oder nicht, wagt Berkhahn, der den Freiwasser-Olympia-Sieger Florian Wellbrock trainiert, übrigens nicht: "Ob sie das noch unter Kontrolle kriegen? Ich weiß es nicht."
Mit Material von dpa