Die Ausgangslage vor dem Heimspiel an diesem Samstag, 20. April, gegen den Tabellendritten SC Eltersdorf (15 Uhr) ähnelt jener vom Heimspiel gegen die SpVgg Hankofen-Hailing. Vor drei Wochen besiegte der Würzburger FV mit einem ganz starken Auftritt den aktuellen Bayernliga-Tabellenführer an der Mainaustraße mit 2:0. "Wenn wir mit unserer Leistung an die 100 Prozent kommen, können wir jeden Gegner schlagen", sagt FV-Trainer Philipp Eckart.
Der Gegner "freut sich bestimmt nicht unfassbar darauf, dass er jetzt bei uns spielt", schätzt Eckart. "Sie müssen, wir können", sagt er zur Eltersdorfer Lage in der Tabelle. Wenn die Mannschaft von Trainer Bernd Eigner weiterhin um Platz zwei oder sogar eins mitspielen will, muss sie in Würzburg gewinnen. "Wir haben doch überhaupt keinen Ergebnisdruck in so einem Spiel. Jeder kann sich bei uns darauf konzentrieren, seine bestmögliche Leistung zu bringen."
Acht Punkte auf den einen Abstiegsplatz
Das hängt auch mit der neuesten Entwicklung im Fall des SV Donaustauf zusammen. Weil die Verantwortlichen dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV) in dieser Woche fristgerecht erklärt haben, auf die Bayernliga zu verzichten, wird die Mannschaft nach dem letzten Spieltag in der Tabelle auf den letzten Platz gesetzt. Sollte der SV Donaustauf dabei nicht selbst Letzter sein, rutschten alle dahinter platzierten Mannschaft um einen Platz nach oben. Somit gibt es nur noch einen freien direkten Abstiegsplatz, da Donaustauf den anderen fest einnimmt.
Ebenso ist damit geklärt, dass der FV an der Relegation teilnimmt, sofern er in der Abschlusstabelle eine Mannschaft hinter sich lässt. Das ist aktuell der SC Feucht mit einem Abstand von acht Punkten bei sechs noch ausstehenden Spieltagen, wobei der FV am letzten spielfrei ist. Der SV Donaustauf, der bereits Ende Januar angekündigt hatte, den höherklassigen Amateurfußball aufgeben zu wollen, ist, obwohl er nur zwei Punkte weniger hat, nun kein Konkurrent mehr.
"Gut und längst überfällig, dass sie erklärt haben, was Sache ist", findet FV-Trainer Eckart. Den Abstand auf den Tabellenletzten zu halten oder sogar zu vergrößern, hat der FV im folgenden Heimspiel, das am 1. Mai zur ungewöhnlichen Anstoßzeit um 11 Uhr stattfindet, selbst in der Hand: Am Feiertag gastiert der SC Feucht an der Mainaustraße. Nach dem 0:8 in Gebenbach am vergangenen Wochenende war Dominik Haußner als Trainer zurückgetreten. Der bisherige Co-Trainer Max Forstmeier übernahm die Mannschaft zumindest bis Saisonende.
Niederlage in Neudrossenfeld aufgearbeitet
Aufgearbeitet ist beim FV das 1:5 beim TSV Neudrossenfeld. Die Mannschaft schaute sich noch einmal gemeinsam diese Partie an, die dem Ergebnis nach zur höchsten Saisonniederlage führte. "Die erste Halbzeit war gut, nur haben wir zu viele Chancen verschwendet", sagt Eckart. "In der zweiten hatten wir einen Systemabsturz, das ist schwierig zu erklären." Die Reaktion im Training in dieser Woche sei aber "von der Stimmung und Intensität gut" gewesen.

Personell dürfte es beim FV Änderungen in der Aufstellung geben, zumal die zuletzt von Beginn an aufgebotenen Paul Obrusnik und Luis Wagner diesmal studienbedingt fehlen. Für die nächste Saison haben die Nullvierer unterdessen nach Calvin Gehret, Niclas Staudt und Steffen Krautschneider einen weiteren Neuzugang bekannt gegeben.
Ralf Scherbaum verstärkt das Trainerteam
Es ist diesmal kein Spieler, sondern betrifft die Position des Torwarttrainers, da Florian Mader nach dieser Saison aufhört. In dieser Rolle kehrt Ralf Scherbaum zum FV zurück. "Das zeigt einmal mehr unser Bestreben, die besten und fähigsten Leute zurück zum FV zu holen", kommentiert Eckart Scherbaums Zusage, die der 51-Jährige am Donnerstagabend gab.
Scherbaum begann in der Jugend des TSV Grombühl, ehe er über den Würzburger FV zum ersten Mal den Sprung zum FC 05 Schweinfurt schaffte. Nach einem Vestenbergsgreuth-Intermezzo ging er zurück nach Schweinfurt und blieb dort für acht Jahre. Beim WFV spielte er noch sechs weitere Saisons, ehe er an der Seite von Michael Hochrein in den Trainerstab des Bayernligisten wechselte. Weitere Co-Trainer-Stationen waren der TSV Kleinrinderfeld und der TSV Lengfeld.

Nachdem er zuletzt drei Jahre im Nachwuchsbereich bei den Würzburger Kickers tätig gewesen war, habe es ihn wieder gereizt, eine Aufgabe im Männerbereich zu übernehmen, sagt Scherbaum im Gespräch mit dieser Redaktion. "Die Erfahrung bei den Junioren war sehr interessant, aber ich wollte jetzt noch etwas Neues machen. Dann hat Philipp angerufen und gefragt", beschreibt er, wie seine Rückkehr an die Mainaustraße zustande gekommen ist.
Mit Eltersdorfs Trainer Bernd Eigner stand Ralf Scherbaum übrigens in jener Vestenbergsgreuther Elf, die den FC Bayern München im DFB-Pokal 1994 mit 1:0 besiegte.