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HANDBALL: 2. BUNDESLIGA: Rimparer Wölfe verlieren Saisonauftakt in Aue

HANDBALL: 2. BUNDESLIGA

Rimparer Wölfe verlieren Saisonauftakt in Aue

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    Dem Rimparer Rückraum um Benedikt Brielmeier (am Ball) fehlte es in Aue oft an Durchschlagskraft. 
    Dem Rimparer Rückraum um Benedikt Brielmeier (am Ball) fehlte es in Aue oft an Durchschlagskraft.  Foto: Ralf Wendland

    210 Tage nach dem letzten Pflichtspieltag fliegt auch der Ball in der Zweiten Handball-Bundesliga wieder. Zum Auftakt der ersten Saison unter Corona-Bedingungen verlor die DJK Rimpar Wölfe am Samstag beim EHV Aue mit 21:24 (8:12). Ceven Klatt gratulierte seinem gastgebenden Trainerkollegen Stephan Swat auf der Pressekonferenz zum "verdienten Sieg": "Aue hat das ganze Spiel geführt. Mit unserer dünnen Personaldecke hätte alles zusammenpassen müssen, und das hat es nicht."

    Man muss sich ernst noch daran gewöhnen. An die vergleichsweise wenigen Zuschauer - in der überschaubaren Erzgebirgshalle Lößnitz waren es 600, die machten zeitweise erstaunlich viel Stimmung. An die neuen Gesichter - bei Rimpar feierten alle fünf Neuzugänge ihre Pflichtspiel-Debüts. Und auch an den Handball - er kommt nach der langen Zwangspause freilich noch etwas unrund daher. "Trotzdem hat es Spaß gemacht, endlich wieder im Wettbewerb zu stehen", sagte Klatt. 

    Feuerprobe für Yonatan Dayan

    Der 37-Jährige hatte auf eine komplette Rückraumachse zu verzichten. Kapitän und Spielmacher Patrick Schmidt, Lukas Siegler und Lukas Böhm mussten alle drei wegen muskulärer Verletzungen passen. Der neue Mittelmann Yonatan Dayan stand mit seinen erst 20 Jahren somit gleich vor der  ersten Feuerprobe. Sein Coach war vor allem in der ersten Halbzeit "ganz zufrieden mit ihm, da hat er mehrere Zweiminutenstrafen rausgeholt". Der Israeli selbst war es nicht. "Ich war nicht gut. Ich fand mich richtig schlecht", sagte er hinterher selbstkritisch. "Ich konnte nicht so viel für die Mannschaft tun, wie ich gewollt hätte." Aber auch Dayan, der neben Benedikt Brielmeier und Steffen Kaufmann im Angriff quasi durchspielte, räumte ein: "Wir haben generell nicht so gut gespielt." Womit er Recht hatte.

    Aus dem Mangel an Wechselmöglichkeiten im Rückraum ergab sich die Taktik der Gäste: Um Kräfte zu sparen, verschleppten sie das Spiel. Allerdings agierten sie im Positionsangriff mitunter allzu behäbig und brachten die defensive Deckung der Gastgeber weder groß in Bewegung noch in Bedrängnis. Der Rückraum strahlte zu wenig Torgefahr aus. "Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt", sagte Klatt.

    18 Rimparer Fehlwürfe

    Zudem resultierten aus halbgaren Chancen halbgare Würfe, denen sowohl die Wucht als auch Präzision fehlte. Insgesamt 18 Fehlwürfe sprechen für sich. Was aus der Distanz oder aus einem gewonnenen Eins gegen Eins halbhoch oder hoch aufs EHV-Tor kam, landete oft in den Fängen des nach Aue zurückgekehrten Schlussmanns Sveinbjörn Petursson, auch zwei freie Würfe von den Flügeln. Zehn Paraden standen für den Isländer zur Pause bereits zu Buche - der neue DJK-Keeper Marino Mallwitz, der vor allem aus der Nahdistanz und von außen seine Stärke aufblitzen ließ, kam in der gleichen Zeit auf fünf gehaltene Bälle. "Petursson hat uns den Rückhalt gegeben, aber auch unsere Abwehr war sehr stark", befand EHV-Trainer Swat. "Überhaupt haben wir sehr konzentriert begonnen."

    Von Anfang an lagen die Sachsen mit bis zu drei Treffern vorn. Die Rimparer Abwehr um Philipp Meyer und Michael Schulz im Zentrum verrichtete zwar einen soliden Job, hatte aber ihre Probleme mit Kreisläufer Bengt Bornhorn, der mit neun Treffern bester Torschütze des Spiels war. Auch das isländisch-portugiesische Rückraumduo Arnar Birkir Halfdansson und Goncalo Ribeiro verlud die DJK-Deckung zum Teil. Ersterer stellte mit einem ansatzlosen Wurf aus der Mitte den 12:9-Halbzeitstand  her - die bis dahin höchste Führung für die Hausherren. 

    Aufholjagd mit siebtem Feldspieler

    Zu Beginn der zweiten Halbzeit brachte Klatt den siebten Feldspieler. Als er in der 38. Minute seine zweite Auszeit nahm, hatte sein Team ein Tor nach dem Wiederanpfiff geworfen - Dayans erster Treffer -, aber nach drei Passfehlern und zwei Fehlwürfen den zweiten 0:3-Lauf kassiert. 15:9 (38.).  Trotzdem hielt Rimpars Coach an seiner Taktik fest. Und tatsächlich: Vier Minuten später stand es nur noch 15:13 für Aue. Dominik Schömig von Linksaußen, aufmann aus dem Rückraum, Brielmeier per Tempogegenstoß nach einer Balleroberung und der kurz vor dem Seitenwechsel erstmals eingewechselte neue Kreisläufer David Kovavic nach Assist von Dayan brachten die Wölfe zurück ins Spiel. Auch Swat reagierte mit einer Auszeit. 

    Eine Zeitstrafe gegen Meyer nutzten die Erzgebirgler, um wieder weiter davonzuziehen (17:13, 47.). In der Schlussphase stellte Klatt seine Abwehr auf eine 4:2-Formation um mit den beiden Linksaußen Schömig und Tommy Wirtz als Vorgezogenen. Auch das hatte einen Effekt: In der 57. Minute waren die Wölfe nach drei Kaufmann-Toren noch mal auf 20:22 dran. Doch zwei Minuten gegen Dayan und clevere Gastgeber zerstörten ihre Hoffnungen auf einen Punkt. "Hintenraus haben uns die Kräfte gefehlt", konstatierte Klatt. "Und wir waren teilweise auch zu unclever."  

    Erstes Heimspiel mit Zuschauern

    Er hofft nun, dass am kommenden Samstag (19.30 Uhr) beim ersten Heimspiel die Verletzten wieder fit sind. Zu Gast in der Würzburger s.Oliver Arena ist der TV Hüttenberg - und auch Fans sollen zugelassen sein. Wie viele, entscheidet sich am Montag anhand der Inzidenzwerte in Stadt und Landkreis Würzburg. "Vor unseren Zuschauern wollen dann auch wir unseren ersten Sieg feiern", sind sich Dayan und Klatt einig. 

    Die Statistik des Spiels

    Aue: Suljakoviv (n.e.), Bochmann (n.e.), Petursson (1.- 60., 12 Paraden) - De Santis, Schroeder, Roch 2, Bornhorn 9/3, Lux 2, Roth, Schneider, Slachta, Schauer, Kammlodt 2, Paraschiv 1 Halfdansson 5, Ribeiro 3.

    Rimpar: Mallwitz (1.- 46., 7 Paraden), Wieser (47. - 60., 3 Paraden) - Schömig 4, Böhm (n.e.), Karle, Neagu, Schmidt (n.e.), Kaufmann 4, Siegler (n.e.), Wirtz 1, Meyer, Schulz 3, Dayan 2, Kovacic 1, Brielmeier 3, Sauer 3.

    Spielfilm: 3:1 (5.), 3:3 (8.), 7:4 (14.), 7:6 (18.),  9:8 (25.), 12:8 (Halbzeit), 12:9 (34.), 15:9 (38.), 15:13 (42.), 18:13 (49.), 20:15 (52.), 22:20 (57.), 24:21 (Endstand).

    Siebenmeter: 3/3 : 2/2. 

    Zeitstrafen: 3:6.

    Schiedsrichter: Markus Kauth/André Kolb (Taufkirchen/Augsburg).

    Zuschauer: 600.

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