Handball, 2. Bundesliga
DJK Rimpar Wölfe - HSV Hamburg
(Freitag, 19 Uhr, s.Oliver Arena)
Das Saisonfinale in der Zweiten Handball-Bundesliga verspricht Spannung bis zum letzten Spieltag am 26. Juni. Denn nicht nur an der Spitze liefern sich der Handball Sport Verein Hamburg (1. Platz/50:12 Punkte), der TuS N-Lübbecke (2./50:14) und der VfL Gummersbach (3./47:15) einen packenden Dreikampf um die beiden Aufstiegsplätze.
Auch im Tabellenkeller geht es noch hoch her. Einzig Schlusslicht TuS Fürstenfeldbruck dürfte den Abstieg nicht mehr abwenden können. Ansonsten kämpfen – Stand Donnerstagnachmittag – in der unteren Hälfte im weitesten Sinn noch alle Klubs um den Klassenerhalt.
Dazu gehört auch die DJK Rimpar Wölfe (11./27:35), die an diesem Freitag den Tabellenführer empfängt. Ein Sieg über das Team von Torsten Jansen käme einem "Wunder von Würzburg" gleich, meint DJK-Interimstrainer Rolf Brack vor seiner Heimpremiere – zumal Lukas Böhm (Fußverletzung) wohl ausfallen wird und hinter den Einsätzen von Philipp Meyer (Ellbogen) und Tommy Wirtz (Rücken) Fragezeichen stehen. "Hamburg ist schon auf Bundesliga programmiert."
Nach seinem verlorenen Einstand vor einer Woche beim HC Elbflorenz fordert Brack von den Spielern eine weitere Steigerung in allen Mannschaftsteilen: "Es reicht nicht, wenn wir das Tempo zwar erhöhen und doppelt so viele Konter laufen, aber die Hälfte davon verwerfen. Die Quote muss auch besser werden." Ebenso das Zusammenspiel von Abwehr und Torhütern.
Sondereinheit mit Max Brustmann
Um den in Dresden glücklosen Marino Mallwitz und Andreas Wieser Unterstützung zu geben, wurde laut Brack am Montag Rimpars Ex-Keeper Max Brustmann für ein "Spezialtraining" angeheuert. Der frühere Erfolgsgarant sei eventuell als Torwarttrainer auch "eine Option" für die nächste Saison, deutete der 67-Jährige an.
Doch das ist Zukunftsmusik. Erst mal gilt: volle Konzentration auf den Endspurt und den Spitzenreiter, den Trainerfuchs Brack mit taktischen Finessen zumindest ärgern will. Vor den letzten fünf Spielen geben wir Antworten auf die drängendsten Fragen, die sich noch stellen.
In welchem Szenario können die Wölfe überhaupt noch absteigen?
Nur, wenn aus ihrer Sicht der GAU eintritt. Der sportlich größte anzunehmende Unfall für die Rimparer wäre: Sie verlieren alle ihre restlichen Spiele, während die in der Tabelle hinter ihnen stehenden Vereine Eisenach, Dessau-Roßlau und Hüttenberg (jeweils 27) noch punkten. Und während zumindest zwei der drei akut bedrohten Klubs aus Wilhelmshaven – der WHV bekommt am Saisonende noch vier Zähler abgezogen –, Konstanz und Emsdetten nur noch Siege einfahren. Das Trio liefert(e) sich teilweise noch direkte Duelle – Emsdetten und Konstanz standen sich am Donnerstagabend (3. Juni) gegenüber und teilten sich beim 26:26 die Punkte, was keinem der beiden wirklich weiterhilft.
Wie wahrscheinlich ist es, dass dieses Szenario eintritt?
Ohne Anspruch auf mathematische Richtigkeit: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Wölfe noch absteigen, dürfte in etwa so hoch sein wie die, dass sie nächste Saison aufsteigen. Also gering.
Wie viele Punkte brauchen die Wölfe noch für den sicheren Klassenerhalt?
Tja, dafür eben braucht es nun an jedem Spieltag den Rechenschieber. Um jegliches Risiko auszuschließen und nicht auf Schützenhilfe angewiesen zu sein, benötigt Rimpar theoretisch insgesamt 31 Punkte, also noch vier von zehn zu vergebenden. Praktisch dürften zwei genügen. "Ich gehe auch davon aus, dass 29 reichen sollten", sagt Brack.
Wie ist das Rimparer Restprogramm?
Nicht ohne. Neben Spitzenreiter Hamburg warten mit dem aktuellen Tabellenfünften Dormagen (Auswärtsspiel am 11. Juni) und dem Zweiten Nettelstedt-Lübbecke (Heimspiel am 19. Juni) noch zwei weitere Mannschaften aus den Top fünf. Doch schon am kommenden Dienstag (8. Juni, 20 Uhr) können die Wölfe zu Hause mit einem Sieg über Wilhelmshaven einen entscheidenden Erfolg landen. Auf eine Zitterpartie am letzten Spieltag in Konstanz haben sie jedenfalls keine Lust. Dann lieber zum Ausklang ein entspannter Ausflug an den Bodensee.