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HANDBALL: 2. BUNDESLIGA: Rimpars Heimserie reißt gegen Gummersbach

HANDBALL: 2. BUNDESLIGA

Rimpars Heimserie reißt gegen Gummersbach

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    Voller Einsatz: Die Rimparer Patrick Schmidt (links) und Steffen Kaufmann (Mitte) versuchen Gummersbachs Fynn Herzig aufzuhalten. 
    Voller Einsatz: Die Rimparer Patrick Schmidt (links) und Steffen Kaufmann (Mitte) versuchen Gummersbachs Fynn Herzig aufzuhalten.  Foto: fotot2press/Frank Scheuring

    2. Bundesliga, Männer
    DJK Rimpar Wölfe - VfL Gummersbach 26:29 (11:14)

    "Auswärts sind wir asozial." Mit wummernden Bässen dröhnte der Ballermann-Knaller eines Mannes mit dem eingängigen Künstlernamen "Killermichel" am Samstagabend aus der Gästekabine der s.Oliver Arena. Drinnen feierten die Zweitliga-Handballer des VfL Gummersbach ihren 29:26 (14:11)-Auswärtssieg gegen die DJK Rimpar Wölfe. Damit ist der Bundesliga-Absteiger weiter auf Kurs Wiederaufstieg und bis auf einen Punkt am Tabellenzweiten Hamm-Westfalen dran. "Wie sehr sich meine Jungs über den Sieg freuen zeigt, wie wenig selbstverständlich er war", sagte Trainer Torge Greve im Pressekonferenz-Kabuff einen Stock höher nach einem Spiel, das sein Kollege Ceven Klatt ein "Handballfest" nannte.  

    Für sein Team, das Achter bleibt, ist vor der Saisonrekordkulisse von 2029 Zuschauern - erstmals über 2000 - nach zuvor fünf Partien ohne Niederlage in Würzburg die Heimserie gerissen. "Trotzdem muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen:  Sie hat alles aus sich rausgeholt und bis zum Ende gekämpft."

    Lukas Siegler fehlt - und fehlt

    Bei den Gastgebern, die noch weitere sechs Wochen auf ihren verletzten Abwehrrecken Philipp Meyer (Sprunggelenk) verzichten müssen, war kurzfristig auch Lukas Siegler mit Fieber und Halsschmerzen ausgefallen. Damit fehlte ihnen eine weitere Option in der Deckung und auch im linken Rückraum. Je länger das Match dauerte, desto mehr fiel Sieglers Fehlen ins Gewicht.

    In der ersten Halbzeit ging es nach einer Abtastphase zunächst eng zu. Die drittbeste und die beste Abwehr der Liga drückten dem Duell erwartungsgemäß ihren Stempel auf. Die Unterfranken agierten gegen den wurfstarken Rückraum um Österreichs EM-Rückkehrer Janko Bozovic recht offensiv, gingen ihre Gegenspieler zum Teil schon bei neun bis zehn Metern an. So schlossen die Oberbergischen immer wieder von außen ab. Bei den Wölfen verhungerte die Flügelzange über die gesamte Dauer weitgehend.

    Wechselnde Führungen

    Mehrmals wechselten die Führungen. Lange lag keine Mannschaft mit mehr als einem Tor vorn. Bis zur 20. Minute. Da setzte es die erste Zweiminutenstrafe im Spiel: für Rimpars Michael Schulz. Die Überzahlsituation nutzten die Gäste zu zwei Treffern nacheinander und erhöhten kurz darauf zu einem 3:0-Lauf und zum 8:11 (24.). "Marvin Sommer kommt mir in dieser Phase zu einfach zu Toren", sagte Klatt. 

    Den Abstand wahrte Gummersbach bis zur Halbzeit. Benjamin Herth hätte ihn Sekunden vorher mit Sechs gegen Fünf noch verkürzen können, doch er stieß nicht in die sich ihm bietende Lücke vor ihm, ließ Wurf und Chance aus, was ihm einen Anschiss seines Trainers einbrachte, der mit Ertönen der Pausensirene aufs Feld stürmte und seinen Unmut auf Herth herauspurzeln ließ. "Ich glaube, Benni war der Einzige in der Halle, der nicht gesehen hat, dass er frei stand", sagte Klatt hinterher - nun mit einem Lachen. "Aber er hat das nach der Halbzeit wieder wett- und auch gut gemacht." Herth habe den Seinen mit seiner Dynamik Probleme bereitet, räumte Greve ein. 

    Rimparer Ausgleich nach der Pause

    Zwischen den Pfosten stand bei Wiederanpfiff bei den Wölfen nun Andreas Wieser für Max Brustmann. Er fing stark an und parierte gleich mal zwei Siebenmeter. Doch er ließ auch stark nach und später einige VfL-Rückraumtore aus gut zehn Meter zu. Auf beiden Seiten waren die Schlussleute an diesem Tag kein nennenswerter Faktor.

    Greve gefiel die Phase nach der Pause nicht. "Mit ihrer Kampfkraft plus der Atmosphäre kommt Rimpar da wieder ran." Patrick Schmidt mit einem von sieben verwandelten Siebenmetern und fast hundertprozentiger Quote vom Strich, der druckvolle Herth und der als Werfer und Entscheider überzeugende Steffen Kaufmann glichen mit drei Treffern nacheinander aus: 16:16 (38.).

    Abermals gingen danach die Gäste in Führung (16:18, 42.). Die Gastgeber ließen nicht locker, kamen bis zur 52. Minute (22:23) noch mehrmals bis auf ein Tor auf Tuchfühlung. Auch, nachdem Rechtsaußen Julian Sauer wegen eines Fouls disqualifiziert wurde. "Ich habe mich Lukas Blohme in den Weg gestellt, hatte ein bisschen auf Stürmerfoul spekuliert", erklärte er die Situation hinterher. Man könne dafür Rot geben, müsse es aber nicht, so Sauers Einschätzung.

    Gummersbacher Abgezocktheit

    Erst in der Crunchtime bekamen die unermüdlich von ihren mitgereisten Fans mit Tommeln und Tröten angefeuerten Oberbergischen wieder Oberwasser. Die Rimparer Abwehr verlor im Zentrum nun zu viele Zweikämpfe gegen Alexander Weck und Luis Villgrattner. "Da hat dann auch die Kraft nachgelassen", wusste Klatt.

    Trotz wechselnder Systeme in der Deckung schafften die Grün-Weißen in der Schussphase den Ausgleich nicht mehr. Als Villgrattner zum 28:24 für die Blau-Weißen traf, war dasDing entschieden.

    "Wir haben dem Favoriten Paroli geboten, darauf können wir stolz sein", resümierte Kaufmann. Der Bundesliga-Absteiger agierte auswärts beileibe nicht asozial, aber, so der Rimparer, eben einen Tick "abgezockter". 

    Die Statistik des Spiels

    Rimpar: Brustmann (1.- 30.), Wieser (bei einem Siebenmeter, 31.- 60.)- Schömig 1, Böhm, Karle, Gempp 2, Schmidt 8/7, Kaufmann 6, Schulz 3, Backs, Brielmeier 2, Herth 4, Sauer.
    Gummersbach: Ivic (19.- 38.), Puhle (1.- 18., 39.- 60.) - Schröter 1, Fanger, Dayan (n.e.), Blohme 4/1, Kontrec, Sommer 5, Weck 4, Herzig 3/1, Meinhardt, Villgrattner 3, Stüber, Becker 2, Bozovic 6, Busch.
    Spielfilm: 1:1 (6.), 3:2 (8.), 5:5 (15.), 8:8 (20.), 8:11 (24.), 10:12 (28.), 11:14 (Halbzeit), 13:16 (35.), 16:16 (38.), 16:18 (42.), 18:19 (45.), 20:22 (50.), 22:23 (52.)24:28 (58.), 26:29 (Endstand).
    Siebenmeter: 7/8 : 2/4.
    Zeitstrafen: 2:3.
    Rot: Sauer (Rimpar, 45., Foulspiel).
    Schiedsrichter: Jan Lier/Manuel Lier (Korntal-Münchingen & St. Gallen).
    Zuschauer: 2029.

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