Handball, Zweite Bundesliga Männer
DJK Rimpar Wölfe – VfL Eintracht Hagen
(Samstag, 19.30 Uhr, tectake Arena)
Seit dieser Saison muss sich Alexander Merk bei der DJK Rimpar Wölfe als Kreisläufer gegen wahre Kraftpakete wehren. "Körperlich muss ich noch zulegen", sagt der Youngster vor dem Heimspiel am Samstagabend gegen Eintracht Hagen.

Bei einer Körpergröße von 1,94 Meter bringt der gebürtige Mittelfranke knapp 88 Kilo auf die Waage. Bei bulligen Gegenspielern von teils deutlich über zwei Zentnern ist das eher wenig.
Vater spielte in der ersten rumänischen Liga
Doch Merk macht den Gewichtsunterschied – in Anbetracht seines Alters – mehr als passabel mit gutem Spielverständnis wett, und einer überragenden Trefferquote: "Wahrscheinlich zerrede ich das jetzt und verwerfe am Samstag zum ersten Mal. Aber ich habe in dieser Saison bisher tatsächlich jeden reingemacht. Die Mitspieler witzeln schon darüber."
Bei 13 Versuchen netzte der junge Kreisläufer 13 Mal ein. Seine bisher beste Leistung zeigte Merk im Derby gegen den TV Großwallstadt vor knapp zwei Wochen. Gleich vier Treffer gelangen ihm – und so jubelte er am Ende mit seinen Mannschaftskollegen über den 31:29-Prestigesieg. Als Franke fiebert er nun dem Heimderby gegen den HSC Coburg am 29. April entgegen.
In die Vestestadt ist im Sommer Julius Siegler, der jüngere Bruder von Ex-Wolf Lukas, gewechselt. Merk und Julius Siegler haben in der vergangenen Saison in der A-Jugend-Bundesliga für den HC Erlangen gespielt.
Druck im Profifußball war Merk nicht geheuer
"Wir verstehen uns gut", sagt der Neu-Rimparer, der aus Oberasbach bei Fürth stammt. Sein Vater hat einst in Rumänien in der ersten Liga im Rückraum gespielt. "Wenn es geht, schaut er zu – und gibt mir viele Ratschläge, zum Beispiel, dass ich am Kreis mehr den Po einsetzen soll", berichtet Merk und ergänzt schmunzelnd. "Er meint es ja nur gut."
Zunächst hatte sich Alexander sowohl im Fußball als auch im Handball versucht – und sich in beiden Sportarten nicht allzu dumm angestellt. Jedenfalls buhlten später der 1. FC Nürnberg und die SpVgg Greuther Fürth um ihn: "Doch ich habe schon damals den großen Druck im Fußball gespürt. Das war mir nicht geheuer."

Auch deshalb habe er sich schließlich für Handball entschieden. Bei einem Turnier wurde er dann vom HC Erlangen entdeckt. Dort war Merk immer seiner Zeit voraus – und spielte stets einen Jahrgang höher, bis er im Sommer vorab den Schritt zu den Erwachsenen wagte und sich den Rimparer Wölfen anschloss. Bei den Mainfranken unterschrieb er einen Drei-Jahres-Vertrag – und ist auch dort wieder das Nesthäckchen.
Spezielle Aufgaben für den Jüngsten im Kader
"Klar, man muss da viele spezielle Aufgaben wie Tore aufbauen oder Brötchen holen übernehmen, die sonst keiner machen will. Die Mannschaft unterstützt mich dabei aber sehr gut", so Merk. Der zweitjüngste Spieler im Kader ist sein Kreisläufer-Kollege Valentin Neagu (21). Seit dieser Woche steht fest, dass die beiden zur neuen Saison mit dem 23-jährigen Oliver Seidler vom Ligarivalen Dessau-Roßlauer HV einen neuen Kreisläufer an die Seite bekommen.

Über den kompletten Unterarm von Alexander Merk prangt seit November ein chinesischer Drache. Rund sieben Stunden hat das Stechen gedauert. Seither trägt der 18-Jährige diese Tätowierung mit Stolz: "Der Drache ist ein Symbol für Stärke. Und die braucht es beim Handball, gerade am Kreis."
Nächstes Spiel und noch ein NeuerDer VfL Eintracht Hagen (5. Platz/27:15 Punkte) ist neben Mitaufsteiger HC Empor Rostock wohl das Überraschungsteam der Liga in dieser Saison. Zuletzt musste die Mannschaft von Stefan Neff, unterbrochen durch die Winterpause, aber vier Pleiten in Serie hinnehmen, die jüngste am Mittwochabend beim Spitzenreiter in Gummersbach.Bei den Rimparer Wölfen (13./18:24) dürfte der vor kurzem verpflichtete Jonas Link sogleich einsatzbereit sein, Valentin Neagu könnte nach seiner langen Verletzungspause zurückkehren. Dafür droht neben Felix Jaeger mindestens ein Spieler wegen Corona auszufallen.Einen weiteren Neuzugang haben die Wölfe unterdessen für die neue Saison bekannt gegeben: Demnach kommt Julius Rose im Sommer vom Drittligisten TuS 04 Dansenberg zu den Rimparern und soll Yonatan Dayan (zum ASV Hamm-Westfalen, wir berichteten) so gut es geht ersetzen.Der 21-Jährige, der zuvor für die Bundesliga-Reserve des TBV Lemgo aufgelaufen ist, kann sowohl auf der Spielmacher-Position als auch im linken Rückraum eingesetzt werden und soll sich dort neben Kapitän Patrick Schmidt nach und nach etablieren.Quelle: jr