Es war die Aufreger-Szene des Spiels: Kurz vor der Halbzeitpause der Partie der FIT/One Würzburg Baskets gegen die EWE Baskets Oldenburg entschieden die drei Schiedsrichter auf ein Offensivfoul gegen Hannes Steinbach. Es war nicht die erste Entscheidung des Trios in Blau und Schwarz, mit der Würzburgs Trainer Sasa Filipovski bei der 102:112-Niederlage nicht einverstanden war. Nur dieses Mal bemängelte er sehr gestenreich, dass der Oldenburg Seth Hinrichs gefloppt, ein vermeintliches Foul vorgetäuscht habe.

Als der 50-Jährige mit seinen Gesten auch nicht aufhörte, obwohl der Ball schon wieder im Spiel war, bestrafte Schiedsrichter Dennis Sirowi den Würzburger Trainer mit seinem ersten technischen Foul. Damit wird im Basketball zu heftiges Meckern, aber auch "Flopping" bestraft. Das gegnerische Team bekommt im Anschluss einen Freiwurf. Zuvor war Filipovski schon vom Schiedsrichtergespann verwarnt worden.
Als Sirowi mit den Händen das für ein technisches Foul übliche T formte, gingen mit Filipovski die Pferde durch. Er stürmte aufs Feld, weil er sich, wie er im Nachgang erklärte, ungerecht behandelt gefühlt habe. "Wir können uns nicht alles gefallen lassen. Ich habe dem Team damit nicht geschadet, sondern mich in seinen Dienst gestellt", sagte er weiter.
Filipovski schaut die Partie in der Kabine auf dem Tablet
Mehr wollte Filipovski aber dann nicht sagen, um von den Verantwortlichen der Liga nicht auch noch im Nachgang bestraft zu werden. "Dass wir mit der Leistung der Unparteiischen nicht zufrieden waren, zeigen die drei technischen Fouls", stellte er fest. Denn als der Slowene, der nach dem zweiten "T" den Innenraum verlassen musste, aus dem Spiel war, übernahm Co-Trainer Dejan Mihevc. Auch gegen ihn verhängten die Schiedsrichter im weiteren Spielverlauf ein technisches Foul, da er sich über ein gegen Jhivvan Jackson gepfiffenes Foul aufregte.
Nachdem Filipovski nicht mehr im Halleninnenraum sein durfte, verfolgte er das Spiel auf einem Tablet in der Kabine. Weil der übertragende Streamingdienst die Partie aber eine Minute verzögert zeigt, befand er sich in einer komischen Situation. Er hörte den Jubel aus der Halle und die Ansagen des Hallensprechers, sah aber erst später, was geschehen war.

"Ich hatte vollstes Vertrauen in meinen Assistenten. Wir haben den Plan für das Spiel zusammen erarbeitet und sie haben ihn weiterhin umgesetzt", sagte Filipovski. So habe es trotz seines Fehlens kein Defizit im Coaching gegeben. Dass die Unparteiischen mit einem gellenden Pfeifkonzert der Würzburger Fans das Feld verließen, ohne den obligatorischen Handshake mit beiden Mannschaften zu absolvieren, passte letztlich zu diesem Abend.