Der FV 04 Würzburg hat seit Freitagabend einen neuen Trainer: Philipp Eckart hat ab sofort den Vorletzten der Fußball-Bayernliga Nord übernommen. Der 34-Jährige war zuletzt als Co-Trainer beim Drittligisten Erzgebirge Aue tätig. Zuvor war er drei Jahre lang in gleicher Funktion bei den Würzburger Kickers in der zweiten und dritten Liga.
Als Aktiver kickte der gebürtige Würzburger aber in der Jugend beim FV und ging als Trainer der U-15-Junioren an der Mainaustraße auch die ersten Schritte in seinem heutigen Bereich.

Nach dem Rücktritt von Harald Funsch am 24. Oktober hatten zunächst die beiden bisherigen Co-Trainer Marco Scheder, zugleich Sportvorstand, und Giuseppe Livadoti die Mannschaft in den zwei folgenden Partien betreut. An diesem Samstag, 25. November, wird Philipp Eckart bei den Blauen sein Debüt an der Seitenlinie im Auswärtsspiel beim SV Donaustauf geben.
Einheit mit neuem Trainer dauert 90 Minuten
Am Freitagabend absolvierte der neue FV-Trainer mit der Mannschaft das erste Training an der Mainaustraße. "Ich habe mich kurz vorgestellt. Wir finden sicher noch einen passenden Rahmen, uns auch abseits des Platzes näher kennenzulernen", sagt er. In der folgenden, 90 Minuten langen Einheit seien alle "sehr engagiert, sehr fleißig und wissbegierig" gewesen.
Von "konkreten und direkten Ansagen", berichtet Giuseppe Livadoti, der Co-Trainer bleibt. Das sei bei den Spielern gut angekommen. "Die Stimmung beim Training war sehr positiv. Es ist auch in der Mannschaft eine gewisse Euphorie zu spüren."

"Wir hatten ein sehr kollegiales, freundschaftliches Gespräch, haben viel gelacht, da mache ich mir überhaupt keine Sorgen", geht Eckart auf die Zusammenarbeit mit seinem ein Jahr jüngeren Assistenten ein. "Wir teilen viele unserer Ansichten", fügt Livadoti an.
Eckart spricht erste Themen im Training an
Die erste Einheit startete mit Passübungen, es folgten eine Spielform und ein abschließendes Trainingsspiel. Ein Thema sei es gewesen, bei der Ballannahme "spieloffen zu stehen", was bedeutet, dass das Spielgerät gleich beim ersten Kontakt weitergegeben werden kann. Die eigene Spielschnelligkeit soll so gesteigert und die Gefahr eines Ballverlusts verringert werden.
"Mir hat es großen Spaß gemacht, wieder auf dem Platz zu stehen", sagt Eckart, nachdem er vor mehr als vier Monaten aus eigenem Entschluss in Aue aufgehört hatte. "Es war für mich ein entspannter Einstieg in einem gewohnten Umfeld."
Mit einigen Spieler habe er sich danach auch noch etwas ausgetauscht, darunter Kapitän Dennie Michel, dessen Stellvertreter André Koob und Moritz Lotzen. "Sie stehen auf dem Platz, sind mit den Jungs in der Kabine und müssen auch Dinge weitertragen können. Daher ist es wichtig, dass wir Themen miteinander besprechen", erklärt Eckart.
Noch drei Einheiten vor dem Spiel in Donaustauf
Einbeziehen möchte er auch das gesamte Trainerteam. "Das ist bei einem Fünftligisten außergewöhnlich", sagt er. Auch der Daten- und Videoanalyse, die sein Vorgänger einführte, stehe er "extrem positiv" gegenüber, habe sich trotz der kurzen Zeit schon mal mit Jürgen Walther und Andreas Lanig ausgetauscht: "Es wäre ja blöd, das nicht zu nutzen."
Weil Eckart bis Mittwoch an der Sportschule Wedau in Duisburg einen weiteren Lehrgang auf dem Weg zur Trainer-A-Lizenz absolviert, wurde die gewöhnlich dienstags stattfindende Einheit auf den Mittwoch verschoben, so dass er diese leiten könne. Das Training am Montag übernimmt Livadoti. Am Donnerstag wird die Mannschaft ein weiteres Mal trainieren, um sich auf das am Samstag anstehende Auswärtsspiel beim Tabellen-17. SV Donaustauf vorbereiten.