Die Fußballsaison in den unterfränkischen Fußballigen ist beendet und damit stehen auch die Torschützenkönige fest. Für manche von ihnen ist es die erste Torjägerkanone, andere wie der Münnerstädter Simon Snaschel oder Daniel Fürst vom FC Eibstadt standen in der Torjägerliste in der Vergangenheit schon das ein oder andere Mal ganz oben. Wir haben zum Saisonabschluss mit den besten Angreifer Unterfrankens von der Landesliga bis zu den Kreisligen gesprochen und sie gefragt, welcher Treffer besonders in Erinnerung geblieben ist.
Landesliga Nordwest: Jannik Göller, 27 Tore (TSV Großbardorf)

Dass sich Jannik Göller die Torjägerkanone in der Landesliga Nordwest sichern würde, hatte sich zu Saisonbeginn nicht wirklich angedeutet. Schließlich war der Stürmer des TSV Großbardorf in den ersten vier Ligaspielen ohne Treffer geblieben. "Danach ist bei mir der Knoten geplatzt und ich bin im Laufe der Saison immer effizienter geworden", sagt Göller. Wichtiger als die persönliche Auszeichnung ist ihm jedoch der Erfolg des Teams. "Ich freue mich, dass ich mit meinen Toren der Mannschaft helfen konnte und wir nach einer starken Rückrunde noch den zweiten Platz und damit die Aufstiegsrelegation erreicht haben." Besonders in Erinnerung geblieben ist dem 23-Jährigen das Ligaspiel beim ASV Rimpar, als Göller beim 7:0-Erfolg dreimal traf. "Das 3:0 habe ich da per Dropkick in den Winkel erzielt. Nach dem Spiel hat mich sogar der Rimparer Marius Wiederer, den ich privat gut kenne, für dieses Tor gelobt."
Bezirksliga Ost: Simon Snaschel, 31 Tore (TSV Münnerstadt)

Als Spielertrainer des TSV Münnerstadt hat sich Simon Snaschel mit 31 Toren die Torjägerkanone in der Bezirksliga Ost gesichert. Und das, obwohl der Angreifer seit Mitte April verletzungsbedingt kaum noch auf dem Platz stand. "Als Stürmer will man immer möglichst viele Tore schießen und wenn es dann die meisten in einer Liga sind, ist das natürlich schön. Die Torjägerkanone ist aber nichts mehr, was für mich eine wahnsinnig große Bedeutung hat", sagt Snaschel. Vielmehr freut er sich über die starke Saison seines offensivstarken Teams. Ein einzelnes seiner 31 Saisontreffer will Snaschel dann auch gar nicht herauspicken. "Am meisten habe ich mich über das Tor von Philipp Müller zum 3:2 am letzten Spieltag gegen Oberschwarzach gefreut. Mit Philipp habe ich schon seit dem Kindergarten zusammen gespielt. Und dann schießt er uns in seinem letzten Spiel der Karriere zum Sieg und auf Platz zwei."
Kreisliga Schweinfurt 1: Patrick Winter, 30 Tore (SV-DJK Unterspiesheim)

"Als Stürmer will man immer viele offensive Aktionen haben. Und wenn die dann zu einer Vorlage oder zu einem Tor führen, ist das natürlich super. Deswegen freue ich mich natürlich umso mehr, dass ich die Torjägerkanone gewonnen habe. Ich habe vor der Saison gesagt, dass ich mit meinen Toren der Mannschaft helfen will. Dass das dann so gut klappt, hätte ich auch nicht gedacht. Da muss ich mich bei meiner Mannschaft bedanken", kommentiert Patrick Winter seine 30 Tore. Und welcher Treffer davon bleibt hängen? "Mein Tor gegen die FT Schweinfurt II zum zwischenzeitlichen 4:1, als ich den Ball von der Mittellinie über den Torwart geschossen habe. Dadurch war der letztendliche 4:2-Sieg gesichert."
Kreisliga Schweinfurt 2: Marc Fischer: 36 Tore (SG Eltmann)

"Es ist schön, Torschützenkönig zu sein, das fühlt sich gut an. Aber das Wichtigste ist, dass wir Meister geworden sind. Wer dazu wie viele Tore beigetragen hat, ist eigentlich völlig egal", sagt Marc Fischer über seine 36 Treffer. Doch es ist keiner davon, der besonders in Erinnerung bleibt: "Denis Gorbatenko, zweite Minute der Nachspielzeit im letzten Spiel in Dittelbrunn. Es war sein 13. Treffer, mit Ulle (Tobias Ulbricht, Anm. d. Red.) zusammen der 25. der Saison. Diese Freude in seinem Gesicht, das hat mich unendlich Stolz gemacht. Das war das geilste Tor der ganzen Saison."
Kreisliga Rhön: Daniel Fürst, 33 Tore (FC Eibstadt)

Nicht zum ersten Mal in seiner Laufbahn hat sich Daniel Fürst vom FC Eibstadt die Torjägerkanone gesichert. In der vergangenen Saison hatte er seinen Heimatverein mit 36 Treffern bereits als bester Torschütze der Kreisklasse Rhön 2 zum Aufstieg in die Kreisliga geschossen. Auch eine Liga höher war Fürst von seinen Gegenspielern kaum zu bremsen und stand am Saisonende in der Torschützenliste wieder ganz oben. "Ich bin natürlich stolz darauf, das zusammen mit meinem Team erreicht zu haben. Wir haben zudem als Aufsteiger eine super Saison gespielt und mit Platz sieben auch noch die beste Platzierung der Vereinsgeschichte erreicht." Obwohl Fürst in dieser Saison sowohl mit einem Sechser- als auch einen Fünferpack glänzen konnte, war für ihn persönlich sein Treffer zum 2:1 in der Nachspielzeit gegen den FC Thulba der schönste Moment der Saison.
Kreisliga Würzburg 1: Silas Krebelder, 29 Tore (SG Sommerhausen/Winterhausen)

"Ich hoffe, man kriegt als Torschützenkönig eine kleine Kanone. So eine Mini-Version von der aus der Bundesliga", sagt Silas Krebelder von der SG Sommerhausen/Winterhausen, die als Spielgemeinschaft nicht an der Relegation teilnehmen darf, obwohl "SoWi" Dritter der Kreisliga Würzburg 1 wurde. Ein bisschen habe seine Leistung ihn darüber hinweggetröstet, meint der 29-Tore-Mann, der sich eher als Mittelfeldspieler, denn als Stürmer sieht. "Es ist die erste Saison, in der ich so viele Tore schieße", berichtet der frühere Landesligaspieler (Unterpleichfeld, Lengfeld, Kleinrinderfeld). Mit fünf Treffern am letzten Spieltag sicherte er sich den Titel des besten Torjägers noch. "Eigentlich waren es nur vier, aber der Schiedsrichter hat fünf eingetragen", sagt er. Das sei aber nur fair, weil ihm der Schiedsrichter gegen Oberpleichfeld eins "geklaut" habe.
Kreisliga Würzburg 2: Christian Huth, 31 Tore (TSV Neuhütten-Wiesthal)

31 Mal hat der 34-Jährige für den Tabellenzweiten der Kreisliga Würzburg 2 getroffen. Ein Tor, das ihm besonders in Erinnerung geblieben sei, gebe es aber nicht, erklärt Christian Huth. Wichtig sei es für ihn vielmehr gewesen, überhaupt wieder auf dem Platz stehen zu können, denn vor rund zwei Jahren hatte ein Kreuzbandriss den Stürmer außer Gefecht gesetzt. "Ein Jahr Pause – das war hart", sagt das Neuhüttener Eigengewächs, das auch einige Spielzeiten beim SV Alemannia Haibach in der Landesliga absolviert hat. "Nach so einer langen Pause tut das Toreschießen natürlich gut", sagt Huth. Allerdings sei die eigene Torbilanz nicht das Wichtigste, sondern der Erfolg der Mannschaft.