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Fußball: Europameisterschaft: Stars, Trainer, Form: Würzburgs Gastmannschaft Rumänien im EM-Check

Fußball: Europameisterschaft

Stars, Trainer, Form: Würzburgs Gastmannschaft Rumänien im EM-Check

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    Die Würzburger EM-Gäste: Rumäniens Nationalmannschaft posiert vor dem vorletzten Testspiel gegen Bulgarien. Die Partie endete 0:0.
    Die Würzburger EM-Gäste: Rumäniens Nationalmannschaft posiert vor dem vorletzten Testspiel gegen Bulgarien. Die Partie endete 0:0. Foto: Andreea Alexandru

    Rumäniens Fußball-Nationalmannschaft bringt ab sofort ein bisschen Europameisterschafts-Flair nach Unterfranken. Im Hotel Melchior-Park hat sich das Team, das am 17. Juni gegen die Ukraine ins Turnier startet, in Würzburg einquartiert. Im Stadion der Würzburger Kickers am Dallenberg wird täglich trainiert für eine schwierige Mission. Die Rumänen sind, da gibt es kein Vertun, bei dieser EM in Deutschland ein krasser Außenseiter, eine Mannschaft ohne große Namen. Umso interessanter, einmal genau hinzuschauen. Die Würzburger Gäste im EM-Check:

    1. Die Stars

    Von Stars zu sprechen, ist im Fall dieser rumänischen Mannschaft fast schon übertrieben. Aber Radu Dragusin war im vergangenen Winter auch in Deutschland einmal ein Thema. Denn der FC Bayern wollte den Innenverteidiger vom CFC Genua nach München locken. Aber der 22-Jährige entschied sich für ein Engagement bei Tottenham Hotspur. In der Premier League ist er seither freilich nicht über die Reservistenrolle hinaus gekommen.

    Ein Großteil der Nationalmannschaftskollegen spielt aber in weniger großen Klubs. Eine weitere Ausnahme ist Torhüter Horatiu Moldovan, Keeper Nummer zwei bei Atlético Madrid. Den größten Namen hat freilich Ianis Hagi. Sein Vater Gheorghe war in den 1990er Jahren Rumäniens Superstar, kickte für den FC Barcelona und Real Madrid, führte sein Land 1994 ins WM-Viertelfinale. Der Sohnemann gilt als außergewöhnlich talentiert, sorgte in Schottland bei den Glasgow Rangers schon für reichlich Furore, ehe ihn im Januar 2022 ein Kreuzbandriss ausbremste. Von der Verletzung hat sich der 25-Jährige bis heute noch nicht richtig erholt. Zuletzt spielte er auf Leihbasis bei Deportivo Alavez in Spanien, kam aber über die Reservistenrolle nicht hinaus. Trotzdem ruhen auf Hagi auch bei der EM viele Hoffnungen seiner Landsleute. Ein Teil der rumänischen Mannschaft war dabei, als der junge Hagi die U-21-Auswahl vor fünf Jahren ins Halbfinale führte und dort gegen Deutschland verlor.

    2. Der Trainer

    Eduard Iordanescu ist als rumänischer Nationaltrainer in die Fußstapfen seines Vaters getreten.
    Eduard Iordanescu ist als rumänischer Nationaltrainer in die Fußstapfen seines Vaters getreten. Foto: Andreea Alexandru

    Die Geschichte wäre ja auch zu kitschig, wenn Trainer Edward Iordanescu mit Ianis Hagi als offensivem Antreiber den in letzten Jahren dümpelnden rumänischen Fußball nicht nur zur EM-Endrunde, sondern auch dort zu neuen Erfolgen führen würde. Denn damals 1994 bei der WM-Endrunde in den USA war nicht nur Hagis Vater Georghe der Regisseur auf dem Feld, Iordanescus Vater Anghel war der Trainer. 30 Jahre später hat sein Sohn aus einem, was die Einzelspieler betrifft, eher durchschnittlichen Team das Optimum herausgeholt. Eine reife Leistung. Beschrieben wird Iordanescu als detailversessen und akribisch. Ein Trainer, der auf und neben dem Feld auf Disziplin achtet. Wer glaubt, den Job als Nationaltrainer habe er seinem bekannten Namen zu verdanken, der irrt. Iordanescu, der am 16. Juni während der EM in Würzburg seinen 46. Geburtstag feiert, hat sich aus der 3. Liga hochgearbeitet, wurde 2021 mit CFC Cluj rumänischer Meister und schließlich 2022 Coach der Nationalmannschaft.

    3. Die Form

    Naja! Allzu viel Wert sollte man Testspielen nicht beimessen, aber dass die beiden Heimspiele gegen Bulgarien und Liechtenstein kurz vor der Abreise nach Deutschland 0:0 endeten, war dann doch enttäuschend. Die Nullnummern zeigten deutlich die Probleme im Offensivspiel. Immerhin scheint die Abwehr weiter zu stehen. Die Defensive ist ohnehin das Prunkstück. In der Qualifikation gab es in zehn Spielen nur fünf Gegentore. Rumänien blieb ungeschlagen und landete am Ende noch vor dem deutschen Gruppengegner Schweiz auf Platz eins. Im Jahr 2024 gab es allerdings in vier Testspielen keinen einzigen Sieg. 

    4. Die EM-Chancen

    Man sollte nicht zwangsläufig davon ausgehen, dass das rumänische Team nach der Vorrunde noch weiter in Würzburg residieren wird. Trotz der überraschend guten Qualifikation sind sie auch in der Vorrunden E der vermeintlich Namenlosen die Außenseiter. Gegen Belgien mit seinen Top-Stars wie Kevin de Bruyne und Romelu Lukaku sowieso. Aber auch die Slowakei mit Verteidiger Milan Skriniar von Paris St. Germain und die Ukraine mit Mykaholo Mudryk vom FC Chelsea oder Torhüter Andriy Lunin von Real Madrid haben bekanntere Namen von großen Klubs in ihren Reihen. Doch mit defensiver Disziplin lässt sich gerade bei der EM, wo auch die vier besten Gruppen-Dritten ins Achtelfinale einziehen, einiges erreichen. Viel wird für die Würzburger Gäste bereits vom ersten Gruppenspiel am 17. Juni gegen die Ukraine in München abhängen. Wenn sie dort nicht verlieren, ist das Weiterkommen drin.

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