Hat Michael Schiele einen neuen Verein gefunden? Ja, sagt "Reviersport". Dem Magazin zufolge soll der ehemalige Trainer der Würzburger Kickers den vakanten Cheftrainerposten beim MSV Duisburg übernehmen. Der Drittligist hatte am Dienstagmorgen Trainer Torsten Lieberknecht freigestellt, Schiele soll übernehmen. Die Aussagen decken sich mit Informationen dieser Redaktion.

Nach acht Punkten aus acht Spielen hat der mögliche neue Arbeitgeber Schieles die Reißleine gezogen und Lieberknecht freigestellt. "Die Ergebnisse stimmen nicht, und eine positive Entwicklung haben wir leider auch nicht erkennen können", sagte Sportdirektor Ivica Grlic. "Das macht diesen Schritt jetzt notwendig." Namen potenzieller Nachfolger wollte der Duisburger nicht kommentieren, vorgestellt werden soll der neue Übungsleiter am Sonntag nach dem Testspiel gegen Türkgücü München.
Schiele war knapp drei Jahre lang Chefcoach der Rothosen gewesen und hatte den Verein im Juli in die Zweite Bundesliga geführt. Nach zwei Ligapartien war für den 42-Jährigen Schluss am Dallenberg, Marco Antwerpen übernahm. Auch der Westfale ist inzwischen wieder Geschichte beim FWK, neuer Chefcoach ist Bernhard Trares, der die sportliche Talfahrt beim Aufsteiger (18. Tabellenplatz/ 1 Punkt) stoppen soll.

Weitere Kandidaten auf den Posten im Pott
Wenngleich Schiele als Topkandidat auf die Lieberknecht-Nachfolge gilt, schwirren auch andere Namen umher. André Schubert, zuletzt bei Holstein Kiel, Eintracht Braunschweig und Borussia Mönchengladbach tätig, und Michael Oenning werden gehandelt. Oenning stand zuletzt beim griechischen Erstligisten Aris Saloniki an der Seitenlinie.
Was gegen ein Engagement Schieles beim MSV Duisburg spricht, ist die geografische Distanz des Revierklubs zu seiner Heimat auf der schwäbischen Ostalb. "Ob ich 500, 600 Kilometer von zu Hause weggehen würde? Das würde mir doch sehr, sehr schwer fallen", sagte Schiele noch im Trainingslager im spanischen La Manga Anfang 2018. "Wir haben vereinbart, dass meine Familie in der Heimat bleibt und daher glaube ich nicht, dass ich diese Strecke auf mich nehmen würde." Er fügte aber auch an: "Man kann nie etwas ausschließen."

Sollte Schiele tatsächlich beim MSV unterschreiben, gäbe es ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten: Angreifer Orhan Ademi stürmt nach einem Jahr bei Eintracht Braunschweig inzwischen für die Duisburger. Zuvor stand er zwei Jahre lang bei den Kickers unter Vertrag, sein Trainer damals: Michael Schiele.