Er war der gefragteste Mann an diesem denkwürdigen Sonntagnachmittag in der ausverkauften tectake-Arena – nicht nur bei seinen beiden Söhnen Royce und Björn, die der stolze Papa unmittelbar nach Spielende liebevoll auf seine Arme nahm. Erst musste Zac Seljaas zum Live-Interview beim übertragenden Internet-Sender "dyn", anschließend vor dem Fanblock die mittlerweile zur Gewohnheit gewordene Sieges-"Humba" anstimmen.
Der 26-Jährige hatte – wie schon die Woche zuvor beim 91:78-Auswärtssieg in Rostock – auch am 76:75-Thriller-Sieg gegen Alba Berlin maßgeblichen Anteil. "Es war ein Wahnsinns-Fight von beiden Teams, und natürlich fühlt sich dieser Sieg großartig an", resümierte der US-Amerikaner aus Bountiful im Bundesstaat Utah.

Abermals hatte der 2,01 Meter große Flügelspieler 21 Punkte erzielt und war damit – zusammen mit Spielmacher Otis Livingston II – bester Werfer seines Teams. Das Besondere diesmal: Alle seine Zähler markierte Seljaas von jenseits der 6,75-Meter-Linie, siebenmal (bei elf Versuchen) netzte er also einen Drei-Punkte-Wurf ein – Karrierebestwert. Schon in Rostock bei seinem Comeback vier Wochen nach dem Bruch der rechten Wurfhand hatte sich Seljaas mit vier Dreiern bei acht Versuchen treffsicher gezeigt.
Wichtiger Sieg für die Würzburg Baskets
Kurios, dass er vor der Verletzung bei seinem letzten Spiel in Crailsheim keinen seiner sechs Versuche verwandelte. Nun begeisterte der Mann mit dem markanten Schnauzer und der kultigen "Vokuhila"-Frisur gegen die Hauptstädter erneut mit seiner wiedergewonnen Treffsicherheit: "Ich habe die Hand gut auskuriert, sie macht überhaupt keine Probleme mehr. Es fühlt sich momentan einfach richtig gut an."

Dem hart erkämpften Erfolg gegen den EuroLeague-Klub aus der Hauptstadt misst Seljaas eine besondere Bedeutung zu: "Jeder Sieg ist wichtig, aber so einer ist natürlich etwas Spezielles. Wir sind am Ende als Team zusammengeblieben, und unsere Verteidigung war einmal mehr der Schlüssel", resümierte Seljaas.