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Basketball: Regionalliga Süd-Ost: Vilsbiburg löscht unsportliche Szene aus einem Spielvideo: TG Sprintis Veitshöchheim wittern Versuch der Vertuschung

Basketball: Regionalliga Süd-Ost

Vilsbiburg löscht unsportliche Szene aus einem Spielvideo: TG Sprintis Veitshöchheim wittern Versuch der Vertuschung

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    Trainer Christian Gabold (Mitte) und die Regionalliga-Basketballer der TG Sprintis Veitshöchheim (Archivfoto) werfen ihrem Viertelfinal-Play-off-Gegner Vilsbiburg nicht nur unsportliches Verhalten vor, sondern wundern sich auch über Vorgänge abseits des Spielfeldes.
    Trainer Christian Gabold (Mitte) und die Regionalliga-Basketballer der TG Sprintis Veitshöchheim (Archivfoto) werfen ihrem Viertelfinal-Play-off-Gegner Vilsbiburg nicht nur unsportliches Verhalten vor, sondern wundern sich auch über Vorgänge abseits des Spielfeldes. Foto: Archivfoto Julien Becker

    Wieder Ärger mit Vilsbiburg – das mag sich mancher Basketballfan in und um Würzburg denken. Diesmal hat den Ärger mit den Niederbayern nicht der Nachwuchs der Würzburg Baskets, sondern die TG Sprintis Veitshöchheim. Die spielt aktuell in der Regionalliga das Play-off-Viertelfinale gegen die Baskets Vilsbiburg. Nach zwei Partien steht es 1:1. Das entscheidende dritte Spiel steigt am Samstag in Veitshöchheim (19 Uhr, Dreifachhalle Schulzentrum).

    Die Frage ist: Gibt es vorher für die Gäste aus Niederbayern noch eine Disqualifikation für einen ihrer wichtigsten Spieler wegen unsportlichen Verhaltens – und für den Verein eine Strafe wegen eines mutmaßlichen Versuchs, dieses unsportliche Verhalten zu vertuschen? Über einen Vorfall, der zumindest ein Geschmäckle hat. 

    Um welche unsportliche Szene geht es?

    Im zweiten Play-off-Viertelfinalspiel am vergangenen Sonntag in Vilsbiburg sind noch 1:40 Minuten im letzten Viertel auf der Uhr. Die Gastgeber führen in aufgeheizter Atmosphäre vor gut gefüllter Halle und in einer Partie mit reichlich Nickligkeiten mit 77:67.

    Der Veitshöchheimer Alexander Lauts foult den Vilsbiburger Mario Petric – ein Allerweltsfoul. Petric fällt hin und streckt Lauts auf dem Boden sitzend die Hand entgegen, um aufgeholfen zu bekommen. Lauts geht an Petric und dessen ausgestreckter Hand vorbei und will zur Bank. Es war sein fünftes Foul, er muss runter vom Feld. Da kommt ihm der Vilsbiburger Thomas Kahlert entgegen. Der schubst Lauts mit dem rechten Arm und der rechten Schulter zu Boden. Ein Bodycheck. Den die Schiedsrichter offenbar nicht sehen.  

    Vilsbiburg gewinnt das Spiel kurz darauf mit 79:71 und gleicht nach dem 68:62-Auftaktsieg der Veitshöchheimer in der Best-of-three-Serie zum 1:1 aus. 

    Was passiert nach dem Spiel?

    Die Klubs sind verpflichtet, Videos von ihren Heimspielen auf der Plattform sportlounge.com hochzuladen; damit können sich Mannschaften dann auf nächste Gegner vorbereiten. Dieser Verpflichtung kommt Vilsbiburg nach dem Spiel auch nach. Allerdings fehlt im hochgeladenen Video die Szene mit Kahlerts Bodycheck gegen Lauts. Sie wurde rausgeschnitten.

    Die Redaktion hat sowohl eine Kopie des Ursprungsvideos gesichtet als auch das auf sportlounge.com hochgeladene Video. Auch auf dem Live-Streaming-Portal Twitch, wo die Gastgeber das Spiel gezeigt hatten, ist die Partie inzwischen nicht mehr zu sehen.  

    Warum wurde die streitbare Szene aus dem Video gelöscht?

    Das ist die große Frage. Aus Sicht der Veitshöchheimer steht der Eindruck der Vertuschung Vilsbiburgs im Raum, um womöglich einer nachträglichen sportlichen Bestrafung zu entgehen.

    Thomas Kahlert ist einer der wichtigsten Spieler der Baskets. Im ersten Play-off-Spiel gegen die Sprintis war er mit 13 Punkten Topscorer, im zweiten Match erzielte er neun Zähler. Für Kahlert und sein Team wäre es bitter, würde er im entscheidenden dritten Vergleich fehlen.

    Was sagt Veitshöchheims Trainer Christian Gabold zu den Vorfällen?

    Auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt Christian Gabold, Trainer der TG Veitshöchheim, am Mittwoch, dass er den von den Schiedsrichtern nicht bemerkten Bodycheck von Kahlert gegen Lauts der Spielleitung gemeldet hat. "Das war eine unnötige und dumme Aktion, die für uns nicht tolerierbar ist", begründet Gabold: "So ein unsportliches Verhalten sollte Konsequenzen haben."

    Dass sein Spieler Alexander Lauts dem Vilsbiburger Mario Petric zuvor nach einem Foul die Aufstehhilfe verweigert hatte, bewertet Gabold nicht als unsportlich. "In den meisten Fällen machen das Spieler zwar schon, aber die Entscheidung liegt beim Einzelnen und wie er sich in der jeweiligen Szene fühlt. Alexander Lauts wurde zuvor ausgepfiffen. Ich sehe kein Fehlverhalten bei ihm, den er hat dem Gegner nicht geschadet."   

    Zum Verschwinden des Bodychecks im hochgeladenen Video sagt Gabold: "Ich wundere mich. Und finde es seltsam, dass ausgerechnet diese kurze Spielszene herausgeschnitten wurde und der Twitch-Stream gelöscht wurde." Er habe bisher nur erlebt, dass häufiger Viertel und Halbzeitpausen sowie Auszeiten aus den Videos geschnitten werden. 

    Das sagt Johannes Kreutzer, Trainer der Baskets Vilsbiburg

    Johannes Kreutzer betont am Donnerstag, dass es weder von ihm noch von einem der Vorstände des Vereins die Anweisung an den Vilsbiburger Filmer gegeben habe, die betreffende Szene aus der Aufzeichnung rauszuschneiden. Vielmehr habe dieser proaktiv gehandelt. "Das ist ein junger Bursche, er hat es wahrscheinlich gut gemeint und wollte helfen", sagt Kreutzer im Gespräch mit dieser Redaktion. Die Szene liege dem Spielleiter vor und sei nicht verschwunden. Dass der Twitch-Stream gelöscht ist, habe nichts mit dem Vorfall zu tun, sondern sei ein gewöhnlicher Vorgang.

    Was sagt Spielleiter Robert Bayerer?

    Bayerer hat Kahlert für dessen Vergehen für ein Spiel gesperrt. Er fehlt somit im entscheidenden Duell gegen Veitshöchheim.

    Transparenzhinweis: Der Spieler der TG Sprintis Veitshöchheim Tim Eisenberger arbeitet als Redakteur in der Sportredaktion der Main-Post.

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