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Fußball: Kreisklasse: Warum Berthold Göbel als Trainer den Sprung von der Bayernliga in die Kreisklasse zum FV Thüngersheim wagte

Fußball: Kreisklasse

Warum Berthold Göbel als Trainer den Sprung von der Bayernliga in die Kreisklasse zum FV Thüngersheim wagte

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    Jubel nach dem 4:0 von Leon Seebach (Mitte): Der FV Thüngersheim gewann sein Heimspiel in der Fußball-Kreisklasse Würzburg 4 gegen den SV Bischbrunn deutlich und übernahm dadurch die Tabellenführung in der Liga.
    Jubel nach dem 4:0 von Leon Seebach (Mitte): Der FV Thüngersheim gewann sein Heimspiel in der Fußball-Kreisklasse Würzburg 4 gegen den SV Bischbrunn deutlich und übernahm dadurch die Tabellenführung in der Liga. Foto: Heiko Becker

    Vor gut einem Jahr trennten sich die sportlichen Wege des FV 04 Würzburg und seines damaligen Trainers Berthold Göbel. Der 53-Jährige blickt bis dorthin auf eine Trainerkarriere zurück, die sich meistens oberhalb der Kreisliga abspielte. Den FC Leinach coachte er über elf Spielzeiten in der Bezirksliga, Bezirksoberliga und Landesliga. In der Bayernliga stand Göbel bei der Reserve des FC 05 Schweinfurt und beim FV 04 Würzburg an der Seitenlinie.

    Nach dem Aus beim Würzburger Traditionsverein hatte Göbel zunächst eine "schöpferische Pause" eingelegt. Als der Bergtheimer vor der laufenden Saison schließlich seine neue Aufgabe bekannt gab, wunderten sich nicht wenige über seinen neuen Klub: Denn er heuerte beim Kreisklassisten FV Thüngersheim an.

    Thüngersheims Teammanager stellt den Kontakt zum neuen Trainer her

    Berthold Göbel verrät zwei Gründe, die ihn zu diesem Schritt um vier Klassen nach unten bewogen hatten: "Das Fußballvirus ist mir lieber als das Coronavirus. Nach einer Auszeit habe ich immer noch das Feuer für diesen Sport gespürt. Seit gut 20 Jahren kenne ich den Thüngersheimer Teammanager Olaf Georgi. Er hat meinen Namen in den Ring geworfen und so kam der Kontakt dorthin zustande."

    Bereits das erste Gespräch mit zwei jungen Vorstandsmitgliedern habe ihn überzeugt, berichtet Göbel. Nach der langen, unfreiwilligen Corona-Auszeit habe er zudem zurück auf den Sportplatz gewollt. "Wieder unter die Leute", sagt er. Einigen Anfragen hatte er zuvor zwar widerstehen können, doch seine Zusage an den FV Thüngersheim habe er bis heute zu keiner Sekunde bereut.

    "Natürlich muss ich in dieser Liga in gewissen Bereichen auch Abstriche im Vergleich zur Bayernliga machen", räumt er ein. "Mein Motto lautet aber, dass die eigene Lebensgestaltung Sinn und Spaß machen sollte. Und genau das erlebe ich hier in Thüngersheim auch trotz einiger Schwierigkeiten", erklärt Göbel.

    Göbel will die Mannschaft unabhängig der Platzierung weiterentwickeln

    Viele Verletzte erschwerten ihm aber den Einstieg ins "Kreisklassen-Abenteuer" in der Weinbaugemeinde. An seinen Aufgabenkatalog hatte er sich dagegen recht schnell gewöhnt. Dazu zähle beispielsweise, junge Spieler aus dem Nachwuchs in die erste oder zweite Mannschaft zu integrieren.

    Ambitionierte Ziele stünden diesem Vorhaben aber nicht entgegen. Göbel sieht sich als Verantwortlicher des Vereins und fasst die Erwartungen zusammen: "Fußball ist für alle ein Hobby, deshalb steht der Spaß im Vordergrund. Natürlich wollen wir jedes Spiel gewinnen. Meine primäre Aufgabe sehe ich allerdings darin, die Mannschaft unabhängig von ihrem Tabellenplatz weiterzuentwickeln."

    Doch auch der kann sich momentan sehen lassen: Mit vier Siegen und nur einer Niederlage stehen die Thüngersheimer aktuell auf dem ersten Platz in der Fußball-Kreisklasse Würzburg 4. Etwas Spielglück räumt der Trainer in der Rückschau auf die ersten Spieltage zwar schon ein, freut sich aber natürlich über die erfolgreiche Punkteausbeute.

    Insbesondere das 4:0 gegen den bisherigen Tabellenführer SV Bischbrunn sei zum "mit der Zunge schnalzen" gewesen. Für die Thüngersheimer trafen Kevin Mehler, Fabian Steinmetz, Max Hartmann und Leon Seebach. "Zwei Treffer unmittelbar vor und nach dem Seitenwechsel brachten uns auf die Siegerstraße. Trotz des klaren Resultats war viel Arbeit notwendig", weiß Göbel, dass Erfolg kein Selbstläufer ist.

    Nächstes Auswärtsspiel führt Berthold Göbel zurück an die Mainaustraße

    Die Wege im nächsten Auswärtsspiel kennt der Thüngersheimer Trainer aus dem Effeff. Der Tabellenführer gastiert an diesem Sonntag, 4. September, beim Aufsteiger FV 04 Würzburg II (15 Uhr) an der Mainaustraße. Die Mannschaft von Trainer Marcel Bauer startete mit sechs Punkten aus vier Partien eher mäßig, hat aber mit Tobias Rudolph den gerade erfolgreichsten Torschützen der Liga mit schon elf Toren in ihren Reihen.

    Daraus möchte Göbel allerdings keinerlei Schlüsse ziehen: "Ich habe bereits früher immer gerne dort gespielt, weshalb ich mich auf diese Begegnung sehr freue. Ich weiß um das Potenzial der FV-Reserve. Der Bayernliga-Kader hat 30 Spieler, damit können sie auch gegen uns einige Akteure in der Zweiten einsetzen."

    Die Thüngersheimer Tabellenführung sieht er als "Momentaufnahme". Gerade mal ein Fünftel der laufenden Saison ist gespielt. Doch dieser Moment dürfte zum Gefallen aller Thüngersheimer sicherlich noch für einige Spieltage andauern.

    Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels wurde Olaf Georgi als Sportleiter benannt. Das stimmte nicht. Georgi ist Teammanager beim FV Thüngersheim.

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