Ob er sich denn ein Jahr älter fühle? "Das schon, aber nicht erst seit dieser Woche", entgegnet FV-Trainer Philipp Eckart, der am Montag seinen 35. Geburtstag feierte. Was sich in diesen Tagen ebenfalls jährt: An diesem Sonntag vor einem Jahr trat Eckart als Trainer des Würzburger FV an. Jedoch dauerte es bis Anfang Dezember, ehe er die Mannschaft in einer Bayernliga-Partie coachte. Sein Einstand gelang: bei Eiseskälte mit einem 4:1 gegen den ASV Cham.
Seitdem ist viel Wasser den benachbarten Main hinuntergeflossen. Eckarts Bilanz von 40 Pflichtspielen – 14 Siege, 8 Unentschieden und 18 Niederlagen – liefert kein genaues Bild, da diese zwei unterschiedliche Spielzeiten miteinander vermischt.
Gezeigte Leistungen passen nicht zu Ergebnissen
Vom Kampf um den Klassenerhalt der vorherigen drei Spielzeiten, der im vergangenen Mai scharf auf Messers Schneide stand und sich bis in die Verlängerung des vierten und letzten Relegationsspiels gegen den TSV Großbardorf hinzog, sind die Nullvierer aktuell als Sechster in der Tabelle der Fußball-Bayernliga Nord mit 30 Punkten weit entfernt.

Im Heimspiel gegen den TSV Karlburg (1:1) kam zuletzt ein Pünktchen dazu – es hätten, der Spielverlauf und die Chancenanzahl als Maßstäbe, deren drei sein müssen. Das räumte nach Spielende auch der gegnerische Trainer ein, indem er von einem "glücklichen Punkt" für seine Mannschaft sprach. Pfosten, Latte und Karlburgs Torhüter verhinderten Treffer für den WFV, der mit seinen Torgelegenheiten zu leichtfertig umging.
Nach dem Unentschieden in Neumarkt (1:1) sowie den Niederlagen in Kornburg (0:5) und zu Hause gegen Gebenbach (1:2) warten die Nullvierer seit vier Partien auf einen Sieg. "Nur gegen Kornburg haben wir wirklich ein Schrottspiel abgeliefert. Ansonsten waren unsere Leistungen durchaus in Ordnung. Nur die Ergebnisse haben nicht gepasst", ordnet Eckart ein. "Das liegt nur an uns" – und nicht daran, dass die Gegner stärker seien.
Hoher Sieg im Hinspiel gegen Jahn Regensburg II
Eingeübte Aktionen führen zu mehr Sicherheit. Beispielsweise sei das 1:0 von Steffen Krautschneider gegen Karlburg, das der auf der linken Seite nach vorne aufgerückte Simon Schäffer mit seinem Rückpass eingeleitet hatte, aus einer solchen entstanden. Auch mit Torschussübungen, bei denen der Ball einfach mal im Netz zappelt, lassen sich Erfolgserlebnisse teilweise simulieren: "Das machen wir noch und nöcher", sagt Eckart.
Was freilich nicht denselben Glücksmoment hervorruft wie ein Tor im Spiel. Davon gab es im Hinspiel gegen den SSV Jahn Regensburg II (5:1) viele. "Wir dürfen den Gegner nicht in Schwung kommen lassen", sagt Eckart vor dem erneuten Aufeinandertreffen an diesem Samstag, 16. November (16 Uhr). Auch der Drittletzte der Bayernliga-Tabelle habe mit seinen jungen, gut ausgebildeten Fußballern genug Qualität, ein unangenehmer Gegner zu sein.
Das gelang zuletzt fünfmal: Vier Unentschieden und einen Sieg reihten sich bei der Zweitliga-Reserve aneinander. Diese Serie wollen die Nullvierer reißen lassen. Dabei dürfte es aber erneut Änderungen an der Startelf der Gäste geben: Fehlen wird Nicolas Reinhart. Fraglich seien zudem die Einsätze von Hendrik Hansen, Max Schebak und Schäffer.