Es war ein Gänsehaut-Moment wenige Minuten vor Spielbeginn, als Gordon Herbert das Parkett der tectake Arena betrat. Der Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft, die bei der Weltmeisterschaft in Spätsommer in Indonesien und Japan sensationell den Titel gewann, war zu Gast an alter Wirkungsstätte, wo er in der Saison 2000/01 seine Karriere in Deutschland startete.

Nun kehrte der Kanadier am Freitagabend als Weltmeister-Trainer zurück, und die über 3000 Zuschauenden erhoben sich von ihren Plätzen, als Herbert sichtlich berührt aus den Händen seines ehemaligen Schützlings und heutigen Baskets-Sportmanager Kresimir Loncar ein überdimensionales Trikot und ein Jahrbuch aus seiner Saison in Würzburg erhielt.
Gordon Herbert ist dankbar für seine Chance in Würzburg
Frenetischer Applaus brandete auf, der Fanklub hielt ein Banner in die Höhe mit der Aufschrift "Legenden beginnen in Würzburg". Herbert hat nicht vergessen, welche Rolle das einjährige Gastspiel am Main für seinen weiteren Weg hatte. "Ich bin sehr dankbar, dass ich damals hier die Chance bekommen habe. Würzburg wird immer ein spezieller Ort für mich sein", sagte der 64-Jährige, der schon gut eine Stunde vor Spielbeginn geduldig im Foyer der Halle für Autogramme und Fotos für die Fans zur Verfügung gestanden hatte – und dies bis kurz vor Spielbeginn tat.

Herbert weilte tags zuvor noch beim EuroLeague-Sieg des FC Bayern gegen Bologna, hatte in der ersten Reihe neben Thomas Tuchel, Trainer der Münchner Fußballer, Platz genommen. Am Freitagmittag traf er dann per Zug in Würzburg ein und wohnte dem Baskets-Sieg gegen Vechta in der ersten Reihe auf Höhe der Mittelinie bei. Und offenkundig gefiel ihm, was er da von den Würzburgern zu sehen bekam. Mehrfach klatschte er den Hausherren nach gelungenen Aktionen Beifall, schien seinen Spaß an dem Dargebotenen zu haben.