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Fußball: Dritte Liga: Würzburger Kickers bei 5:2-Sieg in Halle in Gala-Form

Fußball: Dritte Liga

Würzburger Kickers bei 5:2-Sieg in Halle in Gala-Form

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    Kickers in Jubelstimmung: Vorbereiter Leroy Kwadwo und Torschütze Patrick Sontheimer feiern das Tor zum 5:1.
    Kickers in Jubelstimmung: Vorbereiter Leroy Kwadwo und Torschütze Patrick Sontheimer feiern das Tor zum 5:1. Foto: foto2press/Frank Scheuring

    Jetzt ist es tatsächlich noch die, geht man streng nach der Punktzahl, beste Drittliga-Hinrunde geworden, die die Fußballer der Würzburger Kickers bislang gespielt haben. 26 Punkte haben die Rothosen nach dem beeindruckenden 5:2 (3:1)-Sieg beim Halleschen FC und der Hälfte aller Saisonspiele auf dem Konto. Mehr als in der Aufstiegssaison 2015/16 damals waren es zum gleichen Zeitpunkt 25 Zähler. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die Stimmung am Dallenberg noch vor wenigen Wochen tief im Keller war. Nur sechs Punkte liegen die Rothosen nun nach dem zweiten Sieg in Serie hinter Eintracht Brauschweig auf dem Aufstiegs-Relegationsplatz drei. Allerdings auch nur sechs Zähler vor dem Chemnitzer FC auf dem ersten Abstiegsplatz. Diese Dritte Liga ist schon eine verrückte Spielklasse. 

    Aber auch eine in der bisweilen mal ansehnlicher Fußball gespielt wird. So wie von den Kickers in der ersten Spielhälfte. Da kickten die Rothosen wie aus einem Guss. "Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass wir hier mit einem Punkt zufrieden wären. Aber wenn man viel investiert, dann sind drei Zähler auch nicht weit", sagte Trainer Michael Schiele. Er scheint die richtigen Kniffe gefunden zu haben, um sein Team einzustellen. "Wir kannten Halles Schwachpunkte," sagte Doppel-Torschütze Albion Vrenezi nach der Partie. Nur auf einer Position hatte er sein Team im Vergleich zum 3:1 gegen Viktoria Köln verändert. Weil Robert Herrmann nach der fünften Gelben Karte gesperrt war rückte Leroy Kwadwo auf die Linksverteidiger-Position.

    Die erste Halbzeit war tatsächlich die wohl bislang beste der Rothosen in dieser Saison. "Da war sehr viel Leidenschaft und Überzeugung drin", freute sich Schiele. Die Kickers schafften es den ambitionierten Gastgebern schnell den Schneid abzukaufen. Die Würzburger störten den Tabellenvierten früh im Spielaufbau, ließen den Ball ihrerseits hübsch durch die Reihen laufen. Simon Rhein gab den Organisator im Mittelfeld, verteilte gekonnt die Bälle und stellte später fest: "Wir haben heute gesehen, was in der Mannschaft steckt. Es hat richtig Spaß gemacht." 

    Kein Wunder, dass bei den Kickers Freude aufkam. Schließlich belohnten sich die Rothosen für den starken Auftritt auch mit Treffern. 3:0 führten die Würzburger nach 37 Minuten. Halles Fans wirkten regelrecht geschockt. Fabio Kaufmann hatte nach 16 Minuten einen tollen Kickers-Angriff mit dem Treffer zum 1:0 veredelt. Vrenezi leistete da die Vorlage. Es war nur eine von vielen guten Szenen des 26-Jährigen Linksaußen. Ex-Kickers-Akteur Patrick Göbel dürfte nicht allzu gute Erinnerungen an diesen Nachmittag haben. Er wurde von Vrenezi ein ums andere Mal vernascht, konnte den Leihspieler aus Regensburg nie richtig stoppen.

    Zunächst war es aber der Kapitän der mal wieder einnetzte. Sebastian Schuppan ist als Innenverteidiger derzeit Würzburgs zuvelässigster Torschütze. In den letzten vier Partien erzielte er drei Tore. Diesmal per Kopf nach einem präzisen Rhein-Freistoß (29.). Auch nach dem 2:0 ließen die Kickers nicht locker. Und als Vrenezi vom linken Flügel nach innen zog und mit dem rechten Fuß den Ball ins lange Eck des HFC-Tores schlenzte (37.), schien das Spiel schon so gut wie gelaufen.

    Dass "ab der 40. Minute etwas die Ruhe im Spiel fehlte" war einer der wenigen Kritikpunkte, die Kickers-Coach Schiele am Ende zu bekritteln hatte. Halle steckte nicht auf und kam im Anschluss an einen Göbel-Freistoß durch Pascal Sohm in der 45. Minute zum 1:3.

    Und so hätte die Partie nach dem Seitenwechsel auch noch kippen können, wenn Kickers-Keeper Vincent Müller bei einem Kopfball von Halles Torjäger Terrence Boyd nicht stark pariert hätte oder der Boyd-Lattenschuss im Würzburger Kasten gelandet wäre.

    Letztlich aber war es ein ebenso verdienter wie auch ungefährdeter Auswärtserfolg. Denn nach Vrenezis zweitem Treffer, diesmal per Kunstschuss im Fallen aus sehr spitzem Winkel und dem 5:1 durch Sontheimer war das Spiel entschieden. Die Gäste hatten die Partie nun fest im Griff. Halles zweiter Treffer durch einen Elfmeter, Schuppan war der Ball zuvor an die Hand gesprungen, störte die Kickers-Feier nicht mehr. Nach Schlusspfiff dröhnte laute Partymusik aus der Gästekabine. "Wir haben hier gegen eine Mannschaft verloren, die besser ist als ihr Tabellenstand", sagte Halles Trainer Torsten Ziegner. Wer die Kickers am Samstag in Gala-Form aufspielen sah, der möchte ihm glauben.

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