Nun haben dieWürzburger Kickers auch offiziell bestätigt, was diese Redaktion bereits am Samstag gemeldet hatte: Marco Wildersinn wird zur kommenden Saison neuer Trainer beim abstiegsbedrohten Fußball-Drittligisten - und zwar unabhängig davon in welcher Liga die Kickers an den Start gehen. Der 41-Jährige, der bis Herbst 2020 sechs Jahre lang die zweite Mannschaft der TSG Hoffenheim in der Regionalliga Südwest trainierte, erhält am Dallenberg einen Zweijahresvertrag. Die für die 3. Liga nötige Uefa-Pro-Lizenz besitzt Wildersinn. Ralf Santelli, der das Würzburger Profi-Team derzeit, wie bereits vor einem Jahr in der Zweitliga-Saison, derzeit interimsweise anleitet, wird sich ab Sommer wieder voll und ganz auf seine Aufgabe als Leiter des Leistungszentrums der Kickers konzentrieren.

Mit Wildersinn starten die Rothosen einen kompletten Neuanfang. Der Kader wird sich deutlich verändern. Ein Aufgabe, auf die sich der Trainer, der seine Fußballlehrer-Ausbildung im Jahr 2018 mit der Note 1,0 abgeschlossen hat, freut: "Der Verein hat viel Potential und ich möchte entscheidend dabei helfen, das wieder abzurufen. Die Planungen für die neue Spielzeit laufen bereits auf Hochtouren und ich kann es kaum erwarten, hier loszulegen", wird er in der Pressemitteilung des Klubs vom Mittwochmittag zitiert.

Die Suche nach einem neuen Chefcoach hatten sich die Kickers nicht leicht gemacht. Nach sechs Trainerwechseln in den vergangenen 19 Monaten soll nun endlich Kontinuität am Dallenberg einziehen. Das zumindest ist das Ziel der neuen Führungsmannschaft mit dem designierten Vorstandsvorsitzenden Benjamin Hirsch und Sportvorstand Jürgen Kost. "Identitätsstiftend" solle der neue Trainer sein, hatte Hirsch als Anspruch an den künftigen Chefcoach definiert.
Die Kickers unterhielten sich mit einigen Kandidaten. Nach gesicherten Informationen dieser Redaktion wurden auch mit Daniel Bierofka, der einst mit 1860 München den Aufstieg aus der Regionalliga in die 3. Liga geschafft hatte, ernsthafte Gespräche geführt. Der Oberbayer könnte nun, so berichtet es der "Münchner Merkur", in der Nachwuchsarbeit bei Regionalligist SpVgg Unterhaching einsteigen. In Würzburg fiel indes die Wahl auf den gebürtigen Badener Wildersinn, der im vergangenen Herbst vor der Verpflichtung von Danny Schwarz bereits ins Blickfeld der Kickers geraten war. "Mit Marco bekommen wir einen Trainer, der zu 100 Prozent in unser Anforderungsprofil passt. Alle Gespräche, die wir miteinander geführt haben, waren von Beginn an von großer Sympathie und Offenheit geprägt. Seine Vita und Erfahrung in der Ausbildung junger, vielversprechender Talente hat uns vollumfänglich überzeugt", wird Sportdirektor Neumann in der Pressemitteilung zur Verpflichtung zitiert.
Noch nicht geklärt ist, wer Wildersinn in der kommenden Saison assistieren soll. Der neue Chefcoach bringt anders als seine Vorgänger Marco Antwerpen, Bernhard Trares, Torsten Ziegner und Danny Schwarz keinen Co-Trainer mit an den Dallenberg. Der Verein will den Assistenten selbst auswählen, sich aber offenbar auch auf dieser Position neu aufstellen.