Nun ist es offiziell: Die Wege der Würzburger Kickers und ihres Ex-Beraters Felix Magath haben sich getrennt. Am Montagmorgen veröffentlichten Magath und Kickers-Aufsichtsratschef und -Investor Thorsten Fischer eine Erklärung, in der sie das Ende ihrer Zusammenarbeit verkünden, die im Januar 2020 mit viel Tamtam begonnen hatte. Er sehe seine Aufgabe als Fußballchef in Fischers Unternehmen Flyeralarm erst als erledigt an, "wenn alle zufrieden sind", hatte Magath damals gesagt.

Beim Start eines solchen Projekts sei nicht alles planbar gewesen, heißt es nun in der Erklärung: "Vor allem nicht in Zeiten der Pandemie." Rückblickend sei der Klub vom Erfolg im vergangenen Sommer, dem Aufstieg in die Zweite Fußball-Bundesliga "überrollt worden. Sei es von der Infrastruktur, Personaldecke oder Aufstellung des Vereins. Der FWK war darauf natürlich nicht optimal vorbereitet und ausgerichtet. Mit vereinten Kräften haben wir uns gegen den Abstieg gestemmt – leider chancenlos."
Daran hätten freilich auch die ungleiche Verteilung der TV-Geld-Erlöse und die vielen falschen Pfiffe der Schiedsrichter ihren Anteil, führen Magath und Fischer aus: "Bis dato gab es seit Gründung der Bundesliga gegen keinen Verein derart viele 'spielentscheidende Fehlentscheidungen durch die Schiedsrichter.' Für einen Klub, der ohnehin schon mit vielen Handicaps in eine höhere Liga startet, ein weiterer Stein im Rucksack."

Trotz aller Schwierigkeiten hätten sich die Kickers mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden Christian Jäger, der in diesem Sommer die Nachfolge von Daniel Sauer antritt und Sebastian Schuppan als Vorstand Sport "für die Zukunft neu aufgestellt und ausgerichtet".
Zu Magaths (Mit-)Wirken bei sportlichen Entscheidungen und den insgesamt drei Trainerwechseln während seiner Zeit als Head of Global Soccer in Fischers Unternehmen Flyeralarm steht nichts in der Mitteilung. Magath war mit dem Anspruch angetreten, "Vereine zu entwickeln". Mit dem zweiten Klub, bei dem das Würzburger Druck-Unternehmen Flyeralarm beteiligt ist, dem österreichischen Erstligisten Admira Wacker, arbeitet Magath bereits seit einigen Monaten nicht mehr zusammen.

Viel Selbstkritik ist in der Erklärung zum Ende der Zusammenarbeit nicht zu lesen. Magath, der zwischenzeitlich von der "Vision Europapokal" im Zusammenhang mit den Kickers sprach, und Fischer werben vielmehr um Verständnis für ihr Tun: "Ihr könnt versichert sein, dass wir mit bestem Wissen und Gewissen für unseren Verein Entscheidungen – auch wenn sie in der Öffentlichkeit nicht immer nachvollziehbar waren und teilweise auch falsch dargestellt wurden - getroffen haben. Deshalb bitten wir an dieser Stelle auch bei Euch um einen unserer Werte der Zusammenarbeit: Respekt!"
