Fünf Änderungen hatte der Trainer der Würzburger Kickers, Markus Zschiesche, beim Toto-Pokal-Achtelfinalspiel in seiner Startelf im Vergleich zum Ligaspiel vier Tage zuvor bei Viktoria Aschaffenburg vorgenommen. Die Pokalpartie verlor sein Team am Dienstagabend bekanntlich mit 1:3 (0:1) gegen den Drittligisten FC Ingolstadt und schied unter den Augen von gut 1000 Zuschauerinnen und Zuschauern am heimischen Dallenberg aus dem Wettbewerb aus.
Fast die halbe Mannschaft also war getauscht worden. Aus Gründen der Belastungssteuerung. Und auch, damit sich der eine oder andere Akteur, der zuletzt nicht erste Wahl gewesen war, zeigen und auf sich aufmerksam machen konnte. Nun: Nicht alle haben sich für einen weiteren Einsatz am kommenden Samstag in der Fußball-Regionalliga Bayern gegen die SpVgg Bayreuth (14 Uhr, Akon-Arena) empfohlen. Einer, der das durchaus tat, war Maximilian Dieter Fesser.

Der 22-Jährige, zu Saisonbeginn aus Worms nach Würzburg gewechselt, sorgte, wie schon am vergangenen Freitag im Ligaspiel bei Viktoria Aschaffenburg, als er nach seiner Einwechslung einen Torassist verbucht hatte, für Belebung auf der rechten Außenbahn. Und hätte nach elf Minuten fast die Führung besorgt. Den Ball schoss er zwar ins Netz, stand aber wohl knapp im Abseits.
"Ich weiß nicht, ob es Abseits war oder was auch immer. Es ist natürlich in dem Moment schade, aber so ist das dann nun mal", wollte er sich hinterher aber nicht lange mit dieser Szene aufhalten. Zumal es fünf Minuten vor dem Abpfiff ja dann doch noch geklappt hatte mit seinem Treffer.
Fesser gibt Bewerbung für nächsten Startelf-Einsatz ab
"Ich kriege einen langen Ball, ich glaube, mein Laufweg war gut. Ich weiß gar nicht, ob ich da nicht im Abseits stand", beschrieb er die Szene vor dem Torschuss. Aber die Pfeife von Schiedsrichterin Davina Lutz aus dem unterfränkischen Poppenhausen blieb stumm. "Und dann habe ich gesehen, dass das kurze Eck frei war und habe den Ball reingehauen." Trocken und ohne groß nachzudenken. "Vor dem Tor ist es meist besser, nicht nachzudenken", befand Fesser nach seinem Treffer zum 1:3-Endstand und einem Spiel, in dem er auch dank seiner Geschwindigkeit einige gute Aktionen hatte.

"Wir hatten in der ersten Halbzeit vielleicht etwas zu wenig Mut und Selbstvertrauen. Aber man muss auch sehen, dass wir gegen einen Drittligisten gespielt haben", sagte Zschiesche, der nach der Partie auch darauf verwies, dass Automatismen wegen der vielen Wechsel nicht so gegriffen haben. "Man sieht halt ein paar Unsauberkeiten, leichte Fehler, vielleicht auch Kommunikationssachen, die nicht gleich funktionieren. In der zweiten Halbzeit haben wir aber gezeigt, zu was wir imstande sind. Insgesamt bin ich nicht unzufrieden."
Erkenntnisgewinn vor dem Liga-Duell gegen Bayreuth
Aber: Es gibt noch einiges zu tun. "Wir haben den einen oder anderen Eindruck gewonnen, wie die Spieler drauf sind, wie der Leistungsstand aktuell ist", sagte Zschiesche und dürfte auch die fünf Neuen in der Startelf meinen, die unterschiedliche Eindrücke hinterließen. Fatih Baca etwa fremdelte arg mit der Rolle als Sechser. Abwehrmann Elija Härtl war nicht immer eng genug am Gegenspieler (etwa beim 0:1). Stürmer Alem Japaur (vier Saisontore) war zwar bemüht, hatte aber keinen Abschluss. Keeper Vincent Friedsam agierte solide.

Fesser fiel von den Fünfen am positivsten auf. Ob es für ihn am Samstag gegen Bayreuth für den nächsten Startelfeinsatz reicht? "Er hat noch ein paar Sachen zu verbessern. Aber er hat seine Chance genutzt", sagte Trainer Zschiesche.