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Fußball: 3. Liga: Würzburger Kickers: Wie groß ist jetzt noch die Hoffnung im Abstiegskampf?

Fußball: 3. Liga

Würzburger Kickers: Wie groß ist jetzt noch die Hoffnung im Abstiegskampf?

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    Die Niederlage gegen Köln sorgt bei den Kickers-Akteuren (von links) Tobias Kraulich, Fanol Perdedaj und Peter Kurzweg sichtlich für Frust.
    Die Niederlage gegen Köln sorgt bei den Kickers-Akteuren (von links) Tobias Kraulich, Fanol Perdedaj und Peter Kurzweg sichtlich für Frust. Foto: foto2press/Frank Scheuring

    Es war nicht das Wochenende der Kickers. Einen Tag nach der 0:1-Niederlage gegen Viktoria Köln mussten die Würzburger Drittliga-Fußballer zuschauen, wie der SC Verl durch einen 3:1-Sieg im Kellertreffen beim TSV Havelse in der Tabelle vorbeizog. Die Chance, die Dinge im Tabellenkeller aus eigener Kraft regeln zu können, haben die Schützlinge von Trainer Ralf Santelli nun erst einmal liegen lassen. Der Chefcoach will derzeit, wie er auf der Pressekonferenz sagte, gar nicht so sehr auf die Tabelle schauen. Er ist überzeugt, dass die Entscheidung über das Kickers-Schicksal an den letzten beiden Spieltagen fällt, und bis dahin bleibe der Weg weiterhin unheimlich steinig. Wie stehen nun also die Chancen nach dem Rückschlag vom Freitagabend? Wie groß ist die Hoffnung auf den Klassenerhalt noch? So ist die Ausgangslage:

    Das Restprogramm

    Es macht die Sache kompliziert, dass immer noch nicht feststeht, ob die Kickers nun noch sechs oder sieben Spiele zu bestreiten haben. "Wettbewerbsverzerrung ist das so oder so", kommentierte Verteidiger Tobias Kraulich die Vorgänge rund um den insolventen Liga-Kontrahenten Türkgücü München. Keine zwei Wochen bevor die Rothosen, laut Spielplan, im Stadion an der Grünwalder Straße gegen die Münchner antreten sollen, steht immer noch nicht fest, ob überhaupt gespielt wird. Die Tendenz lautet nach wie vor: eher nein. In diesem Monat bezahlt die Bundesagentur für Arbeit noch die Gehälter bei Türkgücü. Im April nicht mehr. Dann ist wahrscheinlich Schluss bei den Oberbayern.

    Neben all den Verzerrungen in der Tabelle, die zu Ungunsten der Kickers gehen würden, wäre eine kurzfristige Folge: Santelli und sein Team hätten nun eine dreiwöchige Drittliga-Pause. Zunächst steht am kommenden Samstag (14 Uhr) das Toto-Pokal-Halbfinale beim Regionalligisten FV Illertissen auf dem Programm. Sollte das darauffolgende Wochenende tatsächlich spielfrei sein, wollen sich Santelli und Co. um ein Testspiel bemühen. Trotz der Niederlage vom Freitag käme eine Pause derzeit nicht gelegen, "denn eigentlich sind wir derzeit gut im Tritt", wie Kraulich feststellte. Ob er und Rechtsverteidiger Leon Schneider ihre Gelbsperren, beide sahen gegen Köln zum fünften Mal in dieser Saison die Verwarnungskarte, nun in München oder eine Woche später beim Heimspiel gegen Aufstiegsanwärter 1. FC Kaiserslautern absitzen müssen, dürfte auch nicht ganz unerheblich sein.

    Gegen die Pfälzer und im Auswärtsspiel bei Eintracht Braunschweig und Ex-Trainer Michael Schiele am Karsamstag sind die Kickers Außenseiter. Danach folgen gegen den direkten Kontrahenten Viktoria Berlin (Heim), den SV Meppen (Auswärts), den Halleschen FC (Heim) und zum Saisonabschluss beim FSV Zwickau auf den ersten Blick nicht unlösbare Aufgaben.

    Die Personallage

    Vielleicht kommt die Drittliga-Pause in dieser Hinsicht ja auch wie gerufen. Denn die Kickers gingen zuletzt schon ein bisschen am Stock. Auch wenn Santelli hinterher nicht klagen wollte, die jüngsten Corona-Fälle hatten seine Wechselmöglichkeiten gewiss eingeschränkt. Und dass eine Covid-Erkrankung eben doch nicht immer sofort weggesteckt ist, hat auch Peter Kurzweg erfahren müssen, der am Freitag für den nun seinerseits positiv getesteten Louis Breunig ins Team rückte. "Mir ging es nicht extrem schlecht, aber ich habe es schon gemerkt. Man weiß über die Krankheit ja auch nicht allzu viel." Und so dauerte es ein Weilchen, bis Kurzweg wieder voll ins Training eingestiegen war - ein kleiner Rückstand, den man dem Linksverteidiger am Freitagabend durchaus anmerkte. Umso besser, dass Mittelfeldspieler Marvin Stefaniak nun etwas Zeit hat, in Tritt zu kommen. Wie wichtig er für das Kickers-Spiel sein kann, merkte man nach seiner Einwechslung am Freitag, als er noch einmal für neuen Schwung sorgte. Spannend dürfte werden, wie Santelli den gesperrten Kraulich ersetzt. Dass Innenverteidiger Lars Dietz sich alsbald zurückmeldet, ist aufgrund seiner anhaltenden Kniebeschwerden so gut wie ausgeschlossen.

    Die Psyche

    Die Aufholjagd der Kickers ist ins Stocken geraten. Trotzdem will Trainer Santelli nicht unter den Tisch kehren, "was wir bisher erreicht haben". Die deutlich spürbare Aufbruchsstimmung soll nicht verloren gehen. "Wir kamen aus einer aussichtslosen Situation", sagt der Trainer. Doch die Mannschaft spüre nun, dass sie nach wie vor im Rennen ist. "Wir haben jetzt eine komplett neue Situation. Da wirst du auch von deiner eigenen Courage überrascht. Plötzlich kannst du wirklich den nächsten Schritt machen. Wir müssen noch lernen, müssen sagen: Wir sind bereit. Wir wollen das Unmögliche möglich machen. Wenn wir das schaffen, werden wir noch einige Punkte holen."

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