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Basketball: Champions League: Zweiter Sieg in der Champions League: Die Würzburg Baskets können sich bei Mike Davis Jr. bedanken

Basketball: Champions League

Zweiter Sieg in der Champions League: Die Würzburg Baskets können sich bei Mike Davis Jr. bedanken

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    Hier zeigte Würzburg Mike Davis Jr. vier Finger, was allerdings nicht für sein erfolgreiches Vier-Punkte-Spiel (Dreier plus Bonusfreiwurf), sondern für den Spielzug mit der Nummer vier stand.
    Hier zeigte Würzburg Mike Davis Jr. vier Finger, was allerdings nicht für sein erfolgreiches Vier-Punkte-Spiel (Dreier plus Bonusfreiwurf), sondern für den Spielzug mit der Nummer vier stand. Foto: Julien Becker

    Dank eines überragenden dritten Viertels haben die FIT/One Würzburg Baskets den zweiten Sieg in der Basketball Champions League und insgesamt den dritten Erfolg in Serie eingefahren. Das Team von Trainer Sasa Filipovski entschied die dritten zehn Minuten insgesamt mit 33:17 für sich und erspielte sich damit den spielentscheidenden Vorsprung beim 98:80 (41:41)-Erfolg gegen KK Igokea, nachdem die Partie zur Pause noch ausgeglichen war. Mit jeweils 25 Punkten waren Kapitän Zac Seljaas und Mike Davis Jr. die besten Punktesammler.

    Bemerkenswert gleich eine Szene, die die Härte der Coaching-Schule aus dem ehemaligen Jugoslawien gut beschreibt. Eine Härte, für die auch Sasa Filipovski, ob seiner Herkunft mit slowenischen und nordmazedonischen Wurzeln, gefürchtet war, als die Baskets seine Verpflichtung bekanntgaben, doch diese Angst einiger Spieler von damals erwies sich im Nachhinein als unbegründet.

    Seljaas von Beginn an auf Betriebstemperatur

    Igokeas Coach Nenad Stefanovic hatte sein Team darauf vorbereitet, dass Zac Seljaas, wenn er den ersten Dreier trifft, schneller heiß läuft als eine Mikrowelle. Weil Strahinja Gavrilovic, der im ersten Angriff noch die ersten Punkte der Partie erzielt hatte, den Würzburger Flügelspieler aber nach Stefanovics Meinung nicht eng genug verteidigte und Seljaas das prompt mit einem Dreier bestrafte, wurde Gavrilovic bei der nächsten Möglichkeit ausgewechselt. Sein Trainer dagegen sollte recht behalten, denn schon einen Angriff später stieg Seljaas, dieses Mal deutlich besser verteidigt, erneut hoch zum Dreipunktewurf. Erneut berührte der Ball nicht einmal den Ring: "Nichts als Nylon", wie es in der Basketball-Sprache heißt.

    Trotz dieses heißen Seljaas-Starts taten sich die Würzburger im ersten Viertel schwer. Die Gäste aus dem serbisch geprägten Teil Bosnien-Herzegowinas kamen immer wieder in die Zone. Außerdem entschieden sich die Schiedsrichter von Beginn an für eine sehr kleinliche Linie, was dafür sorgte, dass die Baskets schon nach gut fünf Minuten die Teamfoulgrenze überschritten hatten. So konnte das Filipovski von Glück reden, dass die Gäste in dieser Phase nur vier ihrer acht Versuche von der Freiwurflinie verwandelten. Statt mit elf lagen die Domstädter nur mit sieben Punkten zurück und eroberten sich noch im ersten Abschnitt die Führung zurück, als Nelson Phillips per Dreier auf 21:19 stellte. Weil die Würzburger sich in den letzten 45 Sekunden aber wirklich sehr unclever anstellten, führten nach dem ersten Viertel wieder die Gäste.

    Viele Freiwürfe und Fouls

    Es entwickelte sich im Anschluss ein doch sehr ansehnliches Spiel, in dem dann auch der zunächst auf die Bank verbannte Gavrilovic wieder mittun durfte. Mit ihrer Auslegung der Regeln sorgten die Schiedsrichter vor allem auf Würzburger Seite weiterhin für Unmut, wobei sich die Baskets auch fragen müssen, ob sie immer angemessen auf die Pfiffe des Schiedsrichter-Trios reagierten. Festzuhalten bleibt aber, dass die Gäste alleine in der ersten Halbzeit 21 Mal an der Freiwurflinie standen, neunmal häufiger als die Baskets. Am Ende schlug sich die enge Linie der Schiedsrichter, die sie über die gesamten 40 Minuten beibehielten, in – nimmt man beide Teams zusammen - 54 Fouls und dementsprechend 69 Freiwürfen nieder. 

    Dazu gelang es den Würzburger Aufbauspielern am Dienstag nur selten, ihre Pick-and-Roll-Situationen, also wenn einer der Center-Spieler ihnen den Weg freisperren soll, sauber vorzubereiten. So konnten die Würzburger mit dem Halbzeitstand von 41:41 hervorragend leben. Was dann im dritten Viertel folgte, lässt sich mit einem Vergleich aus der Jugendsprache exzellent beschreiben. "Mike Davis Jr. packte die Würzburger in seinen Rucksack", was übersetzt bedeutet: Der US-Amerikaner sorgte mit 19 Punkten im dritten Abschnitt für eine 74:58 Führung des Tabellenführers der Champions-League-Gruppe A. Eine überragende Leistung, die nur zu gut an die Shows erinnerte, die Otis Livingston II in der letzten Saison immer wieder im Baskets-Leibchen abzog.

    Im Schlussviertel verwaltete das Filipovski-Team den Vorsprung zunächst, um dann in der Schlussphase noch einmal die Intensität zu erhöhen, was sich langfristig lohnen könnte, denn in den Vierer-Gruppen, wie sie in der Champions League gespielt werden, kann der direkte Vergleich und die Korbdifferenz am Ende über die Abschlussplatzierung entschieden. Auch deshalb tobte Sasa Filipovski auch bei einer 20-Punkte-Führung 20 Sekunden vor Schluss noch, als Owen Klassen einen Ball nicht im Korb unterbrachte.

    Basketball: Champions League, Männer
    FIT/One Würzburg Baskets – KK Igokea 98:80 (21:23, 20:18, 33:17, 24:22)
    Würzburg: Davis Jr. 25, Seljaas 25, Jackson 19, Klassen 10, Lewis II 10, Ugrai 4, Phillips 3, Williams 2, Bleck, Kone, Steinbach (nicht eingesetzt).
    Igokea: Carter II 16, Simanic 14, Jones 11, Milisavljevic 9, Pusica 9,  Gavrilovic 7,  Anim 6, Jeremic 5, Stankovic 2, Maric 1, Antunovic, Ilic (beide nicht eingesetzt).
    Rebounds: 38 – 23. Vorlagen: 12 – 18. Ballverluste: 16 – 18. Treffer aus dem Feld: 30/59 (51%) – 22/52 (42%). Dreier: 12/29 (41%) – 6/19 (32%). Freiwürfe: 26/31 (84%) – 30/38 (79%). Zuschauende: 1981.

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