Dem Würzburger FV ist bei der SpVgg Bayern Hof der zweite Sieg in Folge gelungen. In einer wilden Partie mit sechs Treffern, einem Platzverweis und zahlreichen Provokationen zwischen beiden Fangruppen setzten sich die Zellerauer auch in der Höhe verdient mit 4:2 (3:1) durch, weil sie zur richtigen Zeit die Treffer erzielten und auch in Unterzahl ihr Tor ausreichend verteidigten. "Die Hofer haben im Anschluss von der verdientesten Niederlage, die sie in ihrem Stadion je gesehen haben, gesprochen", berichtete Trainer Philipp Eckart.

Die Nullvierer erwischten vor der stattlichen Kulisse von 700 Zuschauerinnen und Zuschauern einen Blitzstart, denn nach einem Ballgewinn von Julian Wild setzte Adrian Istrefi zu einem Solo an. Nach etwas Ping-Pong stand Simon Schäffer auf einmal frei vor dem Hofer Tor und sorgte für die Führung. Diese glichen die Gäste aber fast postwendend aus. Wie schon beim spielentscheidenden 1:2-Gegentreffer in Erlangen ging dem Gegentreffer ein Einwurf voraus. Zwar konnte Keeper André Koob den ersten Hofer Abschluss noch entschärfen, doch Maximilian Weiß staubte zum Ausgleich ab.
Der unschöne Höhepunkt des Spiels ereignete sich im Anschluss an den Hofer Ausgleich. Schiedsrichter Kenny Abieba unterbach das Spiel, weil im Würzburger Block eine rote Rauchbombe gezündet wurde. Laut dem WFV-Sicherheitsbeauftragten Alexander Götz wurde diese vor dem Spiel im Block versteckt und mit einem Fernzünder gezündet.
Hocks Traumtor ebnet den Weg
Die Würzburger ließen sich davon aber nicht verunsichern und spielten weiter mutig nach vorne. Belohnt wurden sie dieses Mal nach einem eigenen, lang in den Strafraum gebrachten, Einwurf. Ausgangspunkt war wieder Wild, der zunächst noch Istrefi in Schussposition in Szene brachte. Dessen geblockter Abschluss landete bei Tim Herbert und nach einem Querpass hatte Wild keine Mühe, den Ball ins Tor zu setzen. Nun wurde es wild im Stadion Grüne Au. Denn direkt im Anschluss erhöhten die Würzburger auf 3:1. Fabio Hock schloss einen Konter aus gut 20 Metern per Traumtor in den Winkel ab. Wiederum nur kurz darauf bot sich dann sogar die Chance zum 4:1, doch Wild und Herbert scheiterten nach einem Ballverlust in der Hofer Innenverteidigung beinahe kläglich.

Die Gastgeber wurden nun aktiver und drängten die letzten 15 Minuten auf den Anschlusstreffer. WFV-Trainer Eckart konnte froh sein, dass es seine Mannschaft mit einer komfortablen Führung in die Kabine schaffte. Nach der Pause wurde es direkt wieder eng im Würzburger Strafraum, aber auch Fortuna war auf der Seite der Blau-Weißen. Ein Kopfball klatschte an die Unterkante der Latte und von dort vor die Linie, wo Koob den Ball dann aufnehmen konnte.
Schäffers Platzverweis macht es nicht mehr wirklich spannend
Die endgültige Entscheidung gelang dann nach einer knappen Stunde, als Wild sich schön über außen durchsetzte und im Rückraum den mitgelaufenen Doppeltorschützen Hock bediente. Hätten sich die Würzburger im Anschluss durch eine Rote Karte für Schäffer nicht selbst geschwächt, wäre das Spiel wohl einigermaßen ruhig zu Ende gegangen.

So nutzten die Hofer ihre numerische Überzahl zu einer Druckphase. "Da hatten wir auf einmal etwas zu verlieren", erklärte Eckart die Psychologie des Spiels. Mehr als der 2:4-Anschlusstreffer per schöner Direktabnahme nach einer abgewehrten Ecke gelang aber nicht mehr.
Fußball: Bayernliga Nord, Männer
SpVgg Bayern Hof – Würzburger FV 2:4 (1:3)
Würzburg: Koob – Vierneisel, Fischer, L. Breunig, Reinhart – Schäffer, Lotzen (60. Sicaja) – Herbert (57. Krautschneider), Istrefi (83. Schebak), Hock (85. Haas) – Wild (77. Engelking).
Schiedsrichter: Kenny Abieba (Nürnberg). Zuschauende: 700. Tore: 0:1 Simon Schäffer (8.), 1:1 Maximilian Weiß (10), 1:2 Julian Wild (27.), 1:3 Fabio Hock (29.), 1:4 Fabio Hock (59.), 2:4 Kaan Gezer (78.). Rot: Simon Schäffer (68., Foulspiel).