Für jeweils vier Wochen gilt in Bayern die Verordnung mit den aktuellen Corona-Regeln. An diesem Dienstag, 11. Januar, muss sich die Staatsregierung deshalb erneut mit den Vorgaben befassen. Zu Beginn der Pandemie bekannt für die schärfsten Maßnahmen in Deutschland, setzte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zuletzt auf sanftere Töne: Das bayerische "Team Vorsicht" solle auch zum "Team Augenmaß" werden, versprach der Regierungschef.
Vor dem Hintergrund der anwachsenden Omikron-Welle sind jedoch wohl keine maßgeblichen Veränderungen der seit 28. Dezember geltenden Corona-Regeln zu erwarten – zumal sich Söder nicht persönlich zur anschließenden Pressekonferenz angekündigt hat, sondern Gesundheitsminister nach der Kabinettssitzung Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) zur Presse schickt.
Kommt auch in Bayern 2G-Plus in der Gastronomie?
Ein paar wichtige Detailfragen gilt es am Dienstag allerdings doch zu klären: So war auch am Montag in München noch offen, ob Bayern die am vergangenen Freitag beim Bund-Länder-Treffen in Berlin beschlossene 2G-Plus-Regel in der Gastronomie umsetzt oder nicht. Söder meldete danach Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieser Verschärfung an. Sein Vize Hubert Aiwanger (Freie Wähler) lehnt striktere Vorgaben für die Gastronomie im Freistaat ohnehin ab.
Aus Regierungskreisen hieß es am Montag, 2G-Plus für die Gastronomie werde in Bayern aktuell wohl nicht kommen. Begründet wird dies mit den im Bundesvergleich schärferen bayerischen Regeln - wie etwa der kompletten Schließung von Clubs und Bars. Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze kritisierte am Montag dennoch den bayerischen Sonderweg und warnte: "Es scheint, als ob aus Söders 'Team Vorsicht' das 'Team Leichtsinn" wird."
Wird die bayerische Hotspot-Regel auch mit der Omikron-Variante verlängert?
Verlängert werden könnte allerdings die bayerische Hotspot-Regel: Sie sieht bei einer regionalen Inzidenz über 1000 die automatische Schließung aller Bereiche vor, in denen aktuell 2G oder 2G-Plus gilt. Betroffen davon wären also neben der Gastronomie auch Hotels, Theater oder Schwimmbäder. Offen bleiben dürften dann nur noch die Schulen und – unter Auflagen – der Handel. Durch Omikron könnte diese Hotspot-Schwelle schon sehr bald überall in Bayern erreicht sein.
Was wird aus der Übergangsregel für ungeimpfte Schüler?
Umstritten war bis zuletzt, ob die auslaufende Übergangsregel, die ungeimpften Jugendlichen ab 12 Jahren mit negativem Corona-Schul-Test bisher zumindest den Zugang zu Gastronomie oder das Sporttraining ermöglicht, über den 12. Januar hinaus verlängert wird. Die Freien Wähler hatten sich zuletzt wiederholt für mehr Freiheiten für Jugendliche stark gemacht. In der CSU hofft man dagegen durch strengere Einschränkungen auf eine höhere Impfquote auch in dieser Altersgruppe.