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KLOSTERZIMMERN: Die Zwölf Stämme zieht es ins Ausland

KLOSTERZIMMERN

Die Zwölf Stämme zieht es ins Ausland

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    Die Sekte Zwölf Stämme will Deutschland verlassen. Wie die Gemeinschaft am Dienstag mitteilte, sehe sie für sich hier keine Zukunft mehr, da sie ihren Glauben nicht so ausleben könne, wie sie es wolle. Seit dem Jahr 2000 wohnen die Zwölf Stämme an ihrem Standort in Klosterzimmern im Landkreis Donau-Ries. Immer wieder war die Sekte in der Vergangenheit mit den deutschen Behörden in Konflikt geraten, da sie die Schulpflicht ablehnt und körperliche Züchtigungen zu ihrem Erziehungskonzept gehören.

    Am 5. September 2013 schließlich hatten 100 Polizisten und Mitarbeiter des Jugendamtes alle Kinder der Sekte mitgenommen und sie in Kinderheimen und Pflegefamilien untergebracht. Ein RTL-Reporter hatte zuvor heimlich gefilmt, wie Mütter der Gemeinschaft ihre Kinder mit Ruten schlugen. Derzeit laufen vor dem Familiengericht in Nördlingen immer noch etliche Verhandlungen, in denen geklärt werden soll, ob die Kinder in staatlichen Heimen oder Pflegefamilien bleiben oder zurück zu den Eltern der Zwölf Stämme kommen.

    Doch nicht immer war die Lage derart angespannt. Zwischenzeitlich gestatteten die Behörden den Zwölf Stämmen gar eine eigene Schule, in der sie ihre Kinder unterrichteten. Nun möchte die Gemeinschaft zukünftig in Ländern leben, in denen das wieder möglich sein soll. Die Zwölf Stämme zieht es wohl nach Tschechien. Dort besitzen sie bereits mehrere Höfe in Skalná und dem Ort Msecké Zehrovice in der Nähe von Prag. In Tschechien, aber auch in Frankreich, wo die Sekte ebenfalls eine Filiale betreibt, sei es einfacher, Kinder zu Hause zu unterrichten und nach ihren Wertvorstellungen zu erziehen, hieß es von den Zwölf Stämmen.

    Wann genau die Glaubensgemeinschaft Deutschland endgültig verlassen wird, steht noch nicht fest. Aktuell leben in Klosterzimmern jedoch nur noch zwischen 30 und 40 Mitglieder. Vor einigen Jahren noch waren es bis zu 140 Menschen.

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