Erstmals seit Bekanntwerden ihrer Affäre hat Anette Fröhlich, die ehemalige Geliebte von Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU), ihr Schweigen gebrochen. Sie sei „tief getroffen und verletzt“ über die Art und Weise ihrer Trennung, sagte sie der Illustrierten „Bunte“ zum Ende ihrer vierjährigen Beziehung mit Seehofer.
Die aus Sulzdorf, einem Ortsteil von Stadtlauringen (Lkr. Schweinfurt), stammende Anette Fröhlich kommt in der Zeitschrift auf insgesamt zwölf Seiten zu Wort. Seehofer habe zuerst seine Parteifreunde und dann sie selbst über das Aus ihrer Beziehung informiert, sagte die 33-Jährige dem Blatt.
„Schluss“ per Telefon
„Leider hat er mir seine Entscheidung nicht persönlich, sondern am Telefon mitgeteilt. Vor allem hätte ich sie als Betroffene gerne als Erste erfahren.“ Seehofer habe ihr bis zum Schluss Hoffnungen gemacht.
Ihr Vater, Rainer Fröhlich, ehemaliger CSU-Bürgermeister von Stadtlauringen, hatte sich in den vergangenen Wochen mehrfach öffentlich kritisch über den Vater seiner am 14. Juni geborenen Enkelin geäußert. „Der große starke Horst macht nichts. Er lässt die Frau in Berlin zappeln. Und die in Ingolstadt“, sagte er vor einigen Wochen gegenüber der Münchener „Abendzeitung“. Inzwischen hat sich Seehofer für seine Frau Karin entschieden.
Fröhlich hat im Juni die gemeinsame Tochter Anna Felicia zur Welt gebracht. Die Ungewissheit über den Fortgang ihrer Beziehung mit Seehofer bezeichnete sie als „sehr belastend“ für die Schwangerschaft und die ersten Wochen mit ihrer kleinen Tochter. Mit Seehofer habe sie nach wie vor Kontakt. „Er kümmert sich in seiner Art. Es gibt sicherlich verschiedene Auffassungen, was kümmern bedeutet. Er schickt SMS. Es interessiert ihn schon, wie es seiner Tochter und mir geht“, sagte die Büroleiterin des CDU-Bundestagsabgeordneten Laurenz Meyer zur Zeitschrift „Bunte“.
Eine innige Beziehung
Auch wenn sie das Ende der Beziehung akzeptiert habe, habe sich an ihren Gefühlen für Seehofer nichts geändert. Sie hätten eine sehr innige Beziehung gehabt. Seehofer hatte Anfang Juli gegenüber Parteifreunden erklärt, dass er bei seiner Frau bleiben werde. Die Affäre des CSU-Vizes hatte bei den Christsozialen für Wirbel gesorgt. Ende September will sich Seehofer um den Posten des CSU-Chefs bewerben. Parteifreunde hatten ihn deshalb öffentlich aufgefordert, vor der Wahl seine privaten Verhältnisse zu ordnen.
Eine Arbeitskollegin von Anette Fröhlich erklärte gestern auf Anfrage dieser Zeitung, die Rechtsanwältin befände sich noch im Mutterschutz und würde voraussichtlich Ende August wieder anfangen zu arbeiten. Gegenüber „Bunte“ sagte Fröhlich, die ihr Abitur am Gymnasium in Bad Königshofen gemacht hat und eine Zeit lang als Europareferentin in Brüssel arbeitete, sie wolle gerne ihre neue Rolle als Mutter mit dem Beruf vereinbaren. Zunächst werde sich eine Tagesmutter um ihre Tochter kümmern. Ab Januar hofft sie, für ihre Tochter einen Platz in einer Kinderkrippe zu bekommen.