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Glosse: Mäuse für die Maus: 120.000 Euro zum Schutz der Kurzohrmaus

Glosse

Mäuse für die Maus: 120.000 Euro zum Schutz der Kurzohrmaus

Stephanie Sartor
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    Eine Bayerische Kurzohrmaus in einer Lebendfalle. Das Tier  galt 60 Jahre als verschollen.
    Eine Bayerische Kurzohrmaus in einer Lebendfalle. Das Tier galt 60 Jahre als verschollen. Foto: David Stille/Bayerisches Landesamt für Umwelt, dpa

    Das bayerische Brimborium angesichts dieser biologischen Besonderheit kann sich sehen lassen. Und es geht endlich einmal nicht um Großkopfertes, mit dem man die Staatsregierung so gerne in Verbindung bringt – sondern um exakt das Gegenteil: kleiner Kopf, kleine Ohren, kleine Augen, kurzes Fell. Und ein scheinbar dickes, wenn man bedenkt, dass Microtus bavaricus, die Bayerische Kurzohrmaus, 60 Jahre lang verschollen war und jetzt wieder da ist. In der Wissenschaft spricht man vom Lazarus-Effekt, wenn ein Tier, das als ausgestorben galt, plötzlich wieder auf der Bildfläche auftaucht – bisserl Bibel-Bezug schadet in Bayern nie. 

    360.000 Euro für ein Klo

    Der Freistaat jedenfalls rollt dem Viecherl auf dem Waldboden den weiß-blauen Teppich aus. Der Umweltminister spricht ganz staatstragend von einer "starken Rückendeckung", ein aufwendiges Artenhilfsprogramm geht an den Start, 120.000 Euro stehen für den Schutz des Nagers zur Verfügung. Ein Haufen Mäuse für eine Maus, mag man sich denken.

    Aber es gibt so viele Dinge, für die der Freistaat sein Geld ausgibt, die deutlich fragwürdiger sind. In Ansbach etwa steht ein ziemlich kostspieliges Klo am Bahnhof, mehr als 360.000 Euro hat man hingeblättert. Teures Örtchen, wie auch der Bund der Steuerzahler moniert. Von der zweiten S-Bahn-Stammstrecke, bei der die Kosten komplett aus dem Ruder laufen, ganz zu schweigen ...

    Dann kann man auch Knete für die Kurzohrmaus ausgeben. Endlich mal was Kleinkopfertes. 

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