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BERLIN/MÜNCHEN: In Restaurants und Kneipen gilt künftig bundesweit 2G plus

BERLIN/MÜNCHEN

In Restaurants und Kneipen gilt künftig bundesweit 2G plus

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    Ein Hinweis auf die 2G-plus-Regelung in der Innenstadt von Stuttgart.
    Ein Hinweis auf die 2G-plus-Regelung in der Innenstadt von Stuttgart. Foto: Marijan Murat/dpa

    Die Bundesregierung und die Länder wollen im Corona-Kampf die schlimmsten Auswüchse der Omikron-Welle mit bekannten Mitteln beherrschbar halten. Um die Ausbreitung des Virus zu vermeiden, soll vor allem der Besuch in Restaurants und Cafés strengeren Regeln unterliegen. Die Branche war von ähnlichen Maßnahmen schon im letzten Winter hart getroffen worden und warnt bereits vor einer bundesweiten Pleitewelle.

    An anderer Stelle wird hingegen versucht, Beschäftigte nach einer Infektion möglichst schnell wieder an die Arbeit zu bringen: Infizierte und Kontaktpersonen können künftig bereits nach sieben Tagen mittels negativem PCR- Test oder zertifiziertem Schnelltest von der Quarantäne befreit werden. Wer allerdings im Gesundheitssektor oder einer Behindertenwerkstatt arbeitet, braucht einen PCR-Test. Ohne Verkürzung beträgt die Quarantäne zehn Tage. Eine Begünstigung beschloss die Ministerpräsidentenkonferenz für Kontaktpersonen mit Auffrischungsimpfung. „Wer geboostert ist, muss nicht mehr in Quarantäne“, kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach den Beratungen an.

    Keine Verschärfung bei Kontaktbeschränkungen

    Bund und Länder bekräftigten außerdem die geltenden Kontaktbeschränkungen, verschärften diese aber nicht. So bleibt es dabei, dass private Zusammenkünfte von Geimpften und Genesenen mit maximal 10 Personen erlaubt sind. Für nicht geimpfte und nicht genesene Menschen gilt weiter, dass sich lediglich die Angehörigen des eigenen Haushalts sowie höchstens zwei Personen eines weiteren Haushaltes treffen dürfen. Kinder bis zur Vollendung des 14 Jahres sind jeweils ausgenommen.

    Die neue Virus-Mutation ist hochgradig ansteckend, weshalb mit zehntausenden Infektionen pro Tag zu rechnen ist. In Frankreich und Großbritannien ist bereits diese rapide Ausbreitung zu beobachten. Wenn sich derart viele Menschen anstecken oder als enge Kontaktpersonen in Quarantäne müssen, sind grundlegende Funktionen der Gesellschaft bedroht.

    Impfung plus Test in der Gastronomie

    Deshalb soll die Ausbreitung des Omikron-Erregers an anderer Stelle gebremst werden. Für den Besuch in Restaurant oder Café reicht es künftig nicht mehr aus, nur genesen oder geimpft zu sein (2G). Zusätzlich muss entweder ein negativer Test oder der Nachweis einer Auffrischungsimpfung vorgelegt werden.

    Viele Gastronomen leiden bereits unter den bisherigen Einschränkungen und fürchten, dass die neuen 2G-plus-Regeln ihnen die letzten Kunden vertreiben. „Mit 2G plus kann man einen Gastronomiebetrieb wirtschaftlich nicht mehr führen“, sagte Bayerns Hotel- und Gaststätten-Präsidentin Angela Inselkammer dieser Redaktion. „Diese Pläne haben mich zum Jahresauftakt kalt erwischt. Es ist ein fatales Signal, immer wieder auf die Gastronomie loszugehen. 2G plus wäre für unsere Branche schlimm.“ Auch die IHK für München und Oberbayern kritisierte die 2G-Plus-Regel für die Restaurants: „Bei den Unternehmerinnen und Unternehmern besteht die berechtigte Sorge, dass durch die zusätzliche Testpflicht weniger Gäste kommen und Umsatzeinbußen drohen könnten. Bereits die bisherige Regelung hat zu Unsicherheiten bei den Betreibern geführt, die sich nun noch verstärken dürften“, sagte Präsident Klaus Josef Lutz.

    Söder-Regierung will am Dienstag entscheiden

    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder machte den Wirten Hoffnung. „2Gplus – wir sind da sehr, sehr zurückhaltend und skeptisch“, sagte er. Die Staatsregierung will am Dienstag entscheiden, ob sie den anderen Ländern folgt. Söder bemängelte, dass die vom Bund verlängerten Wirtschaftshilfen nicht ausreichend seien. „Vielen geht die Luft aus. Diese Hilfen werden nicht ausreichen“, meinte er. Unternehmen und Selbstständige können seit Freitag die vierte Überbrückungshilfe für die Monate Januar bis März beantragen.

    Mit Blick auf die Schulen und Kitas betonte Söder, dass diese nach den Empfehlungen der Kultusministerkonferenz am Montag wie geplant in Präsenz starten könnten: „Da gibt es natürlich Sorgen und ich habe auch Verständnis für die Sorge von Eltern und Lehrern um die Gefahren, die da existieren. Aber umgekehrt ist es die große Herausforderung, Schule zu gewährleisten, Betreuung zu ermöglichen.“

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