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MÜNCHEN/WÜRZBURG: Kabinett stimmt für Landesmuseum in Regensburg

MÜNCHEN/WÜRZBURG

Kabinett stimmt für Landesmuseum in Regensburg

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    Was sich seit einigen Wochen abgezeichnet hat, ist nun beschlossene Sache: Das geplante neue Landesmuseum für Bayerische Geschichte wird in Regensburg gebaut. Das Kabinett folgte am Mittwoch dem Rat von Experten, die sich laut Kunstminister Wolfgang Heubisch (FDP) allesamt für die Donaustadt ausgesprochen hatten. Auch im Kabinett fiel die Standortentscheidung einstimmig, wie Heubisch nach der Sitzung mitteilte.

    Würzburg, das sich lange Zeit mit dem Gelände der ehemaligen Mozartschule nahe der Residenz Hoffnungen auf einen Zuschlag gemacht hatte, ist damit endgültig aus dem Rennen. „Es war sicher keine leichte Entscheidung“, sagte Heubisch. Unter den insgesamt 25 Bewerbungen seien viele „von hoher Qualität“ gewesen. Das neue Museum soll 2018 die Tore öffnen und 61,5 Millionen Euro kosten. Die Stadt Regensburg hat laut Heubisch bereits eine finanzielle Beteiligung angekündigt.

    Der Entscheidung waren wochenlange Diskussionen vorausgegangen. Spätestens seit Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) Mitte November bei einem Besuch in der Stadt entsprechende Andeutungen gemacht hatte, galt Regensburg jedoch als Top-Favorit. Laut Heubisch hatte aber auch ein 19-köpfiges Expertengremium einstimmig Regensburg favorisiert. In dem Gremium seien Museumsfachleute und Historiker aus allen Teilen Bayerns, aber auch aus Deutschland und Österreich vertreten gewesen: „Der Vorwurf der Intransparenz geht damit ins Leere.“

    Kritik am Verfahren war in den letzten Wochen vor allem in Würzburg laut geworden. Darauf angesprochen reagierte Heubisch giftig: Oberbürgermeister Georg Rosenthal (SPD) sei zu einer Besichtigung des Mozart-Areals „definitiv eingeladen“ gewesen: „Er ist nicht erschienen zu dem Termin.“ Ein Vorwurf, den Rosenthal entschieden zurückweist: Die Darstellung des Ministers sei „nachweislich falsch“: Er sei zu keiner Besprechung eingeladen worden. Auch habe der von der Stadt gewünschte Besuch der Expertenkommission nie stattgefunden.

    Tatsächlich gab es nach Informationen dieser Zeitung am 10. August ein Gespräch zwischen Vertretern der Regierung von Unterfranken, Referenten der Stadt und dem Leiter des Staatlichen Bauamtes Würzburg. Ein Mitarbeiter des Bauamtes besichtigte später auch die Mozartschule. Es sei „unredlich“ dies als Besuch der Expertenkommission zu interpretieren und damit der Stadt zu unterstellen, sie behaupte die Unwahrheit, schoss der OB nun zurück.

    Die Bewerbung selbst kostete Würzburg nach Recherchen dieser Zeitung mehr als 50 000 Euro. Rosenthal gratulierte der Stadt Regensburg und bedauerte, dass Würzburg, trotz vielfach gelobter Bewerbung nicht zum Zuge kam. Es bleibe aber auch Positives: „Die Bewerbung hat in Würzburg vieles bewegt. Viele Bürger haben sich mit diesem Projekt identifiziert, in Planungen eingebracht oder für die Bewerbung starkgemacht.“

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