(dpa) Neun historische Lokomotiven sind von diesem Freitag an im Bahn-Museum Nürnberg zu sehen. Bei der Fahrzeugschau trifft der „Adler“, der 1835 auf der ersten deutschen Eisenbahnstrecke zwischen Nürnberg und Fürth fuhr, auf den Nachbau der legendären englischen „Rocket“-Lokomotive. „Wir wollen zeigen, wie die Eisenbahngeschichte angefangen hat“, sagte Projektleiter Joachim Breuninger. Zum 175. Jubiläums der „Adler“-Fahrt haben die Ausstellungsmacher auch Pionierlokomotiven aus ganz Europa nach Nürnberg gebracht.
Die weltberühmte „Rocket“ – ein direkter Vorfahr des „Adler“ – revolutionierte 1829 die Bahntechnik, als sie den Eisenbahnwettbewerb „Rennen von Rainhill“ in England für sich entschied. Damals wurden Züge für die Strecke von Liverpool nach Manchester gesucht. Zehntausende Zuschauer bestaunten die knallgelbe Dampflokomotive und ihre unterlegenen Konkurrenten „Sans Pareil“ aus Frankreich und „Novelty“ aus Schweden. Nun können Museumsbesucher die Nachbauten der Loks in der Ausstellung aus der Nähe sehen.
Die „Rocket“ gewann das Rennen in England, weil sie als Einzige die gesamte Teststrecke bewältigte. Sie nahm bereits den klassischen Aufbau späterer Dampfloks vorweg: Schornstein, Kessel, Feuer, Fahrerstand, Tender. „Besonders stolz sind wir, weil die ,Rocket' so noch nie im Ausland war“, sagte Breuninger. Um die Züge herum sollen alte Fotos und Bilder in einer Multimedia-Schau die Lebensumstände der damaligen Zeit vermitteln. Die Ausstellung ist bis Ende Oktober geöffnet.