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STARNBERG: Schiff rammt Steg auf Starnberger See

STARNBERG

Schiff rammt Steg auf Starnberger See

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    Wenn der Rückwärtsgang klemmt: Das Ausflugsschiff MS Seeshaupt rammte am Freitag in Starnberg (Oberbayern) den Steg eines Seerestaurants.
    Wenn der Rückwärtsgang klemmt: Das Ausflugsschiff MS Seeshaupt rammte am Freitag in Starnberg (Oberbayern) den Steg eines Seerestaurants. Foto: Foto: dpa

    Schlechtes Omen? Ausgerechnet an einem Freitag, den 13. wurde das neue Flaggschiff der Starnberger-See-Flotte getauft – und nur zwei Wochen später kracht die „Seeshaupt“ gegen den voll besetzten Steg eines Seerestaurants. Bei dem Unfall am Freitagabend wurden nach Polizeiangaben fünf Menschen leicht verletzt. Karin Baumüller-Söder, die Frau von Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU), hatte das Schiff im Juli getauft.

    Kurz vor dem Unfall waren planmäßig alle Passagiere am Dampfersteg der Seepromenade ausgestiegen. Anschließend sollte das Schiff in den Starnberger Hafen zurückfahren – eigentlich. Doch plötzlich ließ sich der Polizei zufolge bei einem Wendemanöver der Rückwärtsgang nicht mehr lösen – die „Seeshaupt“ fuhr direkt auf den Steg des Seerestaurants zu. Die Gäste sahen das Unglück kommen und verließen fluchtartig den Steg.

    Ein Mann konnte sich nur durch einen Sprung ins Wasser retten, als das Heck des Schiffs gegen den Steg krachte – er erlitt Verletzungen. Vier weitere Menschen wurden von umherfliegenden Teilen getroffen, sie kamen in ein Starnberger Krankenhaus.

    An Bord der „Seeshaupt“ war nur noch die Mannschaft. Das Schiff blieb trotz des Unfalls fahrtüchtig. Der technische Defekt konnte später behoben werden und der Kapitän steuerte das Schiff zurück in den Hafen.

    Ein Gutachter werde am Montag die technischen Protokolle auswerten, sagte Schifffahrtsdirektor Walter Stürzl am Samstag. Dann stelle sich heraus, ob es sich um einen technischen Defekt oder um menschliches Versagen gehandelt habe. Der Schaden am Schiff sei relativ gering. „Das lässt sich mit einer Farbdose und ein wenig Spachtelmasse richten“, sagte er.

    Der Linienverkehr auf dem Starnberger See läuft ihm zufolge nach dem Unfall normal weiter. Die „Seeshaupt“ sei vorerst zwar nicht im Einsatz, sie könne aber zunächst durch andere Schiffe ersetzt werden. Sollte sie länger nicht fahren dürfen, könne es aber zu Engpässen bei Sonderfahrten kommen.

    Bereits kurz nach der Taufe hatte es einen technischen Defekt an der „Seeshaupt“ gegeben. Ob ein Zusammenhang mit dem jetzigen Vorfall bestehe, lasse sich noch nicht sagen. „Ich will da nicht spekulieren. Wir müssen das Gutachten abwarten“, sagte Stürzl.

    Das nach der Gemeinde Seeshaupt am Südufer des Starnberger Sees benannte Schiff bietet 800 Fahrgästen Platz und ist vor allem für den Linienverkehr gedacht. Zu seinen Attraktionen gehören ein Ruhedeck mit Liegestühlen, ein Aussichtsturm mit Fernrohren, ein Spielbereich für Kinder und eine Aussichtsplattform. Mit 60 Metern ist die „Seeshaupt“ das längste Schiff der Flotte der Bayerischen Seenschifffahrt.

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