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München: Schulminister: Digitalisierung der Schulen kommt gut voran

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Schulminister: Digitalisierung der Schulen kommt gut voran

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    Lernen mit Laptop oder Tablet soll auch jenseits von Corona in Bayern selbstverständlich werden. Genug Geld dafür sei da, verspricht Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). 
    Lernen mit Laptop oder Tablet soll auch jenseits von Corona in Bayern selbstverständlich werden. Genug Geld dafür sei da, verspricht Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler).  Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Im Juli hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) einen "Digital-Turbo" für Bayerns Schulen angekündigt. Zumindest am Geld wird die digitale Revolution in der Bildungspolitik nicht scheitern, beteuert Schulminister Michael Piazolo (Freie Wähler): "Die Mittel für die Digitalisierung der Schulen haben sich in zwei Jahren fast verzehnfacht." Zuletzt sagte der Bund dem Freistaat Bayern noch einmal fast 240 Millionen Euro für die Beschaffung von Laptops oder Tablets für Schüler und Lehrer sowie für die Wartung der Geräte und digitalen Schulnetze zu.

    Trotzdem gibt es noch immer viel Kritik an den digitalen Fortschritten in den bayerischen Schulen: "Ich erwarte mir mehr Tempo, Struktur und Verbindlichkeit. Seit Jahren wird nur mit großen Summen hantiert, aber vor Ort kommt vor lauter Bürokratie nichts an", kritisierte etwa der FDP-Bildungsexperte Matthias Fischbach im Bayerischen Rundfunk.

    Der Lehrerverband BLLV wirft Piazolo gar eine "politische Show" auf dem Rücken der Lehrer und Schüler vor: Mangels ausreichender Lehrer-Versorgung sei in Corona-Zeiten nur "Notbetrieb" möglich. Für digitale Fortbildung bleibe den Lehrern meist keine Zeit.

    Piazolo: So viele Lehrer in Bayern wie nie zuvor

    Natürlich sei Schule in Corona-Zeiten kein Normal-Betrieb, räumt Piazolo ein. Dennoch sei es gelungen, seit den Sommerferien zu 99,5 Prozent Präsenz-Unterricht in den bayerischen Klassenzimmern sicherzustellen. "Ich glaube deshalb nicht, dass man hier von Notbetrieb reden kann", entgegnet der Minister. Und auch den Personalmangel sieht der Minister nicht: In diesem Schuljahr gebe es mit gut 91 000 Vollzeit-Planstellen sogar so viele Lehrer in Bayern, wie nie zuvor.

    Die Digitalisierung kommt laut Piazolo ebenfalls gut voran: So sei die Zahl der komplett mit Laptops ausgestatteten "digitalen Klassenzimmer" binnen Jahresfrist von rund 24 000 auf fast 38 000 gestiegen. Mehr als 126 000 Leihgeräte stehen für die rund 1,67 Millionen Schüler zur Verfügung. "Und bereits im letzten Schuljahr sind gar nicht alle vorhandenen Geräte auch abgerufen worden", so der Minister. Rund 100 000 Dienst-Laptops sollen zudem "zeitnah" für Bayerns Lehrer zur Verfügung stehen, verspricht Piazolo. Letzte Details der Zuschuss-Vorgaben würden derzeit mit dem Bund geklärt.

    "Spannend ist nicht die Zahl der digitalen Klassenzimmer, sondern die Frage, was man damit anfängt."

    Schulminister Michael Piazolo (Freie Wähler)

    "Spannend ist nicht die Zahl der digitalen Klassenzimmer, sondern die Frage, was man damit anfängt", findet der Minister. Hier biete die Digitalisierung nicht nur im Heim-Unterricht, sondern gerade auch als Ergänzung zum Unterricht im Klassenzimmer viele Möglichkeiten. Sein Ziel dabei sei es, "nicht nur Schulbücher zu digitalisieren, sondern intelligente digitale Tools zu schaffen, mit denen die Schüler Unterrichtsinhalte individuell vertiefen können", erklärt Piazolo.

    Bayerns Lehrer: Digitale Fortbildung sogar in den Sommerferien

    Bayerns Lehrer könnten sich derzeit auf vielen Wegen dafür vorbereiten: So wurden Online-Selbstlernkursen etwa zur Herstellung von sogenannten Erklärvideos oder interaktiver Lern-Materialien laut Piazolo inzwischen mehr als 90 000-mal genutzt. "Allein 21 000 Lehrer haben sich sogar in den Sommerferien auf diesem Weg weitergebildet", lobt der Minister.

    Seit kurzem bietet das Kultusministerium den Lehrern zudem nach Schulschluss am Nachmittag interaktive Online-Seminare zur Nutzung der neuen digitalen Plattformen an. Auch dieses freiwillige Angebot werde bereits gut angenommen: In den ersten beiden Woche habe man rund 3000 Teilnehmer gezählt.

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