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München: Söder verspricht deutlich höheres Impf-Tempo in Bayern

München

Söder verspricht deutlich höheres Impf-Tempo in Bayern

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    Durch Impfen in der Hausarzt-Praxis und weniger Bürokratie soll das Tempo der Corona-Impfungen in Bayern deutliche erhöht werden. 
    Durch Impfen in der Hausarzt-Praxis und weniger Bürokratie soll das Tempo der Corona-Impfungen in Bayern deutliche erhöht werden.  Foto: Michael Sohn, dpa

    Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will durch flexiblere Impf-Regeln und eine Einbeziehung der Haus- und Fachärzte das Impf-Tempo in Bayern deutlich beschleunigen: Bis Anfang Mai sollen rund 20 Prozent der Bevölkerung zumindest eine Corona-Impfung bekommen, kündigte er nach einem "Impfgipfel" mit Ärzten, Kommunen und Vertretern der Wirtschaft in München an. Aktuell sind in Bayern rund 11 Prozent der Bürger geimpft.

    Bayern will Abstand zwischen den beiden Impfungen maximal strecken

    Gelingen soll der bayerische "Impf-Turbo" durch eine flexiblere Impfung mit deutlich weniger bürokratischen Vorgaben: Um möglichst viele Menschen schnell zu erreichen, soll etwa der Abstand zwischen der ersten und der zweiten Impfung auf den maximalen Abstand gestreckt werden – bei Astra-Zeneca zwölf Wochen, bei Biontech und Moderna sechs Wochen.

    Bayern will zudem zeitnah die für eine sichere Zweitimpfung zurückgehaltene "Notreserve" auflösen. Bislang wurden laut Söder rund 2,7 Millionen Impfdosen in den Freistaat geliefert, aber nur 2,2 Millionen verimpft. Wenn genügend Impfstoff da sei, werde in Bayern zudem rund um die Uhr geimpft, versprach Söder. Auch über die Osterfeiertage sollen die Impfzentren in Betrieb bleiben: "Es gibt keine Osterruhe fürs Impfen", forderte er.

    Impfen in Arzt-Praxen startet mit rund 33 000 Impfdosen

    Um das Impf-Ziel zu erreichen, sei aber auch die schnelle Einbindung der niedergelassenen Ärzte nötig, findet der Ministerpräsident. In Bayern sollen deshalb ab diesem Mittwoch in zunächst 1635 Arztpraxen rund 33 000 Impfdosen verimpft werden. Ab 5. April werde dieses System dann "in allen Arztpraxen ausgerollt", hofft Söder. Der schnelle Start sei richtig, auch wenn dafür zunächst nicht mehr Impfdosen in Bayern zur Verfügung stehen: Schließlich seien Hausärzte "die Impf-Profis", kennen – anders, als die Impfzentren – die Vorerkrankungen ihrer Patienten und könnten diese bei Bedenken und möglichen Nebenwirkungen am besten beraten. Anfang Mai sollen laut Söder zudem Betriebsärzte mit Impfungen in bayerischen Firmen beginnen.

    Für eine möglichst effektive Impfung müsse der Bund aber auch schnell die "starre Impf-Priorisierung" lockern, verlangt Söder. Dies sei bislang schon in Corona-Hotspots etwa in Ostbayern möglich und sehr erfolgreich. So habe man dort mit gezielten "Riegel- oder Ring-Impfungen" die Ausbreitung von Infektionsherden begrenzt. Die impfenden Ärzte bräuchten aber rechtliche Klarheit, um von der vorgegebenen Impf-Reihenfolge abweichen zu dürfen.

    Hausärzte bitten Patienten: Auf Impf-Aufforderung der Arztpraxis warten

    Zum Start der Praxis-Impfungen bittet der bayerische Hausärzteverband die Patienten, sich bis zu einer Impf-Aufforderung zu gedulden: "Warten Sie, bis sich Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt bei Ihnen meldet." Zunächst könnten ohnehin nur Patienten aus Risikogruppen geimpft werden. Auch die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) erklärte, die ab kommender Woche rund 8500 impfenden Haus- und Fachärzte würden ihre Patienten selbst kontaktieren. Ob es für die Impfungen extra Sprechzeiten gebe oder diese im laufenden Praxisbetrieb stattfinden, könne jede Arztpraxis selbst entscheiden. 

    Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) erklärte, er vertraue den Hausärzten, die richtige Impf-Priorisierung ihrer Patienten zu finden: "Natürlich müssen Ältere und Vorerkrankte Vorrang haben", fordert er. Die Impf-Kampagne müsse aber auch pragmatisch sein: "Denn Bürokratie und Pandemie passen nicht zusammen."

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